Reisetagebuch April 2009 Teil 3 - LaDigue

Hier können Seychellen-Reiseberichte hinterlegt werden
Antworten
Benutzeravatar
foto-k10
Beiträge: 3954
Registriert: 18 Nov 2007 17:37
Wohnort: Südhessen

Reisetagebuch April 2009 Teil 3 - LaDigue

Beitrag von foto-k10 »

Zu den anderen Teilen meines Reisetagebuches:
---> Teil 1, Mahé
---> Teil 2, Praslin


18.04.2009

Auf La Digue erwartet mich der Sohn von Marie-Anne, es ist immer wieder erstaunlich, wie man auch ohne Schilder die richtigen Personen finden kann. Er schafft es, meinen schweren Koffer über den Rahmen seines Fahrrades zu wuchten, sich dahinter auf den Sattel zu setzen und sich mit dem Füßen abzustoßen.

Das Zimmer hat schon bessere Zeiten gesehen: der Türbeschlag ist lose, so dass das Einstecken des Schlüssels zum Geschicklichkeitsspiel wird, die Türklinke im Badezimmer ist mehr defekt als funktionstüchtig und der Wasserhahn läßt sich nur mit Gewalt zudrehen. Von abblätternder Farbe will ich gar nicht sprechen. Am schlimmsten ist aber die Minimalausstattung mit Steckdosen: zwei Stück weitab jeden Spiegels! Da heißt es, sich nach Gehör zu rasieren. Und an der einen Steckdose hängt der Kühlschrank, an der anderen der Ventilator - beides lebensnotwendig.Ein vorhandener Zwischenstecker ist bereits völlig verschmort, ich kaufe einen neuen für 42 Rp. Gut, dass ich ein eigenes Moskitonetz dabei habe. Halte ich für ein Gerücht, in Küstennähe gäbe es kaum Mücken, habe schon zwei Stiche.

Heiß ist es, 31 Grad. Draußen wird das Gras mit einer Benzinmotorsense gemäht. Schnell weg. Anse Severe ist leider nichts zum Schnorcheln, Flut und hohe Wellen, die Seegras anspülen. Also ab in den Süden. Die Grand Anse ist heute eine "wilde Anse", was für Brecher! Ich gehe bis zum Bauch ins Wasser und bekomme einiges an Salzwasser zu schlucken. Gar nicht so einfach, sich gegen das zurücklaufende Wasseer zu stemmen, während "von oben" schon die nächste Welle kommt. Teilweise ein Gefühl, als ob man eine Kopfnuss bekommt. Dafür haben die Surfer Gelegenheit zum Üben. Manchmal gelingt ihnen ein guter Ritt über die Wellen. Und mir gelingen imemrhin drei Aufnahmen von ihnen.

Auf dem Rückweg: ein Mann wird in Handschellen aus einem Haus geholt. Vier Polizisten - vermutlich die gesamte Mannschaft der Polizeistation auf La Digue - setzen sich in den Kleinwagen, der festgenommene Mann muss sich in den Kofferraum zwängen.

Das Abendessen hier ist Klasse: eine Platte Reis, eine Platte Gurken-Karottensalat, eine Platte Fisch mit kreolischer Sauce und eine Platte (Rind-?)Fleisch. Ich mache endlich meinen 2006er Mouton Cadet auf und halte mich deshalb auch mehr an das Fleisch, passt vorzüglich zusammen. Vom Fisch probiere ich nur etwas, auch sehr lecker. Aber völlig unmöglich, alles zu essen. Als Dessert gibt es dann Malagaeis. Auf Nachfrage bekomme ich dann auch noch ein Kännchen Citronellatee, der gehört für mich zu einem Abendessen auf La Digue einfach dazu.

Nachts regnet es kräftig, wirklich kühl wird es im Zimmer aber nicht. In den nächsten Tagen heizt sich das Zimmer tagsüber auf 31 bis 33 Grad auf. Liegt meiner Meinung nach auch daran, dass kein Vordach vor dem Zimmerfenster vorhanden ist. Mit Einsatz eines zweiten Ventilators bekomme ich es vor dem Schlafen auf 28 bis 29 Grad.
Zuletzt geändert von foto-k10 am 12 Mai 2009 09:28, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
foto-k10
Beiträge: 3954
Registriert: 18 Nov 2007 17:37
Wohnort: Südhessen

Re: Reisetagebuch April 2009 Teil - LaDigue

Beitrag von foto-k10 »

19.04.2009

Habe schlecht geschlafen und leichte Kopfschmerzen. Zum Frühstück Kaffee, Toast, Spiegelei, Papayamarmelade und zwei Scheiben Käse. Danach telefoniere ich mit einem Guide namens Kevin wg. einer Wanderung zur Anse Marron. Er will heute abend vorbeikommen. Ich decke mich noch mit einer Packung Wasser ein und bezahle 72 Rp, anscheinend 20 Rp mehr als andere Gäste bezahlt haben. Saft sehe ich in diesem Shop gar nicht, nur div. Sirupsorten zum Verdünnen. Schmeckt aber nicht, nur süß und irgendwie chemisch. Erst Tage später entdecke ich Apfelsaft - zu stolzen 47 Rp.

Dann hoch zum Nid d'Aigle. Der Weg entlang des Wasserspeichers ist dieses Jahr von der ganzen Blätterschicht geräumt und gut erkennbar. Leider biege ich zu früh nach rechts ab. Nach einem mühsamen Aufstieg kann ich schon die Pflaumensträucher auf der Bergkuppe sehen, aber es ist einfach kein Durchkommen. Frustriert und fluchend mache ich mich auf einen ebenso anstrengenden Abstieg. Muss ich selbst hierfür einen Guide engagieren? Als ich wieder unten auf dem Weg bin, gehe ich dort wo ich zuvor abgebogen bin, einfach mal geradeaus. Obwohl die Steine dort nicht nach einem Weg aussehen, beginnt dahinter ein gut erkennbarer Trampelpfad. Und der scheint tatsächlich wie auf der Karte eingezeichnet im Bogen auf den Bergrücken zu führen.

Ich habe nur noch einen Schluck Wasser in der Flasche, aber einen anderen Tag nochmals die Straße hochlaufen? Nee! Also weiter. ich fotografiere zwei Schmetterlinge, dann komme ich aus dem Schatten heraus. Wenigstens geht hier oben ein erfrischender Wind. Noch ein Blümchen und dann Landschaftsfotos. Ich esse von den Iacao-Pflaumen. Die schmecken zwar nicht, enthalten aber etwas Flüssigkeit. Im Bellevue trinke ich dann ein kühles Bier, ist mir egal, dass es 45 Rp kostet. An der Eisdiele dann noch einen "Slush Mango" - geeister Saft. Schön langsam durch den Strohhalm ziehen und die kleinen Eiskristalle im Mund zergehen lassen.
Bild Der Gipfel
Bild Bild


Kevin kommt um 19 Uhr. Nein, über Land gehe er nicht, das war wohl eine fehlinformation. Er hat ein Boot und bietet mir eine Inselumrundung für 45 Euro an mit zwei Schnorchelstopps an der Anse Marron und der Anse Caiman. Ich sage zu.

Zum Abendessen panierte Auberginen, Gurkensalat, Fisch in Kokosnuß-Curry-Sauce, gebratenes Hähnchen süß-sauer und Reis. Als Dessert wieder Eis. Den Cintronellatee bekomme ich heute ohne danach zu fragen.
Zuletzt geändert von foto-k10 am 12 Mai 2009 22:02, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
foto-k10
Beiträge: 3954
Registriert: 18 Nov 2007 17:37
Wohnort: Südhessen

Re: Reisetagebuch April 2009 Teil - LaDigue

Beitrag von foto-k10 »

20.04.2009

Kurz vor dem Frühstück schwirren zwei Paradiesfliegenschnäpper-Männchen im Garten unter dem schirmförmigen Badamierbaum herum. Der geteilte Schwanz ist mir letztes Jahr nicht aufgefallen. Später erscheint nochmals ein Männchen. Wenn es singt, scheint es im Rachenraum gelb gefärbt zu sein.

Kevin kommt um 9 Uhr vorbei, wir radeln zu seinem Boot. Entlang der Westküste starke Brandung. Schnorcheln an der Anse Marron ist nicht möglich. An der Petit Anse ist einem winzigen Boot der Motor "verreckt". Kevin erklärt mir, dass für die Beförderung von Touristen eine Lizenz erforderlich ist und man die nur bei einem Boot mit zwei Motoren bekommt. Wenn ein Motor ausfällt, kann man immer noch in langsamer Fahrt zum Ufer gelangen. Diese kleine Nußschale kam mit zwei Touristen von Praslin nach la Digue! Kevin kann helfen, das Kabel von der Zündspule zu den Kerzen hat einen Wackelkontakt.

An der Anse Caiman zwar auch nicht optimal zum Schnorcheln, aber wir gehen trotzdem ins Wasser. Ich sehe meinen ersten Hai, ca. 1 m lang. Aber der hat es eilig. Hier sieht die Unterwasserwelt durch die Tiefe ganz anders aus als bei St. Pierre oder an der Ile Cocos. Als wir um den Norden herumfahren, scheint die Anse Severe ruhiger zu sein. Zwei Stunden später mit Fahrrad dort hin, finde ich wieder starke Wellen vor. Wieder nichts zum Schnorcheln. Irgendwie ist das Wetter auf La Digue dieses Jahr eine Enttäuschung ...

Ich schaue beim Veuve Reservat hinein, frage, wo man am besten die Paradiesfliegenschnäpper sehen kann. Ich solle morgen vormittag vorbeikommen, jetzt sei es zu heiß für gute Sichtungen.

Abends gibt es Gurken-Karotten-Salat, Lamm, panierten Fisch, warmes Kürbis-Chuntney und natürlich Reis. Als Dessert Obstsalat.
Benutzeravatar
foto-k10
Beiträge: 3954
Registriert: 18 Nov 2007 17:37
Wohnort: Südhessen

Re: Reisetagebuch April 2009 Teil - LaDigue

Beitrag von foto-k10 »

21.04.2009

Heute frühstücke ich später, es geht um 8 Uhr erstmal zum Veuve Reserve. Eine Mitarbeiterin gibt mir Infos, beantwortet geduldig meine Fragen und führt mich auch herum. Der Flycatcher wird mit 2 Jahren geschlechtsreif, seine Lebenserwartung liegt bei ca. 7 Jahren. Ein Paar brütet 2mal im Jahr jeweils ein Ei aus. Somit setzt ein Vogel im Laufe seines Lebens gerade mal zehn Nachkommen in die Welt - wenn alles gut geht!

Die Nester werden zwischen dünnen Zweigen gebaut, manchmal nur 1,5 m über dem Boden. Sie bevorzugen Takamaka- und Badamierbäumen, sowohl beim nestbau als auch bei der Nahrungssuche. Daher sind sie von Eingriffen des Menschen stärker betroffen als ander Vogelarten. da jedes Paar ein Territorium von 0,5 bis 2,5 ha beansprucht und dieses auch verteidigt, sind von Baumfällungen betroffene Vögel dem Tode geweiht.

Der Bestand hat sich zwar von 50 auf 240 Vögel gesteigert, ist aber immer noch kritisch. Inzwischen wurden Vögel nach Denis Island umgesiedelt. Frei von Ratten und Katzen sind dort Badamierbäume gepflanzt worden. Man hofft, so eine zweite Population aufbauen zu können.

Wir sind auf einem kleinen Pfad durch das Reservat unterwegs, ein erstes Nest hoch im Baum. Ich hätte es nicht erkannt, weil nur die Schwanzfedern des Weibchen herausgeschaut haben. Außerhalb des Reservates am Ende einer Wiese mit einem Tümpel ein Männchen und dann ebenfalls ein Nest. Nicht im einem Baum, es ist eher ein Strauch, das Nest ca. 1 m über dem Boden. Ein Ei wird von einem Weibchen bebrütet. Man kann sich den Vögeln durchaus nähern und fotografieren.

Nach dem Frühstück will ich zur Anse Cocos, laufe auf dem Weg zur Petite Anse prompt falsche. So ist das, wenn auf dem richtigen Weg ein dicker Baumstamm liegt (da stecken bestimmt Mäxchen und Minolta dahinter?) und zwei Italiener vor einem den falschen Weg laufen. Ich sage ihnen auch, dass ich letztes Jahr an keinen Ruinen vorbei gekommen bin. Zum Strand kommt man nicht, zuviel Wasser im Hinterland. Auch der Rückweg ist nicht leicht, die Italinener haben dann genug und bleiben an der Grand Anse.

Auch hinter der Petite Anse Wasserpfützen, es muss viel geregnet haben. Und dichter Bewuchs. An der Anse Cocos breite ich meine Strandmatte im Schatten eines großen Baumes aus und gehe im Pool schwimmen.

In der Dämmerung sitzt ein Flycatcher auf der Stromleitung und singt. Bin zu langsam, um seinen Gesang aufzunehmen. heute zum Abendessen: Salat, Linsengemüse, Hähnchenkeulen, Fisch und Reis. Als Dessert Pudding mit Bananenscheiben - hmm lecker! Nevis ruft an, er hat für morgen zwei Personen für einen Halbtagesausflug nach Ile Cocos und Felicite. Kaum habe ich das Telefonat beendet, fragt ein französischer Gast Marie-Anne, an wen man sich zum Schnorcheln wenden kann. Ich nehme ihn morgen mit.
Benutzeravatar
foto-k10
Beiträge: 3954
Registriert: 18 Nov 2007 17:37
Wohnort: Südhessen

Re: Reisetagebuch April 2009 Teil - LaDigue

Beitrag von foto-k10 »

22.04.2009

Um 7 Uhr bin ich mit dem 300er Tele erneut an dem Flycatcher-Nest. das Ei ist noch vorhanden. Kurz darauf erscheint das Weibchen. Es brütet ca. 5 bis 10 min, verschwindet dann für 15 bis 20 min, um Insekten zu fangen. Das Männchen brütet nicht, möglicherweise bewacht es sein Revier, da Bulbuls anwesend sind (die fressen die Eier und auch Küken der Flycatcher). Gerade als ich einpacken will, erscheint es und singt.

Dann frühstücken und zum Hafen, um 9:30 Uhr geht es los.Ile Cocos ist toll: die Fische hier sind nicht so scheu wie an anderen Stellen. Ich sehe einen Trompetenfisch, einen Rochen und viele andere, leider keine Anemone mit Clownfischen. Ein weiterer Trompetenfisch befindet sich in einem Pulk fressender, dunkler Fische und hat sich ebenfalls schwarz gefärbt.

Diesmal ein anderes Problem mit der Kamera: die Frontscheibe des UW-Gehäuses beschlägt von innen. Und zwar schon nach ca. 30 min, solche Probleme hatte ich bei St. Pierre nicht. Kann auch nicht verstehen, warum die Luftbedingungen hier auf La Digue so völlig anders sind. Liegt es an der fehlenden Klimaanlage? Zudem geht die Kamera im Szenenprogramm für Unterwasseraufnahmen nicht mit der Empfindlichkeit hoch, wenn das Licht schlechter wird, sondern verlängert die Belichtungszeit auf bis zu 1/30 sec. Das ist zu lang, um scharfe Aufnahmen von den Fischen zu bekommen. Es gibt keine Möglichkeit, die Kamera in diesem Modus auf z.B. ISO 200 umzustellen. Die Pentax W30 hatte ich auch dabei, am Vortag Akku und Speicherkarte eingelegt und Datum/Uhrzeit eingestellt. Heute mit dem Tragegurt um den Hals, als ich sie benutzen will, keine Reaktion.

Abends gibt es richtig Zoff. mir ging die letzten Tage auch die dröhnende Technomusik von einem Nachbargrundstück auf die Nerven. Dieses bumm-bumm geht durch und durch, man kann nicht relaxen. Aber als Gast in einem fremden Land wollte ich nichts sagen. Heute hat Marie-Anne die Nase voll, noch nie habe ich so einen lautstarken Streit erlebt. Schließlich kommt die Polizei zum Schlichten.

Zum Abendessen dann Fischsalat, grünen Salat, gebratenes Schweinefleisch und Reis. Als Desser Eis mit einer köstlichen Schaumcreme. Der Franzose, der gestern angekommen ist, holt seinen Ipod samt Dockingstation aus denm Zimmer und wir hören Chopin.
Benutzeravatar
foto-k10
Beiträge: 3954
Registriert: 18 Nov 2007 17:37
Wohnort: Südhessen

Re: Reisetagebuch April 2009 Teil - LaDigue

Beitrag von foto-k10 »

23.04.2009

Heute Südumrundung, habe einen Guide, 30 Euro soll es kosten. Um die Ebbe auzunutzen, schlage ich ihm vor, dass wir schon um 10 Uhr an der Source d'Argent loslaufen. Lara ist samt Schwester und Mutter aus Praslin herüber gekommen und hatte mir eine SMS geschickt. Lustig, dass wir beide am selben Tag wandern wollen. Allerdings hat ihr Guide sie versetzt, weil er eine Bootstour hat. Ich bereite meinen Guide schonend darauf vor, dass wir den drei Frauen ein wenig helfen, falls sie den richtigen Weg nicht finden.

Gemeinsam machen wir uns auf den Weg. An der Anse Marron keine Haie im Wasser. Auf jeden Fall einige Fotos für Forum, Lara klettert auf div. Felsen. Rondy ist ebenfalls mit einer Gruppe anwesend. Auch Roger aus dem Calou sehe ich wieder und rede kurz mit ihm. Ich entscheide mich für die komplette Südumrundung anstatt wieder zurück zu gehen, auch Lara und ihrer Verwandschaft kommen mit.

Gerade das erste Stück über die Felsen ist nicht einfach. Mein Rucksack verlagert den Schwerpunkt zu weit nach hinten, ich muss ihn mehrfach absetzen. Aber der Guide passt gut auf uns auf, dass wir unbeschadet über die Felsen gelangen. Im Hinterland der Grand Anse machen wir an einer Quelle Rast. Während wir Obst essen, landet ein männlicher Flycatcher vor uns im Baum. Das letzte Grundstück, auf dem früher bis zu acht Hunde waren, ist inzwischen verlassen. Den Dreck hat der frühere Besitzer zurückgelassen.
Benutzeravatar
foto-k10
Beiträge: 3954
Registriert: 18 Nov 2007 17:37
Wohnort: Südhessen

Re: Reisetagebuch April 2009 Teil - LaDigue

Beitrag von foto-k10 »

24.04.2009

Ein unspektakulärere Tag. Nach dem Frühstück wieder zum Nest der Flycatcher. Das Licht ist heute zwar besser, aber die Vögel spielen verrückt, schleppen Futter heran, als ob schon ein Küken da wäre. Ein Maskarenenfrosch hüpft mir vor den Füßen herum, das Makroobjektiv habe ich nicht dabei. Und drei Taggeckos lecken Nektar an einer Palme.

Am Hubschrauberlandeplatz gehe ich wieder ins Wasser, mache Fotos vom Strand und anschließend im Union Estate. Der Verkäufer der Palmhüte ist verstorben, ein junger Mann verkauft nun die Hüte. Nachmittags habe ich mit Flughund-Bildern auch kein Glück, die Bäume vom letzten Jahr tragen momentan keine Früchte. Es sind ohnehin wenige Flughunde in der Luft, vielleicht ist ihnen auch zu warm.
Benutzeravatar
foto-k10
Beiträge: 3954
Registriert: 18 Nov 2007 17:37
Wohnort: Südhessen

Re: Reisetagebuch April 2009 Teil - LaDigue

Beitrag von foto-k10 »

25.04.2009

6:40 Uhr aufstehen, Koffer packen. Frühstücken und danach Zimmer räumen, denn ich mache heute nochmal eine Schnorcheltour. Wieder Ile Cocos und Felicite, diesmal mit Kevin. Um 9 Uhr legt sein Boot an gewohnter Stelle ab. Während wir losfahren, fängt es an zu regnen. Durch den Fahrtwind wird es richtig kalt. Ile Cocos wird zunächst in der Sonne. Kevin fährt zunächst eine Stelle außerhalb des Riffs an, hier erholen sich die Korallen langsam, man sieht erste farbige Tupfen. Ein großer Barracuda zieht seine Runden. Leider fängt auch hier kräftig an zu schütten und das Schnorcheln bzw. das Fotografieren macht keinen richtigen Spaß.

Nachmittags kann ich im la Passe Guesthouse nochmals duschen. Mervin hat für mich bei den Fähren nachgefragt, ob sie pünktlich fahren. Daher kann ich jetzt testen, was Condor unter "Rückbestätigung" versteht: über ein Auswahlmenü gelangt man zur Rückbestätigung, sagt das Datum (z.B. "heute"), die Flugnummer und bekommt die Abflugzeit von einem Sprachcomputer mitgeteilt.

16:30 Uhr geht meine Fähre nach Praslin, dort viel Wartezeit, dann 18:30 Uhr nach Mahé und mit dem Shuttlebus zum Flughafen. Wie üblich langsame Abfertigung am Checkin. Im Duty-Free-Shop kaufe ich eine Flasche Takamaka-Coco-Rum, mehr ist bei Einreise nach Deutschland nicht erlaubt. Habe einen Fensterplatz direkt hinter der Premium Economy Class. Meine Nachbarin sucht sich für die Nacht einen anderen Platz, weil etwas an den Gepäckfächern immer wieder brummt. Ich kann zwar etwas schlafen und die Beine ausstrecken, bekomme aber mit, wie immer wieder Fluggäste es sich auf den vermeintlich freien Sitzplätzen vor mir bequem machen wollen und vom Personal "weggescheucht" werden. Besaonders dreist ist ein Typ, der sich direkt vor mir hinsetzt und das Licht zum Zeitung lesen einschaltet.
Benutzeravatar
foto-k10
Beiträge: 3954
Registriert: 18 Nov 2007 17:37
Wohnort: Südhessen

Re: Reisetagebuch April 2009 Teil - LaDigue

Beitrag von foto-k10 »

26.04.2009

Das Abendessen war gut, das Frühstück nicht: ein winziges Brötchen, undefinierbare Wurst und Käse, das Marmeladendöschen von außen verschmiert :-(
Der Flieger ist etwas eher gestartet und landet eine halbe Stunde früher um 6:15 Uhr in Frankfurt. Schade, dass ich nicht aufstehen und an das Gepäckfach kann, denn hinter den Flughafen geht gerade die Sonne knallrot auf. Die Gepäckausgabe dauert wie üblich etwas, aber da Condor am Terminal 1 andockt und ohnehin mehr Zeit als erwartet ist, bekome ich den Bus um 7 Uhr. Sonst hätte ich zwei Stunden auf den nächsten warten oder ein Taxi nehmen müssen. Zu Hause lege ich mich ins Bett, bin irgendwie ganz groggy ...
Benutzeravatar
Monti
Beiträge: 288
Registriert: 04 Okt 2007 20:59
Wohnort: Südpfalz

Re: Reisetagebuch April 2009 Teil 3 - LaDigue

Beitrag von Monti »

Und leider ist der Urlaub dann schon wieder vorbei ;( .
That's life ! Danke für Deinen Reisebericht. Reiseberichte sind das Salz in der Forumsuppe und leider viel zu selten. Ich habe es genossen, Deinen zu lesen.
Gruß
Monti
Die Seychellen waren schon immer "unser Traum"
Benutzeravatar
Seestern
Beiträge: 337
Registriert: 07 Aug 2008 21:04

Re: Reisetagebuch April 2009 Teil 3 - LaDigue

Beitrag von Seestern »

Sehr schöner Reisebericht. Jetzt wo wir auch auf La Diue waren, kann man sich alles viel besser vorstellen, ist irgendwie toll. Wir waren auch auf dem Nid d´Aigle, leider hatte ich die "Mission-Beschreibung" unten bei meinem Fahrrad gelassen. Glücklicherweise haben wir den Weg ganz schnell gefunden, allerding fand ich den Aufstieg zum Belle Vue megaanstrengend, uns lief der Schweiß in Bächen vom Körper. Das hab ich vorher noch nicht erlebt. Der Weg selbst zum Gipfel war sehr schön.
Mit dem Wetter auf La Digue hatten wir auch nicht immer Glück. Es hat öfters geregnet.
Der Weg zur Anse Cocos war beim ersten Mal o.k. Dafür war er beim zweiten Mal hinter der Petite Anse sehr nass. An der einen Stelle ist man regelrecht im Wasser versunken.
Den Weg zur Anse Marron fanden wir sehr schön, leider war es bei uns sehr heiß. Da wir aber viel im Wasser gelaufen sind, war es etwas angenehmer.
schöne Grüße Seestern
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist , liest davon nur eine Seite .
Aurelius Augustinus
Benutzeravatar
Tramp
Beiträge: 674
Registriert: 09 Feb 2006 22:16
Wohnort: FFF-Member

Re: Reisetagebuch April 2009 Teil 3 - LaDigue

Beitrag von Tramp »

Jürgen 1,5

schön zu lesen, informativ, interessant!

Mehr Bilder gibt's dann wo?

Vielen Dank und

LG von Jürgen 1,75
Antworten