Demnächst.
Den Tagesausflug nach dem üblichen Abendessen verdaut (die Eindrücke sorgsam etikettiert und eingebrannt), brach die Nacht herein... Nein, eigentlich war es nur ein normaler Abend, aber ich brauchte Fleisch. Gegenüber vom Palm Beach befindet sich kleines, typisches Take Away. Ich habe mir einen BURGER bestellt (nachdem ich vorsichthalber gefragt hatte, ob es sich auch um Fleisch handelt...). Ein Burger ist nicht immer ein Burger. Auf Praslin, oder insbesondere bei dem Laden besteht ein Burger aus einer fleischartigen, zähen, flachen Bulette (und ich hoffe immernoch, dass es kein Hund war), einem Spiegelei und ner Runde Salat. Ich war enttäuscht und glücklich zugleich. Wenigstens mit ein wenig Rest-Bratenfett auf der Zunge zurück ins Hotel. (Das ist gar nicht so widerlich wie es sich liest!)
Nächster Tag. Wir fahren Bus. Das heißt, wir frühstücken, packen die üblichen Sachen in den Rucksack. 2 l Wasser, 2 Dosen Brause mit Geschmack, Kekse, Handtücher, Schnorchelkrams, Fotoapparate.. das Übliche eben. (ICH trage den Rucksack) Interessanterweise ist direkt neben dem Take Away auch gleich eine Haltestelle. Im Burgerrausch nur erstmal die falsche Straßenseite gewählt. Da standen wir. Es war warm und schwül. Der Bus kam nicht. Die Spinnen hingen über uns in den Stromleitungen. Wir beteten, dass keine den Halt verliert. (Wäre das geschehen, wäre zumindest dieser Tag ein Zimmertag geworden) Dann kam der Bus. 5 Rupien, p.P. One-Way. Am Besten gleich vorher aus der Münzsammlung raussuchen und locker in den Korb neben dem Fahrer pfeffern. Nett grüßen und nen Sitzplatz suchen. Dann fühlt man sich wenigstens ein wenig einheimischer als die Touris an den folgenden Haltestellen, die gefühlt ALLE mit 50 Rupienscheinen bezahlen wollten. Da macht man sich doch vorher mal Gedanken....
Über den Hügel, vorbei am Valle de Mai, runter auf die andere Seite der Insel, zum Hafen, dann wieder zurück und weiter die Küste (heißt es bei Inseln eigentlich auch Küste??) entlang bis zur vorletzten Haltestelle, oder einfach bis da, wo alle aussteigen um zur Anse Lazio zu kommen. Busfahren lohnt sich! Für Praslin würde ich kein Auto mieten. Klar, die Busse sind voll und manchmal auch so voll, dass man nicht mehr mitgenommen werden kann, aber man kann ie atemberaubende Landschaft genießen, die Gerüche (insbesondere der anderen Fahrgäste) und die Mentalität von Mensch und Busfahrer. Weil das keine richtigen Menschen sind. 30 Fahrgäste, eine alte Schrottlaube, erster Gang und 30 Grad Steigung mit dem Bewusstsein jeden Moment auf einen Deutschen im Linksverkehr zu treffen. Danke, an dieser Stelle, Danke!
Anse Lazio, zu erreichen nach einem ca. 10 min. Fußmarsch über einen kleinen Hügel, ist der absolute Hammer unter der Kategorie der Traumstrände. Zumindest auf den ersten Blick! Sand=Hammer, Wasser=Hammer, Anzahl Besucher= hammermäßig wenige! Und dann sind da die Netze. Links und rechts. in der Mitte keins. Beachpolice die mal so schaut. Okay, die Netze machen schon ganz schön viel kaputt. Und leider ist ein Stück immer auf den Fotos, auch wenn man sich noch so wirr postiert. Schade. Postkartenstrand. Wir waren letztendlich aber nur eine Stunde da, weil es einfach total langweilig war. Landschaftlich echt nett, aber die paar Fische waren eh durchsichtig und der eine Rochen dann im Vergleich auch langweilig. Übrigens gibts auf der rechten Seite (aus Meerblick) eine Strandbar oder so, inkl. Toiletten. Die echt okay sind. Und nehmt auch zurück den Bus. Auch wenn der Hügel doof ist. Taxifahrer sind nett, sprechen angeblich kein Englisch und sonst was. Erzählen dir irgendetwas von normaler KM-Abrechnung. Schwachsinn. Ca. Preise von 500 Rupien auf die andere Inselseite. Lasst euch nicht verarschen. Meine freundliche Frage, was es denn den Hügel hinauf zur nächsten Haltestelle kosten würde, wurde herablässig mit einem Kopfschütteln beantwortet. Der Service lässt wirklich zu wünschen übrig. Aber man will sich auch nicht mit der taxiMafia anlegen, oder? Nein. Also über den Hügel (bei mittlerweile sengender Hitze) Warten auf den Bus. Und dann mein Tipp: Je nach Uhrzeit einfach aussteigen wo es gerade schön ist. Gemächlich am Strand langwandern. Einfach den Tag genießen. Und bitte bei der Rückfahrt daran denken, dass der Bus wohl voll ist, weil man nun nicht mehr am Anfang einsteigt, sondern mittendrin. Mittendrin im Leben der anderen Menschen. Die einem die kürzeste Fahrt mit ihren AUF DER SCHULTER HÄNGENDEN RUCKSÄCKEN UND TASCHEN DIE FAHRT ZUR QUAL machen. Die allerdings nur ein Hundertstel einer Taxifahrt kostet. Auch solche Momente vergisst man nicht. Wie schön!
04.11. - 20.11.2011 Praslin II
Re: 04.11. - 20.11.2011 Praslin II
Hi comcreutz,
unterhaltsame Fortsetzung deines Reiseberichts, danke dafür.
das Busfahren finde ich auch den besten Weg, sich auf Praslin fortzubewegen, ich habe es genauso empfunden wie du.
Sich auf einer Insel wie Praslin ein Auto zu mieten, kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen.
Gruß Inselnuss
unterhaltsame Fortsetzung deines Reiseberichts, danke dafür.
das Busfahren finde ich auch den besten Weg, sich auf Praslin fortzubewegen, ich habe es genauso empfunden wie du.
Sich auf einer Insel wie Praslin ein Auto zu mieten, kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen.
Gruß Inselnuss
VG inselnuss
Re: 04.11. - 20.11.2011 Praslin II
Hallo,
Ich schon
Ich fands ganz nett um den "Linksverkehr" zu üben....um sich auf Mahé ein Auto zu mieten...
Auch um alle Buchten einmal anzufahren und kennenzulernen ist es von Vorteil. Das schafft man mit dem Bus nicht an einem Tag
Aber ein Tag reicht völlig!
LG Karsten
Ich schon

Ich fands ganz nett um den "Linksverkehr" zu üben....um sich auf Mahé ein Auto zu mieten...
Auch um alle Buchten einmal anzufahren und kennenzulernen ist es von Vorteil. Das schafft man mit dem Bus nicht an einem Tag

Aber ein Tag reicht völlig!
LG Karsten