Von Melbourne habe ich wie gesagt wegen des Dauerregens nichts gesehen. Ich habe auch eine dreiviertel Stunde weiter nördlich gewohnt. An dem einzigen regenfreien Nachmittag bin ich dann in den Nachbarort Cranburn gefahren. Dort gibt es einen Royal Botanical Garden mit sehr vielen Kängurupfötchen, was mein Herz erfreut hat, weil ich diese Blumen liebe! Ich kann echt nicht sagen, ob mich die einzelne Blume in der Natur in Westaustralien mehr erfreut hat (es sind WA-Pflanzen), wie diese Fülle m Botanischen Garten!



1771 wurden die ersten australischen Pflanzen von James Cook nach London gebracht und blieben jahrelang unidentifiziert. Ein französischer Amateurbotaniker, Charles-Louis L'Héritier de Brutelle war von einer bestimmten Pflanze besessen Er beschrieb die seltsame „Verpackung“ der Blüten in griechisch: eu= gut, calyptos= verpackt. Die schrägen, asymmetrischen Blattbasen nannte er obliqua. So kam der erste Eukalyptusbaum (E. Obliqua) und der ganze Genus zu seinem Namen.


Von den über 600 Eukalyptusarten besitzen nur ungefähr 20 ausreichend Eukalyptusöl um von ökonomischem Interesse zu sein. Zur Zeit sind es weniger wie 10 Arten, die an der Weltproduktion an Eukalyptusöl beteiligt sind. Eine Grundregel besagt, dass gutes Öl produzierende Arten weniger gut als Bauholz geeignet sind, während die Arten, die gutes Bauholz abgeben, weniger Öl enthalten.
White Stringy Bark (E. globoides)


Gute „Ölbäume“ mit hohem Cineol-Anteil sind Blue Mallee (E. polybractea), Narrow-leafed Peppermint (E. radiata),dass außerdem ein sehr erfrischendes Aroma hat. Die Produktionskosten sind bei diesem Baum hoch, da die Blätter nicht mechanisch geerntet werden können. Tasmanian Blue Gum (E. globolus) ist für Botaniker und Chemiker die interessanteste Art und stellt das weltweit am häufigsten benutzte Eukalyptusöl. Er fällt nicht unter die Grundregel, da er auch gern als Bauholz verwendet wird oder zur Herstellung von Holzkohle, da die Kohle sauber verbrennt und keine Asche hinterlässt. Um 1880, als sein Öl nur in Tasmanien destilliert wurde, waren die Produktionskosten für Australien zu hoch, weshalb man auf andere Bäume zurückgriff. Lemon-scented-Gum (Corymbia citriodora) dessen Blätter nach Citronelle riechen kommt natürlich in Queensland vor, kultivierte Bäume haben einen höheren Ölgehalt. Hauptbestandteil ist Citronellal, weshalb es von der Parfümindustrie verwendet wird. China und Brasilien bauen heute die meisten dieser Bäume an.
Brown Stringy Bark (E.baxteri)


Die Geschichte des Eukalyptusöls begann 1788.1790 destillierte man Öl aus der Sydney-Pfefferminz (E. Piperita) die an den Stränden von Port Jackson wuchs. Der Geruch erinnertee die Europäer an Pfefferminze (Mentha piperita), die in England wuchs. Man schickte dieses Öl für weitere Experimente nach England. Man stellte fest, dass es viel effektiver wirkt und aromatischer war, wie die Englische Pfefferminze. Den Ureinwohnern war die Wirkung schon lange bekannt. Sie rieten einem Vater, dessen Sohn sich mit der Axt geschnitten hatte, einen Verband aus Eukalyptusblättern auf die Wunde zu legen. Ein Arzt, der sich die Wunde später ansah, war erstaunt über die schnelle und infektionsfreie Heilung.
Brittle Gum (E.mannifera)


Smooth-barked Apple (Angophora costata) und Spotted Gum (Corymbia maculata)


Eukalypten weisen unterschiedliche Ausbildungen und Anpassungen auf. In feuchten Wäldern wachsen einige zu gigantischen Riesen von 80-90 m Höhe heran, in trockenen sklerophyllen Wäldern werden sie nur 20-30 m hoch.
Die Eukalypten gehören zu den Myrtengewächsen, deshalb folgt jetzt:
Die Myrtengewächse sind eine sehr alte Pflanzenfamilie und umfassen ca. 160 Genera und einige Tausend Arten. Bennant ist die Familie nach dem einzigen Genus im Mittelmeerraum - Myrtus. Ansonsten ist die Familie in der nördlichen Hemisphäre, abgesehen von Asien kaum vertreten und in Afrika unbedeutend (letztere Aussage unterschreibe ich nicht, da ich gerade die Vertreter auf Mauritius/Seychellen mag!). Sie wird traditionell in 2 Hauptgruppen unterteilt, in eine, mit fleischigen und eine andere mit trockenen Früchten. Pflanzen mit fleischigen Früchten (Unterfamilie Myrtoideae) findet man in Süd-und Mittelamerika (46 Genera, von denen 45 nur dort vorkommen). Australasia, Asien und Indien haben 26 Genera, zwei davon kommen auch in Afrika vor (Eugenia, Syzygium). Syzygium jambos ist "Jamalac", eine rote Frucht, die auf Mauritius und den Seychellen gern gegessen wird, vor allem von mir!! Syzygium oder Eugenia samargense ist der "Jambu" oder "Javaapfel", schmeckt auch lecker!! und Syzygium aromaticum schließlich ist die Gewürznelke.
Fast alle Myrten mit fleischigen Früchten wachsen eher in besseren Böden, wie sie Australien zu bieten hat. In Queensland gibt es eine Eugenia-Art (E. reinwardtiana-Beach-Cherry), Syzygium findet sich im nördlichen Regenwald und ist einst von Asien und Neuguinea eingewandert. Es gibt auch eine Mangrove im Norden, die zu den Myrtengewächsen gehört.
Syzygium australis

Jamalac (Seychellenfoto)

Myrten mit trockenen Früchten (Unterfamilie Leptospermoideae)
Pflanzen in dieser Gruppe haben trockene Früchte mit "compartements". Diese sind bei den Eukalyptusnüssen gut zu sehen. Diese Gruppe hat die größte Anzahl an Arten innerhalb der Myrtengewächse. Südamerika hat hiervon nur eine einzige Art, Afrika 2 Genera.
Diese Gruppe ist interessant, weil viele Vertreter den Regenwald verlassen haben und an Gewässern siedeln, während andere sich so weiterentwickelt haben, dass sie heute in trockenen Gebieten leben können. Die Eukalypten haben so ziemlich jeden Lebensraum erobert. E. torelliana kommt im Regenwald vor und E.pauciflora in alpinen Gebieten, was für Eukalypten ungewöhnlich ist.
Ein anderer Genus, der weit verbreitet ist, ist Melaleuca, der es etwas feuchter mag und auch in Neuguinea vorkommt. Der im letzten Reisebericht erwähnte Paperbark, aus dem das Teebaumöl gewonnen wird, mag es auch feuchter. Eine große Anzahl von Arten bevölkert die trockenen Heiden Westaustraliens.
Leptospermum ist auch ein weitverbreiteter Genus. Aus einigen Arten stellten die ersten Siedler einen Tee-Ersatz her. Daher kommt wahrscheinlich der Name Teebaum.

Leptospermum-Same mit "compartements"

Chamelaucioideae.
Diese Gruppe hat Früchte, die nicht durch eine Kapsel geschützt sind. Dazu gehören, die bereits vorgestellten Darwinia, Verticordia, Calytrix, sowie Thryptomene.
Darwinia

Verticordia (Featherflowers) und Calytrix


Chamelaucium

Diese Gruppe soll sich aus einem Baeckeaähnlichen Vorfahren entwickelt haben.

Swamp Baeckea (Baeckea linifolia) in Tasmanien.
Ich habe diese Gruppe in Südwestaustralien häufig angetroffen, einige Arten kommen aber auch in anderen Gebieten Australiens vor. Calytrix tetragona ist weit verbreitet. Die interessanteste Blütenversion innerhalb der Myrtengewächse hat Actinodium entwickelt, sie ahmen die Daisies (Korbblütler) nach.
Actinodium

Fairy Wrens (Staffelschwänze)
Die australischen Robins und Wrens sind natürlich keine richtigen Rotkehlchen und Zaunkönige, sondern wurden von den ersten Siedlern so getauft, weil sie den europäischen Vögeln ähneln. Diese Ähnlichkeiten sind aber durch konvergente Evolution bedingt. Es sind Sperlingsvögel der Familien Petroicidae (Schnäpper, aber nicht Fliegenschnäpper-diese belassen wir in Mauritius und auf den Seychellen!) und Maluridae (Australische Sänger).
Abgesehen von ein paar Arten in Neu-Guinea lebt der Fairy Wren hauptsächlich in Australien, wo man ihn häufig in Parks und Gärten sieht. Er hat eine einzigartige Fähigkeit: es ist der einzige Vogel der Kuckuck-Junge in seinem Nest erkennt.

Das Wettrüsten zweier Vögel
Dieses Thema finde ich wahnsinnig interessant!
Langzeitstudien haben gezeigt, dass die Fairy Wrens ihre eigenen Eier nicht von den Eiern des Horsfield's Bronze-Kuckuck (Chrysococcyx basalis) unterscheiden können, was u.a. auch an der Dunkelheit im Nest liegt. Das Nest aus verwobenen Grashalmen ist wie ein Ball geformt. Es enthält 2-4 weiße Eier mit roten Punkten. Der Kuckuck hat seine Eier durch eine ganz ähnliche Musterung angepasst.
Nach dem Schlüpfen stellten die Staffelschwänze dann fest, dass das Kuckuckskind nicht ihr eigenes ist. Frisch geschlüpfte Kuckucke werfen gewöhnlich alle anderen Eier und Kücken innerhalb von 48 h aus dem Nest. Ein einzelnes Kücken im Nest schien die Wrens mißtrauisch zu machen. Man hat aber festgestell, dass sie in 40% der untersuchten Fälle einzelne" Betrüger" sterben ließen, aber nicht, wenn das einzige Küken von der eigenen Art war. Der Ruf des Kuckuckskindes hat es verraten. Die Reaktion des Wrens soll eine evolutionäre Antwort auf die Tarnung des Kuckuckseis sein.
Auf jede Strategie der Wrens folgte eine Erwiedeung durch diesen Kuckuck. Zuerst attackierte der Wren den Kuckuck und versuchte ihn daran zu hindern ein Ei in das Nest zu legen. Darauf hat der Kuckuck reagiert, indem er heute schneller legt. Während andere Vögel bis zu einer halben Stunde brauchen, um ein Ei zu legen, bewekstelligt diese Kuckusart dies in ca. 5 Sekunden.
Wenn der Wren ein "falsches" Küken entdeckt, ist er geneigt, das Nest aufzugeben. Deshalb haben die Jungen des Bronze-Kuckucks mittlerweile gelernt, wie die Küken der Wrens zu chirpen. Das ist die Antwort des Kuckucks!Ich bin gespannt wie das weitergeht und hoffe das man diese Studie fortsetzt...
Video bitte anklicken:

Blue Devil

Thelionema grande und Native Frangipani


Honigfresser-Video:
http://s230.photobucket.com/albums/ee19 ... resser.mp4
Correra decumbens (Spreading Correra) ist in Südaustralien endemisch und erinnert wie auch Correra reflexa (Native Fuchsia) an eine Fuchsie.

Golden Billy Buttons

Olearia astroloba

Dianella caeruela

Zum Gelände gehört viel mehr natürliches Buschland wie Botanischer Garten.



Tasmanien
Tasmanien hat eine Fläche von etwa 64000 Quadratkilometer (annähernd so groß wie Irland) und liegt auf dem Weg von mit Feuchtigkeit beladenen Winden. Die Westküste bekommt diese Feuchtigkeit ganzjährig ab, an der Ostküste haben diese Winde, vor allem im Sommer, eher einen austrocknenden Effekt. Der Westen bekommt über 3200 mm ab, der Osten hingegen nur 560 mm.
Die Insel ist sehr gebirgig und besitzt über 60 Gipfel, die über 900 m hoch sind. Der höchste Berg ist der Mt Ossa. Die Temperaturabnahme bei zunehmder Höhe wirkt sich auf die Vegetation aus. Orte auf Meereshöhe sind sechs Monate im Jahr frostfrei, ab 300 m kann zu jeder Jahreszeit Frost einsetzen. Auf 600 Metern können im Winter keine Feldfrüchte mehr angebaut werden und auf 900 m hat man hier fast jeden Tag im Winter Frost und Schnee. Der Schnee kann auf den höheren Gipfeln für einige Zeit liegen bleiben. Die Vegetation dieser Gebiete ist auf niedrig wachsende Arten beschränkt. Der Nordwesten und Teile des Nordostens sind bewaldet, fruchtbare Böden gibt es im Norden und in den Midlands.
Man kennt momentan mehr wie 2500 heimische oder eingebürgerte Blühpflanzen, von denen etwa 500 endemisch sind. Die Vegetation besteht aus zwei Komponenten, der Gondwanaflora, die große Ähnlichkeit mit den Floren von Südamerika und Neu-Seeland hat, und die australische, charakterisiert durch Akazien, Leguminosen und Eukalypten, die sich Tasmanien mit Südostaustralien teilt. Viele Pflanzen die zur Gondwanaflora gehören sind Endemiten, viele davon sind auf kühle, feuchte Gebiete beschränkt. Ihre engsten Verwandten wachsen unter ähnlichen Bedingungen in Südamerika und Neu-Seeland. Man geht davon aus, dass Vorfahren dieser Pflanzen existierten, als diese Gebiete noch miteinander verbunden waren.

Die Post in Fingal
Da ich in Melbourne die Fähre nach Devonport verpasst hatte, bin ich kurzentschlossen nach Launcesten geflogen und habe mich dann, mit Hilfe eines chinesischen Studenten, auf den Weg nach Bicheno gemacht um mich meiner Gruppe anzuschließen.
Das erste, was mir unterwegs aufgefallen ist, waren die vielen Rosen in den Gärten. Die Tasmanier scheinen Rosenliebhaber zu sein.

Die Hazards sind nicht nach ihren gefährlichen Gipfeln benannt, sondern nach dem Amerikaner Albert "Black" Hazard, Kapitän eines Walfangschiffs, das um 1820 hier seiner grausamen Arbeit nachging. Sein Schiff, die Promise, lief auf den gleichnamigen Felsen auf, der vor dem Hazardous Beach liegt. Der Hazardous Beach ist natürlich auch nach ihm benannt.
Freycinet Nationalpark

Der Freycinet NP wurde 1916 gegründet und ist mit dem Mt. Field NP der älteste Nationalpark Tasmaniens. Berühmt ist die Halbinsel für ihre rosanen Granitfelsen, ihre wunderschönen weißen Strände und Dünen.

Der Vegetationstyp „coastal heath“ ist in Tasmanien nicht so verbreitet wie in Australien. In Freycinet gibt es ihn aber. Dieser Standort ist stark vom Wind und Salz beeinflusst, die Böden sind über äolischen, nährstoffarmen Sanden, die sich im Frühjahr rasch erwärmen und viele Geophyten besitzen. Die Gesellschaften sind wieder durch das Feuer geprägt, bleibt es aus können Büsche und sogar Bäume einwandern.

Die Weiße Honigmyrte (Kunzea ambigue) besitzt ein Öl, das mit Teebaum-und Manukaöl verwandt ist. Die antioxidative Wirkung wurde von einem Farmer entdeckt, der einen alten Stacheldrahtzaun von 1958 auf seinem Land hat. Der Zaun hatte an den Stellen, wo Kunzeabüsche drüber wuchsen kein bischen Rost. Der Bauer soll durch das Öl auch seine chronische Nebenhöhlenentzündung losgeworden sein. Das Öl hat einen hohen Anteil an Sequitherpenen, die entzündungshemmend wirken. Der englische Name Tick-Bush kommt daher, dass das Vieh sich gern unter diese Büsche legt, um sich vor Zecken zu schützen.


Banksia marginata (Honeysuckle) und Astroloma humiferum (Nativ Cranberry)

Lomandra longifolia (Sagg)

Die Halbinsel wurde nach Louis Freycinet benannt, einem Leutnant zur See auf der Geographe.
Die französischen Namen an der Ostküste stammen von der, von Napoleon Bonaparte beauftragten "Baudin Exkursion von 1802. N. Baudin war Expeditionsleiter zweier Schiffe, der " Geographe" und der "Naturaliste" und sollte "eine Karte der Küste des Großen Südlichen Landes" erstellen.



Letzte Chance sich auszuruhen!


Diese Bank war mindestens so gemütlich wie eine Strandliege!


Die berühmte Wineglass Bay

Die Wineglass Bay wird zu den schönsten Stränden der Welt gezählt. Über den Namen kann man spekulieren-weil das Wasser so klar wie ein Weinglas ist? Weil die Bucht die Form eines Weinglases hat? Oder weil das Wasser einst rot war vom Blut der hier geschlachteten Wale.
Um die ganze Halbinsel waren früher Walfangstationen verstreut. The Fisheries wurde schon 1824 von einem der ersten Siedler in Swansea gegründet. In den 1840er Jahren flaute der strandbasierte Walfang ab, da man die Wale zu rücksichtslos ausgebeutet hatte. Die Südlichen Glattwale wurden bis an den Rand des Aussterbens gejagt. Heute kann man sie im Winter wieder sehen, wenn sie von der Antarktis kommen, um sich in wärmeren Gewässern zu vermehren. Im Frühjahr schwimmen sie dann wieder nach Süden.

Diese Schilder stehen an allen Parkplätzen der Nationalparks...leider können die Tiere sie nicht lesen! Als ich meinen Rucksack einen Moment unbeaufsichtigt ließ, hatte sich das Kerlchen die Tüte mit meinem Vesperbrot gegriffen. Ich konnte sie ihm zum Glück gleich wieder abnehmen.
Kängurus können durch " Menschenessen" sterben!


Video:
http://s230.photobucket.com/albums/ee19 ... ngurus.mp4
Mama und Geschwisterchen haben das Ganze mit gebührlichem Abstand beobachtet.

Das Bennett-Känguru (Macropus rufogriseus) ist die tasmanische Unterart des Rotnackenwallabys.
Otto Koenig hatte 50 Tiere in Österreich ausgesetzt, die jedoch im Winter verendet sind. In Mecklenburg sind 2001 mehrere Tiere aus einem Tierpark entwichen, von denen drei nicht eingefangen wurden. Sie vermehren sich seither in der Natur.
Dokumentarfilm:
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=18693
Was mich in Tasmanien verwundert hat, war die Kocherei! Es sollte am ersten Tag Spaghetti mit Tomatensoße geben. Daraufhin hat mir der Guide Karotten, Zucchini und Blumenkohl ausgehändigt und ich sollte das Ganze kleinschneiden! Auf meine Nachfrage hin hat er mich angemotzt, ob ich noch nie eine Tomatensoße gekocht hätte. Eine mit diesen Zutaten hatte ich tatsächlich noch nie gekocht. Das Ergebnis hat aber wirklich gut geschmeckt!

Friendly Beaches



Echidna

Der Echidna oder Ameisenigel ist wie das Schnabeltier ein eierlegendes Säugetier. Es gibt Kurz-und Langschnabeligel. In Australien gibt es Kurzschnabeligel, die anderen in Neuguinea.
Die Länge der Haare hängt vom Lebensraum ab, in kalter Umgebung ist das Fell länger und dichter, wie bei denen in wärmeren Lebensräumen. Sie können ihre Körpertemperatur nicht so gut regeln, wie andere Säugetiere. Alle fünf Vorderzehen tragen Grabkrallen (bei den Langschnäbeln nur drei Zehen), die Hinterfüße nur an der zweiten und dritten Zehe. Die zweite, verlängerte Zehe an den Hinterbeinen dient der Fellpflege. Männliche Tiere haben meist am Knöchel der Hinterbeine einen Stachel, die Weibchen verlieren ihn mit der Zeit, manche Männchen auch. Anders als beim Schnabeltier enthält dieser Stachel kein Gift. Während der Paarungszeit sondern die Stachel der Männchen ein Sekret ab. Die Weibchen haben einen temporären Beutel.
Als Nomaden durchwandern sie ein Gebiet zwischen 20 und 200 ha bei der Nahrungssuche.
Mit der kleinen Mundöffnung nehmen sie über die lange Zunge Ameisen und Termiten auf. Anstelle von Zähnen besitzen sie Hornplatten, Wie das Schnabeltier auch besitzt es in der Schnauze Elekrorezeptoren, die auf schwache Signale reagieren, die die Bewegungen ihrer Beutetiere erzeugen, so dass sie sie lokalisieren können.
Bei Gefahr können sie sich sehr schnell eingraben. Ist der Untergrund zu hart, erstarren sie, machen einen Buckel, so dass die Stacheln aufrecht stehen oder rollen sich zu einem Ball zusammen. Dank dieser effektiven Verteidigungsstrategie können sie bis zu 50 Jahre alt werden.
Bei warmem Wetter können sie Tag-und Nachtaktiv sein.
Interessant ist das Paarungsverhalten. Da es im Juli/August stattfindet habe ich es leider nicht erlebt. Wenn man eine Karawane von Igeln sieht, handelt es sich nicht um einen Familienausflug, sondern um ein Weibchen, das von bis zu zehn Verehrern verfolgt wird. Wenn es sich schließlich auf den Bauch legt, graben die Männchen Gräben um das Weibchen herum, schmeißen sich gegenseitig aus den Gräben raus, bis einer übrig bleibt. Dieser muss nun so lange Streicheln, bis sie sich anheben lässt. Von wegen-primitive Tiere-eher Genießer! Der Geschlechtsakt kann bis zu 180 Minuten dauern. Nach 3-4 Wochen folgt daraus ein weintraubengroßes Ei mit ledriger Schale. Vor der Eiablage bildet sich ein Beutel auf der Bauchseite aus. Dort wird das Ei 10 Tage bebrütet. Nach dem Schlüpfen leckt es die Milch aus dem Milchfeld auf; Zitzen gibt es keine. Nach acht Wochen wachsen die Stacheln und es muss den Beutel verlassen. Die Mutter legt es in einem verborgenen Bau ab und säugt es nur noch alle 5-10 Tage. Nach 5-6 Monaten unternimmt es erste Ausflüge, einen Monat später ist es entwöhnt und mit einem Jahr verlässt es die Mutter. Im zweiten Jahr ist die Mutter wieder paarungsbereit.
Ameisenstaubsauger: Bitte anklicken.
http://s230.photobucket.com/albums/ee19 ... sauger.mp4
Spiky Bridge


Diese Brücke, zwischen Swansea und Swanport, verdankt Tasmanien der List eines Iren. Er war ein Freund des Vorstehers der Rocky Hills Probation Station. Da er es müde war, immer wieder um den Ausbau der Straße über dem steilen Bachbett am Waterloo Point zu bitten, nahm er er die Sache auf seine Weise in die Hand: Eines abends, als er den Major mal wieder nach Hause fuhr,nahm er das Bachbett im vollen Galopp, was für den Fahrgast sehr unangenehm war. Ruckzuck wurden Sträflinge zusammengesellt um diese Brücke zu bauen. Die gezackten Steine oben drauf sollten vermeiden, dass das Vieh herünterstürzt.
Mohnfeld vom Bus aus fotografiert.

Der Guide hat uns nicht näher rangelassen. Vieleicht hatte er angst, dass wir uns ein Souvenir mitnehmen??
Tasmanien ist tatsächlich der einzige Bundesstaat von Australien, in dem der Mohnanbau zur medizinischen Morphingewinnung erlaubt ist. Daraus werden die Pflaster hergestellt, die wir in Deutschland den Schmerzpatienten aufkleben. Wenn man von Tasmanien wieder zurückfliegt oder mit der Fähre kommt, muß man einen Drogenhund passieren. Ich habe diesem meinen Rucksack direkt vor die Schnauze gehalten-er war ganz zufrieden.
Auf der Strecke durch Landesinnere wurde es sehr grün. Es ist irgendwie nachzuvollziehen, dass die deportierten Iren sich hier ganz wohl gefühlt haben.

Dann kommt ein schmaler Isthmus, der die Tasman-Halbinsel über die Forestier-Halbinsel mit dem übrigen Tasmanien verbindet, der Eaglehawk Neck. Deshalb hat man das berühmte Gefägnis "Port Arthur" auf die Tasman-Halbinsel gebaut!
Der Eaglehawk Neck ist ein schmaler Isthmus, ungefähr 400 m lang und an der schmalsten Stelle unter 30 m breit, der zur Tasman-Halbinsel führt. Früher wurde hier Tag und Nacht patrouilliert. Hunde wurden in der Nähe des Strandes gehalten um die Wachen zu alarmieren, die entlang der Halbinsel stationiert waren. Es gab ein Wachhaus für die Soldaten und eine Signalstation, die wichtige Botschaften zwischen Port Arthur und Hobart optisch übermittelte. Elf Hunde waren an der schmalsten Stelle angekettet und bildeten so eine Barriere. Manche Sträflinge versuchten die Hunde am Eaglehawk zu umgehen, indem sie durch die Wellen schwammen. Die wenigen, die das Spießrutenlaufen gegen Hunde und Wächter gewannen, kamen meist im Wald um-es gab einfach nichts, was man essen konnte.
Ein Sträfling mit dem Namen William Hunt, ein ehemaliger Wanderschauspieler, versuchte in einem Kängurufell zu entkommen. Zwei Wächter sahen auf ihrem Posten einen "Boomer", der zielstrebig durch das Neck lief. Sie erhofften sich Fleisch für ihren Kochtopf. Als sie aber ihre Musketen anlegten, blieb das Känguru stehen und sagte: "Nicht schießen! Ich bin's nur-Billy Hunt!"
Port Arthur ist der Name eines ehemaligen Gefängnisses, wie auch der Name des daran grenzenden Ortes mit 500 Einwohnern auf dieser Halbinsel. Mit dem Festland ist diese Halbinsel über diese schmale Landbrücke verbunden, welche damals mit einem Zaun versehen war. Außerdem waren, wie gesagt, Hunde an Pflöcken angebunden, was ein Entkommen der Sträflinge unmöglich machen sollte. Schiffe mussten ihre Segel und Ruder bei der Ankunft abgeben.
Aber jetzt geht es erstmal direkt hinter dem Eaglehawk Neck weiter, weil es dort eine Küstenlinie mit Highlights gibt.

Das Blowhole wird seinem Namen nur gerecht, wenn die See rau ist. Dann drücken sich die Wellen so stark durch den Tunnel und das Loch oben, dass eine bis zu 10 m hohe Fontäne entsteht. Da die See bei meinem Besuch am Blowhole ruhig war, war es wenig spektakulär!

recht vom Stein drückt sich das Wasser in den Tunnel.
Video:
http://s230.photobucket.com/albums/ee19 ... leCave.mp4
Olearia und eine Pea


Manuka


Die steilen Felswände dieser Küste sind vom Meerwasser ausgewaschen und haben so natürliche Sehenswürdigkeiten geschaffen.

Tasmans Arch

Devil's Kitchen




Auf dem Weg zu diesen Highlights läuft man durch einen blühenden Trockenwald.
Im Osten herrscht trockener Eukalyptuswald vor, wobei man zwei Typen unterscheidet: den mit Banksia serrata und den mit Banksia marginata.








Waterfall Bay

Dann ging es weiter nach Port Arthur. Unsere Unterkunft war schon etwas irritierend! Abendbrot direkt neben dem Friedhof!

Wenn man durch die "Remarkable Cave" hindurch sieht, kann man die Umrisse der Landkarte von Tamanien wahrnehmen.

Pirate's Bay


Port Arthur
Dass dieser Ort ein berühmtes Gefängnis war, war mir schon vorher klar, aber viele Einzelheiten habe ich erst vor Ort erfahren.
Port Arthur sollte die "Schurken ehrlich machen" durch ein System aus Disziplin und Bestrafung, religiöse und moralische Anleitung, Einteilung und Trennung nach Klasse sowie Ausbildung und Erziehung. Alle Gebäude wurden vollständig von Sträflingen erbaut.
Als wir in Port Arthur ankamen wurde uns ein Plan und eine Spielkarte in die Hand gedrückt. Ich wusste zuerst nicht wozu die Karte gut ist. Dann wurden wir im Besucherzentrum mit der Geschichte der Anlage konfrontiert. Es gibt viel zu lesen und schließlich muss man die richtige Schublade suchen, die zur Karte passt. Wenn man die Schublade aufzieht wird man mit dem persönlichen Schicksal eines ehemaligen Sträflings konfrontiert. In meinem Fall wies die Spielkarte den Weg zum Schicksal eines 9 jährigen Jungen. Ich konnte es im ersten Moment gar nicht fassen, dass man so kleine Kinder deportiert und eingesperrt hat!!
Point Puer war das erste Gefängnis für Jungen zwischen 9 und 17 Jahren im britischen Weltreich. Das Ziel war die Jungen vor dem schlechten Einfluss der erwachsenen Sträflinge zu bewahren und ihnen nützliche Kenntnisse für die Zukunft zu vermitteln. Viele dieser Jungen waren Straßenjungen.
Die Unterkunft war überfüllt und heruntergekommen. Die Jungen schikanierten einander, griffen Angestellte an und stahlen. Die disziplinarischen Maßnahmen waren erbarmungslos. Man sperrte sie viele Tage in winzige Zellen bei Wasser und Brot. Fügsame Jungen bekamen die Möglichkeit handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen. In der Kapelle, die als Klassenraum diente, versuchte man bis zu 800 Jungen das Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Die Bibel wurde als Lesebuch verwendet. In den ersten Jahren durften die Jungen noch spielen, das wurde später abgeschafft. Ein paar schaften den Sprung in ein normales Leben, die meisten aber fanden sich später im „Erwachsenenvollzug“ ein und noch später in den Wohlfahrtseinrichtungen. 1849 wurde die Anlage geschlossen, da seitdem junge Straftäter in britische Haftanstalten eingewiesen wurden.
1830 entstand Port Arthur zunächst als Holzfällerlager. Nach 1833 wurde es in ein Straflager für Wiederholungstäter aus allen australischen Kolonien umgewandelt. Die ersten Häftlinge wurden in Holzbaracken untergebracht, bevor Getreidemühle und Kornspeicher zur Strafanstalt umgewandelt wurden.
Im Jahr 1840 war es auch zu einer wichtigen industriellen Siedlung mit mehr als 2000 Einwohnern geworden.
Nach dem Ende der Gefangenentransporte nach Van Diemens Land 1853, wurde Port Arthur allmählich zu einer Unterkunft für alte, kranke Männer- die Überbleibsel des Sträflingssystems.
1877 wurde die Sträflingssiedlung geschlossen und viele Gebäude wurden abgerissen oder brannten ab. Zwischen den Ruinen entstand ein kleiner Ort mit dem Namen Carnarvon. Der "Sträflingstourismus" wurde schnell zu einem einträglichen Geschäft.
Strafanstalt (links) und Industriebereich (ganz rechts)

Die Strafanstalt
In den beiden unteren Stockwerken befanden sich 138 Einzelzellen für Häftlinge mit schweren Strafen, die „Löwen“. Darüber war der Speisesaal, der auch als Abendschule genutzt wurde, eine Bücherei und eine katholische Kapelle. Im obersten Geschoss befand sich ein Schlafsaal für ungefähr 416 Männer mit guter Führung.
Küche und Bäckerei waren im westlichen Flügel untergebracht.
Vor und nach der Arbeit versammelten sich die Männer im Hof zum Gebet und zum Abzählen. Hinter dem
Hauptgebäude war ein Übungsplatz, sowie Toiletten und eine Waschküche. Vieles von dem Gebäude ist dem Buschfeuer zum Opfer gefallen.
Der Industriebereich
Die Werkstätten waren zum einen für das Überleben der Sträflingssiedlung unverzichtbar und zum anderen für den Reformprozess von großer Bedeutung. Hier wurden die benötigten Güter hergestellt, überschüssige Produkte verkauft und die Sträflinge bekamen handwerkliche Kenntnisse vermittelt. Die Siedlung wurde schließlich von eingeführten Gütern unabhängig und konnte sogar Güter ausführen. Nach 1864 fiel die Zahl der arbeitsfähigen Männer und die Werkstätten wurden irgendwann aufgelöst.
Militärbereich

Soldaten bewachten die Häftlinge bei der Arbeit und verfolgten entkommene Insassen. Später wurden die Soldaten durch zivile Wärter und Polizisten ersetzt, von denen viele selbst ehemalige Häftlinge waren. In der Kaserne waren alleinstehende Männer in einem Gemeinschaftsraum untergebracht, während Ehepaare in einem anderen Gemeinschaftsraum lebten, der durch Vorhänge unterteilt war. Zwölf Ehefrauen waren für die Krankenpflege, Wäsche und Näharbeiten für jeweils hundert Männer verantwortlich.
Viele dieser Gebäude wurden abgerissen oder durch das Buschfeuer von 1897 zerstört.

Haus des Kommandanten

Der Verwaltungsbereich bestand aus dem Haus des Kommandanten, dem Haus des Oberoffiziers und dem Gerichtsgebäude. Das Haus des Kommandanten war durch eine Mauer geschützt, hinter der ein schöner Garten mit Blumen, Kräutern, Obst und Gemüse lag. Neuankömmlinge mussten sich vor dem Gerichtsgebäude in einer Reihe aufstellen und bekamen eine Stunde lang die Regeln und Vorschriften vorgelesen. Die Aufseher genossen es Gefangene von hier durch die "grüne Tür" zur Auferlegung von Strafen zu schicken.
Das Krankenhaus

Das Krankenhaus befindet sich auf einem Hügel um die gesundheitsfördernden Brisen einzufangen. Es war für 80 Patienten ausgelegt. Die meisten Patienten wurden aufgrund von Arbeitsunfällen, Atem-oder Rheumabeschwerden hier eingeliefert. Man ging davon aus, dass Krankheiten grundsätzlich vorgetäuscht waren. Häftlinge mussten dem Arzt als Pfleger helfen und die Behandlungsmethoden waren oft primitiv, z.B. wurde eine Stopfnadel verwendet um Wunden zuzunähen und anschließend eine Salbe aus ausgelassenem Pökelfleisch aufgetragen. Trotzdem sollen Krankheits-und Sterberaten niedriger gewesen sein,wie in einer britischen Stadt. Ich habe die Daten natürlich nicht überprüft! Wäre auch zuviel verlangt, für einen Reisebericht.

Kirche

Die Kirche war das eindrucksvollste Gebäude der Anlage. Die Jungen von Point Puer stellten dekorative Sandsteinarbeiten her sowie Arbeiten für die Innenausstattung. Die großen Fenster waren aus einfachen Glas.
Bis zu 1100 Menschen versammelten sich hier zum Gottesdienst. Die Sträflinge beteten, unter Bewachung, im Hauptschiff der Kirche in Einzelkabinen, die Sicht-und Körperkontakt vermeiden sollten, während die Freien hinter einem Vorhang auf erhöhten Bänken zur rechte und linken Seite davon saßen. Der Kirchenchor setzte sich aus Häftlingen mit guter Führung zusammen.
Nachdem die katholischen Sträflinge sich weigerten am anglikanischen Gottesdienst teilzunehmen, wurde ein katholischer Kaplan eingesetzt und eine Kapelle gebaut. Da die Kirche nicht geweiht war, konnte sie auch von Katholiken genutzt werden.
Der Wohlfahrtsbereich: Armenhaus und Irrenanstalt

Irrenanstalt
Ab 1860 wurden Männer zwischen dem Armenhaus, dem Krankenhaus und der Irrenanstalt hin- und hergeschoben. Diese Unterstützung stellte den Beginn des modernen Wohlfahrtsystems in Australien dar.
Im Armenhaus waren Männer untergebracht, die zu alt oder zu schwach waren, um für sich selbst zu sorgen. Die Armen wurden trotz allem wie Häftlinge behandelt. Soweit sie in der Lage waren wurden sie zur Arbeit herangezogen, z. B. Als Schäfer, Schweinefütterer, um Uhren instandzuhalten oder als Dienstboten der Offiziere.
Auf weiterbildende Aktivitäten der alten Herren wurde Wert gelegt. Es gab eine Bücherei sowie Musik-und Theaterveranstaltungen.
In der Irrenanstalt waren depressive, demente und geistig behinderte Männer untergebracht. Das Gebäude selbst soll das fortschrittliche Denken der Zeit im Hinblick auf moderne Behandlungsweisen verkörpern. Die „Irren“ sollten in einer ruhigen, sauberen Umgebung durch Güte, körperliche Bewegung, Unterhaltung, religiöse Erbauung und Arbeit genesen. Die Räume waren geräumig und hell, störende Patienten wurden isoliert. Wer sich gut benahm durfte im Garten arbeiten oder in der Sonne sitzen. Für gewalttätige Patienten gab es geschlossene Abteilungen. Insgesamt ging es den Männern hier besser wie in britischen „Klapsmühlen“. Nach dem Brand von 1895 wurde das Gebäude wieder aufgebaut und lange Zeit als Rathaus und Gemeindezentrum genutzt.
Das Cottage von Smith O'Brien

Dieses Cottage war ursprünglich ein Stall, beherbergte dann einen der berühmtesten politischen Häftlinge der Anlage, den irischen Parlamentarier William Smith O'Brien. Er forderte die Unabhängigkeit Irlands von Großbritannien. 1849 wurde er deshalb auf Lebenszeit nach Van Diemens Land gebracht. In Port Arthur gewährte man ihm einige Annehmlichkeiten, er durfte einen kleinen Garten bewirtschaften. Nach vier
Monaten wurde er freigelassen und kehrte nach Irland zurück.
Die Toteninsel

Auf der Insel der Toten sind etwa 1100 Menschen begraben. Noch im Tod wurde die strenge soziale Ordnung eingehalten. Die tiefer gelegene Hälfte der Insel war ein Friedhof für Sträflinge, Geistesgestörte, Invaliden und Arme. Das höher gelegene Gelände war für zivile und militärische Begräbnisse reserviert.
Der Sträfling, der auf der Insel als Totengräber arbeitete, pflanzte nur Blumen an, weil er das Gemüse, das auf diesem Boden wuchs, nicht essen wollte.
Nach der Schließung von Port Arthur im Jahr 1877 enstand zwischen den Ruinen ein Ort. Um den „verhassten Makel“ auszulöschen, bekam er einen neuen Namen: Carnarvon. Man stellte jedoch fest, dass aus dem Makel ein gutes Geschäft zu machen war, die Touristen kamen in Scharen.

Trentham
Das Cottage wurde um 1900 für die Familie Trentham erbaut und ist typisch für die Carnarvon-Häuser der Zeit nach der Auflösung des Gefängnisses.



Tasmanian Devil Farm

Tasmanischer Teufel (Sarcophilus harrisii) ist der größte noch lebende Raubbeutler.
Da die Tiere Fett im Schwanz einlagern ist ein kranker Beutelteufel meist am dünnen Schwanz erkennbar. Er kann bei Erregung einen beißenden Geruch ausströmen, wie das Stinktier. In Relation zur Körpergröße hat er den stärksten Biss unter den Säugetieren.
Gefährdet sind sie, wenn sie in der Dämmerung das Aas überfahrener Tiere fressen und dabei selbst ein Opfer von Autos werden können. Er nimmt im Schnitt etwa 15% seines Körpergewichts an Nauhrung zu sich, kann aber auch Mengen fressen, die etwa 40 % seines Körpergewichts entsprechen. Sie fressen ihre Beute mit Haut und Haaren, bzw. Fell und Knochen. Einige tasmanische Farmer schätzen ihre ökologische Rolle heute, da durch die Geschwindigkeit, mit der sie Kadaver beseitigen, sich Insekten nicht so vermehren können.
Obwohl sie Einzelgänger sind, treffen sich oft viele Tiere an einem Kadaver. Sie streiten dabei so laut, dass man sie kilometerweit hört. Sie beißen sich auch heftigst.
DFTD (Devil Facial Tumour Disease) heißt eine Krankheit, die zur Zeit unter den Teufeln wüted. Man hat Beutelteufel mit Gesichtstumoren 1996 zuerst im Nordosten fotografiert. Im Februar 2010 waren schon ca. 60% des Staates betroffen. Seltsamerweise hat man westlich der Murchison-Autobahn noch kein einziges erkranktes Tier registriert. Zwischen 1964 und 1995 wurden von sechs Biologen über zweitausend Tiere eingefangen, die diese Krankheitsmerkmale noch nicht aufwiesen. Es handelt sich hierbei um eine von drei Krebserkrankungen, die sich wie eine ansteckende Krankheit verbreiten können. Die Krankheit wird durch Bisse übertragen. Die Körperzellen erkennen diese Krebszellen nicht als fremde Zellen, weil die MHC-Proteine der Krebszellen sich kaum von denen gesunder Zellen unterscheiden, so dass das Imunsystem nicht darauf reagiert. In den betroffenen Gebieten werden alle geschlechtsreifen Tiere krank; schon Einjährige können infiziert werden.
2010 fand man eine MHC-Gruppe in einer gesunden Population mit deutlichen Unterschieden zur sonst üblichen MHC-Gruppe. Man hofft, dass diese Genvariabilität eine Resistenz gegenüber der Erkrankung hervorruft.
Die Tiere auf der Tasman-Halbinsel sind noch gesund, das die Halbinsel nur durch die schmale Landbrücke mit dem restlichen Tasmanien verbunden ist.
Ein weiteres Problem, nicht nur für die Teufel, sind die Rotfüchse, die 2001 illegal ausgesetzt wurden.Der Beutelteufel ist jetzt völlig unter Schutz gestellt.
Kookaburra

Gelbbauchsittich

Der Gelbbauchsittich ist die größte Art der Plattschweifsittiche. Sie kommen natürlich nur in Tasmanien und den vorgelagerten Inseln vor. Die Obstbauern schätzen diesen Vogel gar nicht da er großen Schaden anrichten kann. Es sind Höhlenbrüter.
Tawny Frogmouth

Eastern Quoll

Quolls, auch Native Cats gehören zum selben Tribus (Dasyurini) wie der Tasmanische Teufel. Das Western Quoll gibt es in Westaustralien.
Das Eatern Quoll (Dasyurus viverrinus) gab es vom östlichen NSW bis ins südöstliche Südaustralien. Heute ist es auf Tasmanien beschränkt.
Eastern Quolls haben keine Punkte auf dem Schwanz, wie das Spotted-tail Quoll (Dasyurus maculatus), auch von der Farbe sind sie blasser. Außerdem haben sie eine schmalere Schnauze, wie der/das Tigerquoll (Spotted-Tail Quoll). Als Lebensraum mag es Küstenheiden, trockene Eukalyptuswälder, Busch-unf Farmland. Es scheint vor allem Wälder zu mögen, die von Weiden durchschnitten werden. In manchen Gebieten begrüßen die Viehzüchter das, weil sie Pflanzenschädlinge fressen. Sie sind nachtaktiv.
Das Spotted-tail Quoll, ist das größte fleischfressende Beuteltier auf dem Festland.

Forrester oder Eastern Grey Kangaroo
Das Forrester Känguru ist das größte Känguru Tasmaniens und das zweitgrößte überhaupt. Männchen können über 60 kg wiegen und bis 2 m hoch werden. Sie haben relativ lange Ohren und unterscheiden sich von den zwei anderen Arten Riesenkängurus durch die Haare zwischen Oberlippe und Nasenlöcher. Es kommt hauptsächlich in Nordosttasmanien vor.

Devilpark-Video bitte anklicken.

Von der Tasman-Peninsula ging es dann weiter nach Hobart.

1792 landete eine französische Expedition in Tasmanien. Daraufhin entschieden die Briten 1803 eine Siedlung am Derwent River zu bauen (Risdon Cove). Ein Jahr später gaben sie diese auf und gründeten Hobart am selben Fluss und George Town am Tamar. 1825 wurde Van-Diemens-Land zu einer eigenständigen Kolonie. Der britische Seefahrer und Nordpolarforscher Sir John Franklin war von 1836-1843 Gouverneur. Die Namensänderung in Tasmanien erfolgte 1856. In diesem Jahr bekam die Insel auch eine eigene Verfassung und Regierung. 1901 trat sie dem Australien Bund bei und 1917 schließlich stiftete König Georg V das Staatswappen.
Hobart liegt an der Flussmündung des Derwent und am Fuß des Mt. Wellington (1271 m). Die Stadt hat ungefähr 200.000 Einwohner und einen der schönsten Naturhäfen der Welt. Sie wurde 1804 als Sträflingakolonie gegründet und ist nach Sydney die zweitälteste Stadt Australiens. Es fing mit 300 Sträflingen und 30 freien Siedlern an. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es eine elektrische Straßenbahn, die heute nicht mehr in Betrieb ist. Während der ersten siebzig Jahre war Hobart einer der weltweit wichtigsten Häfen für den Walfang und kam deshalb früh zu Wohlstand. Es gibt schöne, gut erhaltene Bauwerke.






In Hobart habe ich einen Tag alleine verbracht, bevor es weiter in den Westen ging. Was macht ein Pflanzenfreund in diesem Fall?? Er besucht den Royal Botanical Garden!!
Vor mir besuchte schon Charles Darwin im Jahre 1836 diesen Garten, der damals noch relativ klein war. Er stellte fest, dass in den Sandstein aus dem Trias ( 240 Mio. Jahre) magmatischer Dolerit aus dem Jura (175 Mio. Jahre) eingedrungen ist. Um das Anwesen herum fand er Muschelschalen in drei verschiedenen Schichten, in 5,12 und 25 Metern über dem Meeresspiegel. Er sammelte schließlich noch drei einheimische Mistkäferarten auf, die sich auf den Kuhdung des eingeschleppten Viehs umgestellt hatten, da das Anwesen 32 Jahre lang Farmland war.


Tasmanian Fernery, in diesem Farnhaus gibt es über 40 Farnarten, die ich nicht alle hier einstelle-sonst seht ihr vor lauter Farn den Wald nicht mehr!


Die Farne spalteten sich im Jura in zahlreiche Gattungen (Osmunda, Hymenophyllum, Gleichenia, Lonchitis, Adiantum)

Der Anniversery Arch ist ein beliebtes Hintergrundmotiv für Hochzeitsfotos!

Subantarktishaus
Macquarie-Island ist eine subantarktische Insel, die zu Australien gehört. Sie ist 34 km lang, 5 km breit und 400 m hoch. Dieser Botanische Gasrten besitzt wohl das einzige Antartishaus dieser Art. Drinnen ist es ziemlich kalt und es kommt in kurzen Abständen eine kalte Gischt aus den Wänden.


Der Macquarie Island-Kohl (Stilbocarpa polaris) wurde von den Robbenfängern als Vitamin C-Quelle genutzt, um Skorbut zu vermeiden.

Pringlea antiscorbutica, der Name spricht für sich selbst, ist ein Gewächs von Heard Island, einer weiteren subantarktischen Insel, und gehört tatsächlich zum Genus Brassica (Kohl).

Das Fuchsienhaus stammt aus dem Jahre 1958 und enthält über 190 Varietäten.






Die Fuchsien wurden zuerst auf den Karibischen Inseln enrdeckt und nach Dr, Fuchs benannt. Sie kommen von Mexico bis Patagonien vor, sowie auf Tahiti und Neuseeland.
Am nächsten Tag ging es weiter in Richtung Nordwesten. Dort sind wir an Hopfenfeldern vorbeigefahren.

Die wichtigsten Anbaugebiete für Hopfen befinden sich heute in Tasmanien.