Re: Nicolas Montemolinos und sein Buch über Galapagos
Verfasst: 20 Sep 2020 18:00
Das Interview
1. April 2021, Montagne Posée, Besucherraum
Interviewer: Wir sind heute hier, um ein Gespräch mit Georg "Schorsch" Lange zu führen, der gemeinsam mit einem Mittäter wegen Belästigung einer männlichen Coco de Mer auf der Sexchelleninsel La Figue verhaftet wurde.
Herr Lange, wir haben leider nur fünf Minuten, bevor Sie Ihren Sozialdienst auf Moyenne antreten müssen. Wie kommt es, daß Sie, als weltweit unbekannter Experte für Melokakteen hier auf den Sexchellen zum Palmophilen wurden?
Lange: Ich war das nicht, ich hab nix gemacht!
Interviewer: Sondern wer?
Lange: Das war der Nicki!
Interviewer: Sie meinen Nikolaus Mühlenberg, Ihren Freund und Reisegefährten?
Lange: Genau! Der Nicki wars!
Interviewer: Und warum hat der Herr Mühlenberg das getan?
Lange: Er meinte, er wär mir das schuldig.
Interviewer: Weshalb war er Ihnen was schuldig?
Lange: Na weil ich ihm doch damals den Preis für den Esmeralda geliehen hab. Und das Geld war dann weg. Gespendet, hat er behauptet.
Interviewer: Erzählen Sie uns doch mal von Anfang an...
Lange: Also als wir ein Paar wurden, der Nicki und ich, da wußte ich ja nicht, daß der Nicki eigentlich überhaupt noch nix kannte von der Welt. Der hat ja immer nur geredet, Sexchellen, Schildis, blablabla. Eigentlich war der ja immer nur mit dem Finger auf der Landkarte gereist, aber das wußte ich nicht. Naja, und dann, als letztes Jahr Corona kam und auf den Sexchellen alles dicht gemacht wurde, da wollte er der Flirt Island Lodge den Esmeralda abkaufen. Ich kannte das immer nur als die Vögelinsel, dieses Flirt Island, und sagte noch, Mensch Nicki, du bist immer so gut zu Vögeln, aber der Nicki meinte, nee, nee das ist ein Schildi, der Esmeralda, ein ganz berühmter. Und weil er den so gern haben wollte, hab ich ihm dann den Preis für den Esmeralda geliehen, nur, daß der gar nicht zu verkaufen war.
Interviewer: Hat das nicht zu einem ernsthaften Zerwürfnis geführt zwischen Ihnen und dem Herrn Mühlenberg? Sie waren danach immer noch ein Paar?
Lange: Ähm, ja, naja, also wissen Sie, der Nicki, der hat halt diese irre lange Nase, da könnte man meinen, wenn der sich an die Küsten von Ecuador stellt, da könnten geschickte kleine Tiere sogar einhändig bis Galapagos klettern, und wie man so sagt, an der Nase des Mannes, Sie verstehen schon. Der Nicki ist schon was Besonderes. Und so elitär. Ich konnt ihm einfach nicht böse sein.
Interviewer: Und wie kam es dann, daß sie trotz der Vorgeschichte gemeinsam auf die Sexchellen gereist sind?
Lange: Das war wegen dem Buch.
Interviewer: Welches Buch?
Lange: Dem mr.mogelmann ihm sein berühmtes Buch "Drama auf La Figue", noch nie davon gehört? Das hat doch diesen Preis gekriegt, den EGNAL-Preis.
Interviewer: Was ist denn der EGNAL-Preis?
Lange: Preis für Elitäre Gleichgeschlechtliche Nichtselbstausgedachte Absurde Literatur. Der berühmte Filmproduzent Max Hardcore hat sich gleich die Filmrechte gesichert. Das Buch hat Unglaubliches geleistet für die LBG-Turtle-Gemeinde auf den Sexchellen.
Interviewer: Und?
Lange: Da wollte der Nicki dann endlich auch mal selbst auf die Sexchellen und sich das da angucken. Und ich hab nachgegeben, hätte ich das nur nie getan.
Interviewer: Wegen des Vorfalls mit der Palme?
Lange: Nee, vorher schon. Er wollte das genau so nachreisen, wie es im Buch steht. Wissen Sie, so wie die Leute, die Bloomsday feiern, nach dem Ulysses. So richtig elitär. Darum mußten wir unbedingt genau wie im Buch mit dem Einhandsegler Belle Séraphine nach La Figue. Mein Gott, war mir übel.
Interviewer: Und als sie dort ankamen?
Lange: Wir mußten ja unbedingt im Chateau Cum Loud wohnen, wie im Buch, und da waren gar keine Lustknaben, total öde, das waren alles nur alternative Fakten in dem Buch, und der Nicki, der kannte sich überhaupt nicht mehr aus. Als der die Coco de Mer gesehen hat, die die da im Hof haben, da hat er die gar nicht erkannt, weil er ja dachte, die weibliche Coco de Mer sähe aus wie eine Va.... naja, sie können es sich vorstellen, er hat halt überhaupt keine Ahnung von weiblicher Anatomie.
Interviewer: Aber die männliche Coco de Mer gegenüber hat er sofort erkannt?
Lange: Ja klar, und als dann da auch noch ein Gecko draufsaß und mit schmatzenden Lippen an dem gewaltigen Fruchtstand saugte, da meinte er, daß er mir den jetzt als Dank für alles von der Palme schüttelt.
Interviewer: Und was geschah dann?
Lange: Daran erinnere ich mich nicht mehr. Als wir zu uns kamen, waren wir im Sklavenkeller vom Chateau Cum Loud angekettet und diese Madame Abdomina da, die hat echt ein paar fiese Sachen mit uns gemacht.
Interviewer: Werden Sie hier auf Mahé jetzt besser behandelt?
Lange: Ja, der Nicki und ich, wir haben getrennte Zellen, aber wir sehen uns jeden Tag beim Sozialdienst auf Moyenne. Wir müssen den Schildkröten auf Moyenne täglich die Panzer polieren und sie so sortieren, daß die Buchstaben auf ihren Rücken den Satz "Es tut uns leid, daß wir so viel Scheiss erzählt haben" ergeben...
Eintritt Gefängnisaufseher: Vini, Lange, Torti Moyenne atend ou swen!
Kettenrasselnd ab.
Interviewer: Viele Fragen bleiben ungestellt und der Leser verwirrt zurück. Eins dürfte aber klar geworden sein: Eine Reise nach Moyenne lohnt sich derzeit so sehr wie nie zuvor, wenn Sie die zwei Lover von der Chain-Gang mit den Schildis Scrabble spielen sehen möchten. Wir empfehlen eine rechtzeitige Reisebuchung beim Veranstalter Ihres Vertrauens.
1. April 2021, Montagne Posée, Besucherraum
Interviewer: Wir sind heute hier, um ein Gespräch mit Georg "Schorsch" Lange zu führen, der gemeinsam mit einem Mittäter wegen Belästigung einer männlichen Coco de Mer auf der Sexchelleninsel La Figue verhaftet wurde.
Herr Lange, wir haben leider nur fünf Minuten, bevor Sie Ihren Sozialdienst auf Moyenne antreten müssen. Wie kommt es, daß Sie, als weltweit unbekannter Experte für Melokakteen hier auf den Sexchellen zum Palmophilen wurden?
Lange: Ich war das nicht, ich hab nix gemacht!
Interviewer: Sondern wer?
Lange: Das war der Nicki!
Interviewer: Sie meinen Nikolaus Mühlenberg, Ihren Freund und Reisegefährten?
Lange: Genau! Der Nicki wars!
Interviewer: Und warum hat der Herr Mühlenberg das getan?
Lange: Er meinte, er wär mir das schuldig.
Interviewer: Weshalb war er Ihnen was schuldig?
Lange: Na weil ich ihm doch damals den Preis für den Esmeralda geliehen hab. Und das Geld war dann weg. Gespendet, hat er behauptet.
Interviewer: Erzählen Sie uns doch mal von Anfang an...
Lange: Also als wir ein Paar wurden, der Nicki und ich, da wußte ich ja nicht, daß der Nicki eigentlich überhaupt noch nix kannte von der Welt. Der hat ja immer nur geredet, Sexchellen, Schildis, blablabla. Eigentlich war der ja immer nur mit dem Finger auf der Landkarte gereist, aber das wußte ich nicht. Naja, und dann, als letztes Jahr Corona kam und auf den Sexchellen alles dicht gemacht wurde, da wollte er der Flirt Island Lodge den Esmeralda abkaufen. Ich kannte das immer nur als die Vögelinsel, dieses Flirt Island, und sagte noch, Mensch Nicki, du bist immer so gut zu Vögeln, aber der Nicki meinte, nee, nee das ist ein Schildi, der Esmeralda, ein ganz berühmter. Und weil er den so gern haben wollte, hab ich ihm dann den Preis für den Esmeralda geliehen, nur, daß der gar nicht zu verkaufen war.
Interviewer: Hat das nicht zu einem ernsthaften Zerwürfnis geführt zwischen Ihnen und dem Herrn Mühlenberg? Sie waren danach immer noch ein Paar?
Lange: Ähm, ja, naja, also wissen Sie, der Nicki, der hat halt diese irre lange Nase, da könnte man meinen, wenn der sich an die Küsten von Ecuador stellt, da könnten geschickte kleine Tiere sogar einhändig bis Galapagos klettern, und wie man so sagt, an der Nase des Mannes, Sie verstehen schon. Der Nicki ist schon was Besonderes. Und so elitär. Ich konnt ihm einfach nicht böse sein.
Interviewer: Und wie kam es dann, daß sie trotz der Vorgeschichte gemeinsam auf die Sexchellen gereist sind?
Lange: Das war wegen dem Buch.
Interviewer: Welches Buch?
Lange: Dem mr.mogelmann ihm sein berühmtes Buch "Drama auf La Figue", noch nie davon gehört? Das hat doch diesen Preis gekriegt, den EGNAL-Preis.
Interviewer: Was ist denn der EGNAL-Preis?
Lange: Preis für Elitäre Gleichgeschlechtliche Nichtselbstausgedachte Absurde Literatur. Der berühmte Filmproduzent Max Hardcore hat sich gleich die Filmrechte gesichert. Das Buch hat Unglaubliches geleistet für die LBG-Turtle-Gemeinde auf den Sexchellen.
Interviewer: Und?
Lange: Da wollte der Nicki dann endlich auch mal selbst auf die Sexchellen und sich das da angucken. Und ich hab nachgegeben, hätte ich das nur nie getan.
Interviewer: Wegen des Vorfalls mit der Palme?
Lange: Nee, vorher schon. Er wollte das genau so nachreisen, wie es im Buch steht. Wissen Sie, so wie die Leute, die Bloomsday feiern, nach dem Ulysses. So richtig elitär. Darum mußten wir unbedingt genau wie im Buch mit dem Einhandsegler Belle Séraphine nach La Figue. Mein Gott, war mir übel.
Interviewer: Und als sie dort ankamen?
Lange: Wir mußten ja unbedingt im Chateau Cum Loud wohnen, wie im Buch, und da waren gar keine Lustknaben, total öde, das waren alles nur alternative Fakten in dem Buch, und der Nicki, der kannte sich überhaupt nicht mehr aus. Als der die Coco de Mer gesehen hat, die die da im Hof haben, da hat er die gar nicht erkannt, weil er ja dachte, die weibliche Coco de Mer sähe aus wie eine Va.... naja, sie können es sich vorstellen, er hat halt überhaupt keine Ahnung von weiblicher Anatomie.
Interviewer: Aber die männliche Coco de Mer gegenüber hat er sofort erkannt?
Lange: Ja klar, und als dann da auch noch ein Gecko draufsaß und mit schmatzenden Lippen an dem gewaltigen Fruchtstand saugte, da meinte er, daß er mir den jetzt als Dank für alles von der Palme schüttelt.
Interviewer: Und was geschah dann?
Lange: Daran erinnere ich mich nicht mehr. Als wir zu uns kamen, waren wir im Sklavenkeller vom Chateau Cum Loud angekettet und diese Madame Abdomina da, die hat echt ein paar fiese Sachen mit uns gemacht.
Interviewer: Werden Sie hier auf Mahé jetzt besser behandelt?
Lange: Ja, der Nicki und ich, wir haben getrennte Zellen, aber wir sehen uns jeden Tag beim Sozialdienst auf Moyenne. Wir müssen den Schildkröten auf Moyenne täglich die Panzer polieren und sie so sortieren, daß die Buchstaben auf ihren Rücken den Satz "Es tut uns leid, daß wir so viel Scheiss erzählt haben" ergeben...
Eintritt Gefängnisaufseher: Vini, Lange, Torti Moyenne atend ou swen!
Kettenrasselnd ab.
Interviewer: Viele Fragen bleiben ungestellt und der Leser verwirrt zurück. Eins dürfte aber klar geworden sein: Eine Reise nach Moyenne lohnt sich derzeit so sehr wie nie zuvor, wenn Sie die zwei Lover von der Chain-Gang mit den Schildis Scrabble spielen sehen möchten. Wir empfehlen eine rechtzeitige Reisebuchung beim Veranstalter Ihres Vertrauens.