Teil I: Praslin
Abreise 02.04.2010 mit Condor

Wochenlang geplant, organisiert und wie wild gefreut – am Karfreitag geht es los. Erstmal so gut es geht noch ausschlafen an diesem Feiertag, dann die restlichen Sachen packen. Mist - der Trekkingrucksack ist übernacht noch weiter eingelaufen…
Wohnung klar Schiff machen…Kühlschrank leeren – das führt immer zu einem seltsamen Essen kurz vor der Abreise…(„Es gibt noch Wurst – aber kein Brot…aber Paprika…!“)
Nun die obligatorischen Fragen vor Verlassen der Wohnung: Alles zu? Alles aus? Alles dabei? Jo! Los geht’s zum Flughafen.
Abflug ist so gegen 21.00 – sind weit im Voraus am Flughafen – Schalter sehen verwaist aus – ok, wir sind zu früh – obwohl…da steht eine von Condor hinterm Schalter…mmmh – erstmal abwarten – schon mal Gepäck heimlich wiegen…passt. Beide Rucksäcke unter 20kg – ich bin stolz auf mich!… in der Halle und am Schalter passiert nix – nur wenige Fluggäste streifen durch die Halle…mal am verdächtigen Schalter fragen: Hier Seychellen?
Ja –es fehlen nur noch 20 Leute!...Äh?? Wann haben die denn alle eingecheckt?? Es ist 2,5 Stunden vor Abflug… Mmmh – Platz am Fenster? Nö…Menno. Wir kriegen eine Mittelreihe, der dritte Platz bleibt leer – schön zum Schlafen.
Zuvor am Gate mal Leute abchecken: Ist ja irgendwie manchmal auch wie eine kleine „Freakshow“ – keine weiteren Details – ihr werdet wissen was ich meine…
Ab ins Flugzeug. Los geht’s pünktlich. Essen und Service sind ok – man kann nicht meckern – da habe ich schon schlimmere Condorflüge erlebt.
Filme sind blöd. Schlafen. Frühstück. Landung. Die Sonne scheint, wir stehen auf – es beginnt abrupt aus Eimern an zu gießen…Die nette Condordame rät den mitgenommenen Regenschirm zum Einsatz zu bringen…welcher Regenschirm?? Da es so gascht, dass der Regen das Flugzeug fluten könnte, verzögert sich der Ausstieg. Sonne kommt – los geht’s!
Und der heilige Moment war gekommen – wir setzten nach langer Abstinenz wieder den ersten Fuß auf paradiesischen Boden – der Virus infizierte uns sofort. Ich liebe diese heiße schwüle Luft, die einen sofort entgegenschlägt.
Schnell durch die Kontrollen, Rucksäcke schnappen und raus zum Air Seychelles Schalter da es ja noch weiter nach Praslin geht.
An dieser Stelle eine kleine Schweigeminute in Erinnerung an den Coco de Mer Stempel, den es bei der Einreise in den Reisepass gab– nun es gibt ihn nicht mehr – dafür nun einen stinknormalen rechteckigen Stempel, den die nette Mitarbeiterin auch noch halb über den geliebten Coco de Mer Stempel aus 2006 gestempelt hat….menno. – warum es ihn nicht mehr gibt, das haben wir später rausgefunden – dazu dann im entsprechenden Bericht mehr…
Unser Flug nach Praslin wurde erst nach hinten und dann wieder nach vorne verschoben – so konnten wir schon gegen halb zehn fliegen.
Noch zu erwähnen ist, dass des Mini-Flugzeug (etwa 10 Reihen) sogar ein Stewardess hat! Die macht echt ne Durchsage, kontrolliert die Sicherheitsgurte etc…sehr witzig. Da dauern die Kontrollen etc. länger als der eigentliche Flug



Praslin 3.4. – 7.4.2010
Samstag 3.4.2010 Back in Mango Lodge
Ankunft auf Praslin – die Sonne lacht. Schnell ein Taxi besorgen und ab zur Mango Lodge. Jetzt beginnt der Urlaub wirklich. Ich genoss die Fahrt durch die Berge durchs Vallée de Mai (JurassicPark – wie es unser Taxifahrer nannte).
In der Mango Lodge wurden wir schon erwartet und bekamen schnell unser kleines Häuschen am Berghang. Diesen Ausblick aufs Meer habe ich vermisst und endlich ist es soweit – alles wie das letzte Mal. Schön!
Wir bekamen noch einen kleinen Snack und einen Fruchtcocktail und genossen das Ankommen in vollen Zügen
Ab zum Strand – den Berg zur Mango Lodge kennen wir ja schon und ist für uns zu Fuß kein Problem. Wir verbrachten den ersten Nachmittag an der Anse Volbert, kauften noch ein und schlendern gemütlich wieder den Berg hoch zur Mango Lodge. Der Abend klingt mit einem guten Seybrew und selbstgekochten Nudeln aus.
Auf Praslin war es im Vergleich zu den anderen Inseln sehr, sehr heiß – auch in der Nacht. So haben wir nie die Balkontüren geschlossen und immer mit Ventilator geschlafen (Klimaanlage hat die Mango Lodge nicht) – Tipp: Moskitonetz mitnehmen – kann man einfach aufhängen und ist gut geschützt gegen jegliches Getier.
Kleiner Nachteil: Der Wachhund des Nachbargrundstücks hat diverse Nächte durchgekläfft (so kam es uns jedenfalls vor) oder SEHR früh am Morgen wieder angefangen…*schnarch*


St. Pierre

Ostersonntag 8.4.2010 Salazie, Pasquiere & Lazio
Ich wache auf mit einem fantastischen Blick vom Bett über den Balkon aufs Meer – wunderschön – das ist Urlaub! Ach ja – Frohe Ostern!
Zum Frühstück gibt es schon wie 2006 Toast, Käse, Marmelade, Butter, Tee oder Kaffee, Saft und einen Fruchtteller mit Papaya, Bananen, Melone, Apfel, Birne etc. – leider gab es gerade keine reifen Mangos im Garten. Alles sehr lecker.
Heute hatten wir uns eine Wanderung vorgenommen, die wir teilweise schon 2006 gemacht hatten: Salazietrack + Pasquiertrack zurück zur Ostküste.
Der Weg war einfach zu finden, da wir uns an viele „Schlüsselpunkte“ erinnern konnten, wo wir damals falsch abgebogen waren. An manchen Stellen war jedoch wirklich sehr wenig Weg erkennbar, da schon dicht zugewachsen. Kurz vor der Abzweigung zum Pasquiertrack trafen wir einen Einheimischen, der auf der Suche nach dem Leck in seiner Wasserleitung war die schlauchmäßig durch den Wald gelegt ist. Wir kamen schnell ins Gespräch, er schenkte uns Mangos – lecker. Das liebe ich an den Seychellen – man trifft Leute, die sich aufrichtig mit Dir unterhalten und sich auch freuen ein nettes Gespräch zu haben.
Der Pasquiertrack war für uns Neuland und ist im Vergleich zum Salazie-Track sehr viel angenehmer und einfacher zu laufen.
Am frühen Nachmittag kamen wir dann an der Anse Possession an.
Wir sind dann weiter an der Straße zum Anse Lazio gelaufen.
Auch diese Strecke war angenehm zu laufen, da sehr wenig Autos unterwegs waren, da ja Sonntag war. Viele indische Arbeiter verbrachten ihren freien Tag an den Stränden dort – wahrscheinlich waren sie von der Riesenbaustelle kurz vor der Anse Boudin, wo eine große Wohnanlage entsteht, wo man sich das Eigenheim später einmal kaufen kann (http://www.seychellesraffles.com/)
Anse Lazio war wieder gut besucht – wir lieben diesen schönen Strand – toll zum Schnorcheln!
Witzig war eine Family (5 Leute), die sich alle Leggins zum Schnorcheln anzogen – ist ja auch sehr ratsam – sah aber etwas freaky aus…
Ein schöner, sonniger Nachmittag ging zu Ende und wir genossen noch die Abendsonne bevor wir uns ein Taxi organisieren mussten. Leider war nur eins auf dem Parkplatz, welches bereits bestellt war. Der Taxifahrer hat noch versucht einen Kollegen für uns anzurufen, der war aber zu weit weg und es hätte unverhältnismäßig viel Geld gekostet, dass er uns abholt…Tja, dann versuchen wir mal andere Touristen zu fragen, ob sie uns ein Stück mitnehmen können…wir fragen ein Paar, welches schon im Mietwagen saß – und wie es der Zufall wollte, wohnten sie auch in der Mango Lodge! Die beiden Franzosen hatte ich beim Frühstück nicht gesehen, ansonsten wären sie mir ja vielleicht bekannt vorgekommen. Tja – Glück muss man haben. Sie nahmen uns gerne mit – nur die Unterhaltung war etwas schwierig, da wir kein Französisch sprechen und die keine Englisch. War sehr lustig.
Wir einigten uns dann darauf, dass sie langsam Französisch sprechen sollten (das kann ich noch verstehen) und wir haben dann versucht in einem Französisch-Englisch-Mix zu antworten.
So kamen wir dann also sehr einfach, preisgünstig und schnell wieder in der Mango Lodge an und mussten noch nicht einmal den fiesen Berg hochkraxeln

Abends haben wir uns wieder was gekocht und den lauen Abend (sicherlich immer noch 30°C auf de Balkon verbracht – ich war am nächsten Morgen natürlich um ein paar Mückenstiche reicher – aber das ist immer so – ich kann machen was ich will und sie stechen IMMER mich und nicht die anderen.
Good Night.





Ostermontag 05.04.2010 Lazy am Lazio
Zum Frühstück gab es heute ein Ei – ein Schokoladenosterei. Sehr schöne Idee!
Heute wollten wir den ganzen Tag am Anse Lazio mit kompletter Schnorchelausrüstung verbringen, da wir gestern nur eine Taucherbrille dabei hatten. Leider kam kein Bus – war ja auch noch Feiertag… dann haben wir an der Anse Volbert ein Taxiboot genommen. Die Preisverhandlung gestaltete sich erst etwas schwierig, denn ich finde es etwas Wucher, dass der Preis pro Person gilt – also 20 Euro pro Person Hin und zurück egal wie viele andere Leute gleichzeitig auch auf dem Boot sind und zum gleichen Ziel wollen! Da interpretiere ich das Transportmittel „TAXI-Boot“ doch etwas anders (Preis pro Auto oder Boot nicht pro Person).
Wir sind letztendlich mit einer italienischen Family mitgefahren für 10 Euro pro Person eine Strecke, da wir nicht schon um 16.00 zurückfahren wollten. Also 10 Euro one way – Preisverhandlung kann man das nicht nennen…naja – Bootfahren ist halt doch teurer als Auto…– die folgenden Ereignisse sollten jedoch für einiges entschädigen:
Kurz vorm Anse Lazio haben wir nämlich Delfine gesehen! Das Boot hat extra noch mal angehalten, um sie genauer beobachten zu können. Später haben wir auch noch eine Schildkröte an der Wasseroberfläche entdeckt.
Für mich waren es die ersten Delfine in freier Wildbahn, die ich gesehen habe – echt schön!
Wir hatten einen tollen Tag am Anse Lazio. Beim Schnorcheln konnten wir Schildkröten, Fledermausfische, Tintenfische und die üblichen Verdächtigen beobachten. Ein Fledermausfisch war sehr neugierig und hat uns richtig verfolgt – dabei sind tolle Fotos entstanden. Das Wasser war sehr, sehr warm, sodass man eigentlich stundenlang drinbleiben konnte! Immer schön Shirt und am besten auch noch ne Hose anziehen, damit man nicht verkokelt!
Am Nachmittag habe ich dann mal auf dem Parkplatz ein Taxi für abends nach Sonnenuntergang bestellt. Der Taxifahrer war ungewöhnlich misstrauisch und hat mehrmals nachgefragt, ob wir dann heute abend auch wirklich da sind…Selbstverständlich! Hat mich schon gewundert…
Ein toller Sonnenuntergang rundete den sonnigen Tag ab – haben schöne Fotos bei Sonnenuntergangslicht gemacht und der Strand war zu diesem Zeitpunkt auch schon sehr leer. Wir tragen dann den Taxifahrer auf dem Parkplatz – er unterhielt sich mit dem Inhaber des „Bonbon Plum“ – so stellte er sich auf jedenfalls uns vor – netter Mann – hatte allerdings schon etwas zu tief und die Seybrew-Flasche gegrinst

Seinem Dobermann-Wachhund möchte ich allerdings nicht nachts begegnen…
Auf der Rückfahrt kamen wir mit dem Taxifahrer ins Gespräch – dieser horchte uns für meinen Geschmack etwas zu sehr über die Mango Lodge aus…wie das Haus im Moment belegt ist, ob wir den Inhaber (also Kevin) getroffen haben…etc…etwas seltsam der gute Mann.
Naja.
Abends hatten wir einen Tisch im Laurier reserviert – hier war heute ne coole und wohl auch bekannte Live-Band, die echt tolle Musik gespielt hat (sowohl kreolisch als auch Cover). Es wurde sogar begeistert getanzt.
Buffet war sehr lecker – der Fisch vom Grill unschlagbar – jedoch preislich schon etwas höher (30,- p.p. + Getränke). Leider hatten wir die Tage danach etwas mit der Verdauung zu kämpfen, obwohl wir beide eigentlich relativ robust sind…keine Ahnung, was wir da nicht vertragen haben.




Dienstag 06.04.2010 Unerwarteter Wanderweg mit toller Aussicht
Heute hatten wir irgendwie nicht so einen richtigen Plan – erstmal gemütlich frühstücken – dann sind wir mit dem Bus Richtung Süden gefahren, am Vallée dem Mai vorbei zur Grand Anse. Dort sind wir ein Stück am Strand gelaufen, haben in einem Laden eine Telefonkarte von Airtel gekauft (voll das Schnäppchen: hat 25 Rupien gekostet und es waren schon 50 Rupien Guthaben drauf! – Sehr empfehlenswert) und dann wollten wir eigentlich von der Grand Anse einen Weg Richtung Vallée de Mai en Berg hoch gehen – der war auf einer Karte eingezeichnet – Nachfrage bei einer Passantin: Keine Ahnung…Tja – Planänderung: wir nahmen den nächsten Bus zurück zum Vallée de Mai. Oberhalb vom Haupteingang war auf unserer Karte auch ein Wanderweg eingezeichnet, der sogar an der Straße mit einem Schild gekennzeichnet war.
Diesen Wanderweg möchte ich an dieser Stelle wärmsten empfehlen, weil ich mich nicht erinnern kann, dass davon hier im Forum schon mal die Rede war.
Es geht auf einer ehemaligen Straße, die schon sehr verfallen ist leicht den Berg hoch – man kommt an einem Funkmast vorbei, der wie eine Palme getarnt ist – die Blätter aus Plastik sind allerdings schon abgefallen und liegen darunter…auch das Versorgungshäuschen ist wie ein Felsen getarnt – sieht etwas sehr seltsam aus das komische Duo…
Gelangt man immer höher hat man irgendwann einen schönen Blick nach Norden und Westen. Am Ende des breiten Weges steht ein kleines Unterstellhäuschen zum Pausemachen wie man es von den Naturetrails auf Mahé her kennt.
Dort findet man auch ein weiteres Schild, welches auf einen Palmenwald hinweist, den man in etwa 260m finden soll. Hier geht es dann auf einen echt schönen, schnuckeligen Weg in ein kleines Wäldchen. Wirklich sehr schön! Am Ende erreicht man dann überraschenderweise einen Aussichtsturm, den man zwei Etagen hoch erklimmen kann. Von dort aus hat man einen wunderschönen Blick über die Baie St. Anne, Round Island, La Digue und über die Cote D’Or.
Zurück haben wir gleich einen Bus beim Vallée Haupteingang bekommen. An der Anse Volbert haben wir noch einen kleinen Badestopp eingelegt.
Heute Abend hieß es dann auch schon wieder Rucksäcke packen – wir haben uns bewusst für einen relativ kurzen Aufenthalt auf Praslin entschieden, da wir mehr Zeit auf La Digue und Mahé haben wollten.





Mittwoch 07.04.2010 Drei Black Parrots und kein Foto!
Letztes Frühstück auf der schönen Terasse der Mango Lodge genießen und noch ein Taxi bestellen, damit wir pünktlich an der Fähre nach La Digue sind.
Und nun kommt ein kleines Highlight des Urlaubs, den wir leider nicht fotografisch dokumentiert haben…ich ärgere mich immer noch:
Das Taxi kommt, wir geben noch den Schlüssel ab und bedanke uns für den schönen Aufenthalt und kommen wieder am Taxi an, da haben wir auf einem Papayabaum DREI BLACK PARROTs entdeckt!!! Diesen seltenen Vogel haben wir nun zum ersten Mal auf den Seychellen entdeckt, obwohl wir schon oft Ausschau gehalten haben. Leider war der Taxifahrer schon sehr ungeduldig und die Kameras waren alle schon im Kofferraum, sodass wir leider kein Foto gemacht haben….wir Idioten…!
Dann ging es ab zu Fähre. Hier konnten wir unsere Voucher schnell in Fahrkarten eintauschen und aufs Boot gehen – leider dauerte die Abfahrt irgendwie sehr lange – das Boot war nahezu ausgebucht.
Die Überfahrt war richtig schön und die Vorfreude auf La Digue wuchs.
Chalet der Mango Lodge:


Kleines Resumée zur Mango Lodge:
Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. Im Vergleich zu 2006 hat sich eigentlich nicht viel verändert. Der Service, das Chalet, das Frühstück etc. waren wirklich gut. Ich kann die Mango Lodge als wirklich empfehlen – der Berg kann allerdings schon eine Herausforderung sein – aber der tolle Ausblick entlohnt natürlich für die Anstrengung.
Insgesamt hat uns Praslin auch wieder gut gefallen und es war ein guter Start für eine tolle Reise.
Ich hoffe, euch hat der erste kurze Teil unserer vier-Stationen-Reise gefallen – der nächste folgt hoffentlich bald. Auf den folgenden Inseln haben wir noch einige tolle Sachen erlebt, die ich hoffentlich bald eintippslen werde

Viele Grüße,
ANJA