Nein, Jürgen, ich habe keinen Bericht verfasst. Ich keine Lust, wieder in der Luft von einigen im Forum zerissen zu werden. Meine Zeit auf den Seychellen 2007 war eine für mich extrem schwierige aber auch sehr lehrreiche Zeit mit einem sehr glücklichen Ende, hatte sie doch mit einer sehr unangenehmen Erfahrung begonnen. Aber diese hat mich nur noch stärker gemacht. Meine Schwester und ihr Freund waren zu dieser Zeit auf Mahe, weil der Freund ein Praktikum im Krankenhaus von Mahe bis dato absolviert. Dort habe ich mich dann kurz von meinen unglücklichen Erfahrungen menschlicher Natur auf La Digue erholt, habe sehr sehr nette Menschen getroffen, und mich nur darin bestärkt, nach La Digue zurückzugehen. Was ich auch tat. Ich habe die für mich schönste Unterkunft auf der Insel gefunden, welche für mich mehr ist als ein Urlaubsziel, ist es doch längst mein Zuhause.
Als ich zum 2. Mal auf dieser Reise 2007 zurückkam, eine friedliche Unterkunft und Ruhe vorfand, habe ich erfahren dürfen, daß es nichts gibt, was über die Sehnsucht von einem Menschen geliebt zu werden und vielleicht der wichtigste Mensch in dessen Leben zu sein, hinwegtrösten kann - aber es gibt noch eine andere Liebe.
Und in dieser finde ich mich immer wieder.
La Digue bleibt für mich ein Zuhause. Wenn man Freunde findet, ist es noch schöner.
Ich habe Momente gesammelt, von denen ich diesmal nur ein Jahr zehren muss. Ich saß allein bei Vollmond am Anse Coco, die riesigen Wellen brachen an den im Mondlicht glitzernden Granitfelsen, andere umspülten sanft meine Füße.
Man ist hier nicht allein. Ich hatte in diesen ganzen Wochen immer das Gefühl, wenn ich im Dunklen vom Anse Coco über die riesigen Krabben sprang, dass irgendetwas oder Jemand da ist, der einen trägt.
Und das ist der Grund, warum ich wiederkommen werde.
La Digue hat einen Zauber inne, den man am ehesten begreift, wenn man ganz allein ist.
Was mich immens beeindruckt hat ist diese unglaubliche Freundlichkeit. Ich habe ein älteres Ehepaar auf La Digue kennengelernt, als ich sie fragte, ob sie auch Papayas verkaufen. Die Dame verstand leider kein Englisch und ich nicht ihr Creole. Aber mit Hand und Fuß funktionierte es doch und ich habe noch nie solche freundlichen Augen gesehen, als ich durch einen Freund der Familie an sie übersetzen liess, dass ich gerne öfters ihre Früchte kaufen würde. Von dem Tag an lagen täglich Papayas auf der Veranda. Das war unser Zeichen.
Diese Frau vergesse ich nie. Ihr Lachen nicht und diese Herzenswärme erst recht nicht.
Katharina
Du wirst wieder den Fremden lieben, der du warst. Gib dein Herz sich selbst
zurück, dem Fremden, der dich geliebt hat dein ganzes Leben, den du wegen eines anderen
übersahst, der dich inwendig kennt...Liebe nach Liebe..