In meinen Planungen für La Digue war auch eine Inselumrundung per Schiff vorgesehen. Deshalb wandte ich mich schon kurz nach der Ankunft an das kleine Touristenbüro, das sich gegenüber des früheren Parkplatzes der Ochsentaxis befand. Als die Dame des Hauses mein Anliegen vernahm, ging sie zur Tür und winkte in Richtung einer Männertraube, die sich unter einem Baum gebildet hatte und in derart heftige Diskussionen verwickelt war, dass davon ausgegangen werden konnte, dass dort die Zukunft der Insel für die nächsten hundert Jahre beschlossen wurde ...

Nun waren jedoch schon drei Tage vergangen ohne dass sich etwas geändert hatte. Eigentlich war die Wasserbewegung überhaupt nicht anders, als zu dieser Jahreszeit üblich, doch erst im Nachhinein fand ich des Rätsels Lösung: Der Tagesausflug wurde zwar offiziell angeboten, doch dafür fehlte die Aussattung! Ein richtiges Schiff dafür gab`s ja nicht, und die vorhandenen Boote waren dazu nicht imstande. Vielleicht war das Ganze mehr theoretischer Natur, denn im Reisebüro wurde uns ein ganz anderer Preis mitgeteilt, als draußen bei den "Lokalpolitikern"


Als wir das Boot betraten, trafen wir auf Altkanntes und dies nicht, was die Personen anbetraf, vielmehr war es die Diskussionsfreude der Anwesenden. Mama mia...

Nach dem Passieren des Nordkaps der "Ochseninsel" wurden die Wellen fast zu Wogen, kein gutes Zeichen. Der wiederholte Zusammenprall von Boot und Wasser ließ auch den Lärmpegel ansteigen, denn nun bekamen es einige der Stiefelbewohner mit dem Schrecken zutun und "jodelten" noch lauter

Vor Felicite erfolgte der erste Tauchgang. Wie immer, wollte ich anfangs eine Testphase durchführen, sodass die wasserdichte Kamera an Bord blieb. Leider, denn wie sich nachher herausstellte, hatte ich so die Chance meines Lebens... verpasst. So viele, so bunte und so unterschiedliche Fische hatte ich bis dahin noch nie gesehen! Als ich mir dann den Fotoapparat schnappte und zu der bezaubernden Stelle zurück kam, waren die "Burschen" alle weg. Vielleicht waren sie ja so abgerichtet, dass sie sich bei jedem Bewunderer nur einmal zeigten... Pech gehabt.
Vor Coco Island türmten sich die Wellen immer stärker auf, sodass wir die Insel umrundeten und als Ersatz eine andere Stelle vor Felicite aufsuchten. Die war allerdings weniger attraktiv. So blieb nur noch die aus meiner Sicht ziemlich geschmacklos errichteten Villen für Touristen der Luxusklasse auf Felcite unter die Lupe zu nehmen.
Auf dem Rückweg merkten wir, dass auch die Crew ziemlich enttäuscht war. Sogar die Dialoge zwischen den Südländern nahmen an Intensität bezüglich des Lärmpegels ab, denn anscheinend waren auch sie nicht ganz auf ihre Kosten gekommen. Der Optimist würde sagen: "Alles hat auch seine positiven Seiten..."
P.S. Tags danach bemerkten wir zufällig einen reichlich geschmückten Ochsenkarren, der sich in Richtung Heiratsanse bewegte. Darauf erkannten wir ein Pärchen wieder, das mit zu den wortgewaltigsten während der Bootsfahrt gehörte. Diesmal saßen beide kuschlig nebeneinander, sie in einem glänzenden Brautkleid, er in einem schneeweißen Anzug. Beide strahlten aus Mund, Augen und Ohren... Da kam in mir etwas Schadenfreude auf, denn ich erinnerte mich an die Worte meiner Kollegin mit dem Fass...


Keine vielversprechende Anzeichen einer erfolgreichen Tour

Das Abenteuer kann beginnen

Ziel in Sicht

Zweites Ziel wird angepeilt

Wird heut` wohl nix

Geheimnisvolles Felicite

Ob sie sich meiner erbarmen???

Heut` war wohl nix, aber Hauptsache bauchig... oder "Italiener" unter sich...

arrivederci