Fortsetzung:
Die Formalitäten gingen problemlos vonstatten. Bemerkenswert war vielleicht folgendes: Am Visum-Schalter wurde ich etwas verwundert gefragt, ob ich denn alleine reisen würde; die Antwort, die Gruppe sei schon vor mir eingetroffen, beruhigte den Herrn dann aber. Beim letzten Durchleuchten des Gepäcks wurde ich noch verwunderter gefragt, ob denn das alles sei; tja, in der Tat das war alles: eine kleine Reisetasche mit Kleidung und Fotostativ, insg. nicht mal 9 kg, und ein Rucksack mit Fotoapparat und Wechselobjektiv. Mir genügte dieses Gepäck völlig. Tsss....
Glücklicherweise konnte ich am Flughafen abgeholt werden, sodass keine teuren Taxi-Gebühren anfielen. Wir fuhren über die Berge zur Unterkunft "Auberge Anse Boileau". Die kleine Anlage gefiel mir ganz gut und war für meine Ansprüche genau das Richtige. Natürlich wäre mit dem relativ kleinen Zimmer und dem spartanischen Bad nicht jeder zufrieden, zumal das ein oder andere wirklich wieder hergerichtet werden müsste. Aber sonst verbringe ich meinen Urlaub im Zelt im Sand und brauche keinen Luxus; von daher war ich mit dem Zimmer zufrieden. Etwas gestört hat mich am Morgen der Straßenlärm. Die Anlage liegt direkt neben der Küstentraße und zwischen gegen 6 Uhr in der Früh setzte immer starker Verkehr ein. Nun gut, auch hier habe ich das Beste daraus gemacht, indem ich dann aufgestanden bin und mit dem Fotoapparat durch den Garten gestreift bin und die wunderbaren Blüten und Blätter fotographiert habe; z.B. diese hier:
Zurück zum Tag meiner Ankunft. Ich war die letzte der Gruppe, die eintraf, und machte mich mit den anderen bekannt. Nach einer kleinen Stärkung im hauseigenen Restaurant zog es mich schon an den Strand; dazu musste ich nur die Straße überqueren. Wow! Ich war beeindruckt, da ich solche Landschaftsbedingungen nicht kannte. Vor allem aber war ich total überrascht, wie warm das Wasser war. Sonst bin ich immer total verfroren, aber in der Anse Boileau konnte ich echt stundenlang im Wasser sein, meist gehend und watend mit der Kamera in der Hand.
Am späten Nachmittag fuhren wir eine Bucht weiter, zur Anse Louis, die wir Maja-Strand nannten. Die Bucht war kleiner und landschaftlich noch schöner und bot sich irgendwie besser fürs Baden im Meer an als die flache Anse Boileau. Es waren einige, wenige Besucher am Strand. Der Blick auf die Dächer der "Bungalow-Hütten" des Maja-Hotels war auch spannend: Aha, so sehen Unterkünfte aus, deren Preis pro Nacht bei etwa 1700 Euro liegt. Immer wieder zogen Flughunde über uns hinweg, und dann machte sich die Sonne daran, im Meer zu versinken. Welch unglaubliche Kulisse, welch wunderbar warme Farben! Ich war hin und weg.
Zurück im Hotel überkam mich dann die Müdigkeit, ich hatte im Flugzeug kaum geschlafen und der Schlafmangel setzte mir dann doch sehr zu, sodass ich vom guten Abendessen im Restaurant kaum mehr etwas mitbekam und sehr früh ins Bett fiel. Meine Zimmerkollegin, die ich erst vor Ort kennengelernt hatte, kam erst später; ich hörte sie schon gar nicht mehr. Wahrscheinlich träumte ich schon von den schönen Buchten, die ich gesehen hatte...