Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
Jeder Mensch ist anders. Jeder erlebt eine Reise aus seiner Sicht. Mein Freund Alex (28, blind) und ich (30, hochgradig sehbehindert mit unter 10% Sehrest) haben das große Abenteuer gewagt und hatten einen wunderschönen Urlaub. Was wir erlebt haben, lest ihr hier:
16.9.2008 und 17.9.2008
Um kurz vor 16 Uhr fliegen wir mit Air France nach Paris und von dort nach zwei Stunden Aufenthalt weiter mit Air Seychelles nach Mahe, wo wir um ca. 7.15 Uhr Ortszeit ankommen. Das Umsteigen am Pariser Flughafen Charles de Gaulle können wir zum Glück mit der Begleithilfe für Behinderte bewältigen. Der Flughafen ist riesig und unübersichtlich und sicher auch für Normalsehende ein Umsteigeerlebnis. Natürlich spricht hier fast das gesamte Personal kein Englisch sondern nur französisch und wir werden von 2 Personen mit Rollstühlen in Empfang genommen. Nach einigen Erklärungsversuchen, dass wir durchaus laufen und nur nicht sehen können, bietet sich folgendes Bild: zwei Flughafenmitarbeiter schieben zwei Rollis vor sich her durch die Massen, am zweiten Mitarbeiter hängen 2 Blindfische dran und so durchpflügen wir sämtliche Kontrollen. Da wir einen Nachtflug haben, vergeht die Zeit „wie im Fluge“ und wir werden recht bald am Flughafen von Ben empfangen. Sehr warme und feuchte Luft schlägt uns entgegen, als wir den Flughafen verlassen und zur Praslin Express Fähre gefahren werden. Wie halten die dieses Klima nur den ganzen Tag lang aus??? Die Fähre braucht nur eine Stunde für die Überfahrt nach Praslin, während der mir schon etwas übel wird, weil es ganz schön schaukelt. Dann noch einmal eine halbe Stunde Autofahrt auf Praslin – und da ist endlich das La Vanille Hotel! An den Hang gebaute Bungalows in einer grünen Anlage. Ein Zimmer, von dessen Terrasse aus man das Meer sieht und nachts auch deutlich hört! Am meisten beeindrucken mich die vielen Palmen, die üppige blühende Vegetation und die Rufe der tropischen Vögel – alles klingt hier anders als zu Hause. Es riecht nach dem indischen Ozean und ab und an auch nach Verbranntem, denn offensichtlich gibt es hier keine Komposthaufen in den Gärten. Also erstmal ein Bad an der fast menschenleeren Anse La Blague. Ungewöhnlich warm ist das klare türkisblaue Wasser und so viel Platz überall! Kein Lärm, kein Aufpassen, ob man dem Nachbarn schon auf den Fingern steht, wenn man ins Wasser will. Die vielen Steine darin gefallen uns nicht so gut, aber zum Glück gibt es ja Badeschuhe.
Dann ein Spaziergang zum Shop, der hier die einzige Einkaufsmöglichkeit ist. Laute Reggaemusik schallt uns von weitem entgegen. Hier kommen auch Einheimische her. Wir kaufen Wasser und Snickers, die hier erstaunlicherweise zu haben sind. Beim Abendessen sind nur deutsche Paare (was die ganze Woche über so bleibt) und wir werden von Claudia und Stefan aus dem Forum angesprochen, die schon länger hier sind. Wir bekommen ein paar nützliche Tipps (Danke noch mal!) und lernen auch Viktor und Jenny kennen. So ergibt sich eine nette Runde zum Tagesabschluss. Ziemlich geschafft fallen wir danach ins Bett.
18.9.2008
Das Frühstück besteht – wie auch den Rest der Tage – aus Toast, gesalzener Butter, Marmelade, Ei (zubereitet nach Wunsch), Saft und Tee. Darauf waren wir schon vorbereitet. Das Ambiente im Restaurant mit Blick aufs Meer ist sehr schön. An den Lebensstil der hier lebenden Seychellois gewöhnen wir uns auch langsam. Alle arbeiten sehr langsam und geruhsam, niemand rennt durch die Gegend. Es wird viel und gern miteinander in singendem Creol geredet und die Musik aus dem Radio in der Küche mitgepfiffen. Eile? Fehlanzeige – hier ist immer Zeit für ein Schwätzchen, für das auch gern die Arbeit unterbrochen wird.
Zusammen mit Viktor und Jenny stürzen wir uns ins erste Abenteuer: Bus fahren zur Anse Lazio! Der Bus fährt nur 4 Mal am Tag von der nahen Haltestelle ab. Also rechtzeitig da sein und – warten. Endlich rast das Monstrum die enge Bergstraße hinab und wendet. Der Fahrer beachtet uns erstmal gar nicht sondern bastelt an der Fahrzielanzeige herum. Nach ein paar Minuten dürfen wir dann einsteigen und bitten ihn, uns rechtzeitig an der Umsteigehaltestelle bescheid zu sagen. Die Straßen hier sind schmal, gehen in Serpentinen sehr steil auf und ab und haben in der Regel keine Leitplanken, geschweige denn Bürgersteige. Der Bus brettert in einem Höllentempo drüber, hupt vor besonders engen Kurven und nimmt doch erstaunlicherweise keinen armen Fußgänger oder Autofahrer mit. Die Kinder hier brauchen keinen Rummel mit Achterbahn, sie können Bus fahren. Jetzt wissen wir, warum bei Regen keiner fährt …
Viktor sieht zum Glück auf einem Straßenschild, dass wir zu weit gefahren sind, weil der Fahrer uns vergessen hat. Also aussteigen, zurücklaufen und ein paar Bauarbeiter fragen, wann der andere Bus kommt. „Coming soon!“ soll die Standartantwort auf diese Fragen in unserem Urlaub bleiben, denn Fahrplanaushänge gibt es nicht, der aus dem Internet ausgedruckte stimmt nicht, und die meisten Busfahrer wissen es selbst auch nicht. Also tun wir, was alle Seychellois tun: wir warten geduldig, halten ein Schwätzchen und harren der Dinge, die da kommen. Nachdem wir von einem der Bauarbeiter auf seinem Pickup zur richtigen Haltestelle mitgenommen wurden, kommt nach einer Stunde auch der ersehnte Bus und fährt uns über die Insel. Dann folgt noch eine anstrengende halbstündige Wanderung – und endlich stehen wir auf dem schönsten Strand, den ich bisher in meinem Leben gesehen habe! Hier kann man wunderbar schwimmen. Manche Wellen reißen uns von den Füßen, aber der sandige Untergrund ist weich. Die Tropensonne ist uns jedoch irgendwann dann doch zu warm und wir liegen im Schatten einer Palme, die hier wie in der Werbung schräg zum Wasser hin wächst. Ich bin nur am Staunen – das hier gibt es wirklich! Schön ist, dass alle Strände auf den Seychellen über genügend natürliche Schattenspender verfügen. Und auch hier sind nur ca. 10-20 Leute am ganzen Strand.
Abends regnet es für ein paar Minuten große Tropfen wie unter der Dusche. Die Luft ist jetzt wie in einem echten Tropenhaus. Kurz danach ist schon wieder alles trocken. Es regnet hier fast nur nachts und selten tagsüber kurz und heftig.
Nachts gibt es dann lautes Hundegebell und Geheul, denn der Vollmondschein möchte wohl gewürdigt werden.
19.9.2008
Vormittags sind wir ganz allein am Strand und fühlen uns wie Robinson. Morris, einer der vielen Hunde, die sich überall in der Anlage herumtreiben, spielt mit uns im Wasser. Er schläft auch gern auf unserer Terrasse und läuft uns überallhin voraus. Leider begreift dieses gutmütige Tier irgendwie nicht, dass er nicht vor unseren Füßen herumlaufen sollte, denn so bekommt er regelmäßig Alex Blindenstock oder meinen Fuß zwischen die Pfoten. Mittags zwischen zwölf und zwei hält es jeder anständige Mensch nur im Schatten aus und so machen wir uns erst gegen vier, als es kühl genug geworden ist und die Seychellois aus ihren Häusern kommen, auf einen kleinen Spaziergang die Straße rechts hinunter. Viel Verkehr gibt es nicht. Sie führt eine Weile an der Küste entlang und endet dann an einer Baustelle. Hier entsteht ein neues Hotel am Strand. Also zurück zur letzten Abzweigung und dort den Hang hinauf. Nach einem mehrminütigen steilen Aufstieg werden wir mit ein paar wunderbaren Panoramaaussichten auf das Meer und die Nachbarinseln belohnt. Leider endet auch dieser Weg irgendwann einfach im Nichts. Als wir zurückkommen, gibt es wieder Leitungswasser, das seit Mittag auf der ganzen Insel weg war. Irgendwo gab es einen Defekt. Das Wasser ist sehr weich und gut trinkbar.
Das Abendessen besteht diesmal nicht aus einem kleinen Buffet sondern aus einem 4 Gänge Menü. Das Essen ist ganz ok. Ganz ok deshalb, weil es offenbar üblich ist, die Knochen und das Fett am Fleisch zu lassen, wenn es in Soße gekocht wird, und weil es im Fisch reichliche Gräten gibt, die wir natürlich erst im Mund bemerken. Auf jeden Fall sollte man Fisch mögen, wenn man auf die Seychellen fährt, denn den gibt es frisch vor der Haustür, in allen erdenklichen Sorten und Zubereitungsarten. Wir Fischstäbchengenießer haben jedenfalls alles, was uns vorgesetzt wurde, für gut zubereitet und lecker befunden.
20.9.2008
Der Tag beginnt und endet mit vielen Wolken. Ein paar Wolken sind eigentlich immer am Himmel zu sehen, aber ab und zu gibt es auch einen ganz wolkigen Tag mit kleinen Regenschauern. Perfektes Wetter also, um dem Vallée de Mai einen Besuch abzustatten. Dieser Nationalpark gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und hat uns sehr beeindruckt. Wir kommen gerade rechtzeitig zum Beginn einer englischen Führung an die Kasse und dürfen uns noch anschließen. Zuerst werden uns die Seychellennüsse, die Samen der seltenen Coco de Mer Palmen, von denen hier ca. 5000 Stück wachsen, und ihre früheren Verwendungsarten gezeigt. Diese Palmen werden bis zu 30 Meter hoch und bis zu 400 Jahre alt. Es gibt weibliche und männliche Palmen. Die Samen der weiblichen Palme sind wie ein weibliches Becken geformt und 15-22 kg schwer (wir durften sie anheben!). Dann ging es über einen der Rundwege des Tals weiter durch den turmhohen schattigen grünen Urwald. Palmen aller Art wohin man blickt. Meterlange Palmwedel in der Luft und vertrocknet auf dem Boden. Es duftet nach Basmatireis und nach unbekannten Früchten. Der Führer macht uns auf die wichtigsten Pflanzen und auf einige Tiere (Schwarzpapageien, braune und grüne Geckos, Spinnen, Igel, Schnecken) aufmerksam. Nicht alles kann ich erkennen, aber dafür gibt es den Zoom meiner Digicam und nette Leute, die für mich Fotos machen. Wir konnten an den Früchten des Allspice Tree (Nelkenpfefferbaum) schnuppern, die nach Piment, Nelken, Muskat und Zimt riechen. Nach der zweistündigen Führung haben wir noch viel Zeit, weil der nächste Bus erst in vier Stunden zurück fährt. Also suchen wir uns selbst noch einen Rundweg aus und verbringen weitere drei Stunden im Ur-Urwald. Wir setzen uns immer wieder für eine Weile auf eine Bank und lauschen den klatschenden und knarrenden Geräuschen des Windes in den Palmwedeln, den Vogelrufen, dem Insektensirren und den vereinzelten Regentropfen, die überhaupt ihren Weg bis hier unten gefunden haben. So muss es in der Steinzeit gewesen sein. Alles sprüht vor Leben!
Es ist für mich ein beeindruckendes Erlebnis gewesen, das ich nicht so schnell vergessen werde! An der Bushaltestelle treffen wir zufällig Viktor und Jenny, die vor dem Regen am Strand geflüchtet sind. So vergeht die restliche Stunde Wartezeit schön schnell.
21.9.2008
Die Sonne kitzelt uns wach und der Mietwagen, den wir zusammen mit Viktor und Jenny bestellt haben, steht schon vor der Tür. Er hat sogar eine Klimaanlage. Viktor wagt sich in den Linksverkehr. Wir haben extra den Sonntag gewählt, damit es auf den Straßen leerer ist. Zuerst geht es nach Süden an der Baie St. Anne und dem Hafen vorbei. Dort befindet sich ein kleines Dorf, die größte Ortschaft von Praslin. Dann entlang der Westküste Richtung Norden. An der Grand Anse machen wir wunderschöne Fotos mit schräg ins Wasser hängenden Palmen. Der nächste Halt ist das Lémuria Resort, ein riesengroßes abgeriegeltes Luxushotelgelände mit 18 Loch Golfplatz und mit 3 Stränden (Grande und Petite Anse Kerlan, Anse Georgette). Die Anse Georgette soll der zweitschönste Strand der Insel sein, doch zunächst müssen wir am gestrengen Torwächter vorbei. Wir haben uns nicht vorher über unser Hotel angemeldet. Dennoch haben wir großes Glück und dürfen passieren. Der Strand ist schön, der Luxus um uns herum dann doch etwas viel: Golfcars sausen übers Gelände, man frühstückt im Bademantel mit Champagner auf der hauseigenen Terrasse.
Zurück ins wirkliche Leben! Wir finden nach längerem Suchen ein Take Away. Hier bekommt man sehr günstig und lecker ein Mittagessen, weshalb auch viele Einheimische da sind. Kurz nach unserer Ankunft schließt der Laden, wir hatten also wieder mal Glück! Das Meerwasseraquarium hat leider geschlossen. So fahren wir zur Anse Volbert und vertrödeln dort den Nachmittag. In das türkisblaue Wasser kann man ewig weit reinwaten und herrlich darin herumalbern. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Für den Sonnenuntergang muss es dann schon der höchste Berg der Insel, der Zimbabwe, sein. Neben dem Anblick der großen TV-Sendeanlagen gibt es wunderbare Ausblicke auf die Umgebung. Die Sonne geht hier sehr schnell unter, als würde sie jemand an einem Faden langsam nach unten ziehen. Jeden Tag geht sie um sechs auf und um sechs unter. Der Tagesablauf der Inselbewohner richtet sich danach. Die meisten Leute arbeiten ab acht, machen zwischen zwölf und zwei oder drei Uhr Pause und arbeiten dann bis fünf Uhr weiter. Nach Einbruch der Dunkelheit fährt kein Bus mehr. Es ist dann überall stockdunkel bis auf die Beleuchtung unseres Hotels. Die Action findet dann fast nur noch drinnen statt. Das erklärt, warum hier fast nur frisch verheiratete Paare sind …
Der Tag war richtig klasse und einen Mietwagen zu nehmen hat sich voll gelohnt.
22.9.2008
Alex und ich fahren mit dem Bus und danach mit der Fähre in ca. 45 Minuten rüber auf die Insel LaDigue. Dort gibt es keine Busse, wenig Autos, ein paar Ochsenkarren und dutzende Fahrradfahrer. Per Leihrad kann man die Insel am besten erkunden. Radfahren fällt für uns aus, also machen wir uns auf Schusters Rappen nach rechts auf zum Union Estate. Der Parkeintritt wird uns einfach so erlassen. Wir kommen an einer traditionellen Kokosölmühle vorbei. Ein Ochse dreht unter einem runden Dach seine Runden und zerkleinert dabei das Kokosfleisch in der Mühle. Danach ein großes Gehege mit Riesenschildkröten. Die Panzer scheinen unempfindlich zu sein, denn es knarrt und schabt ordentlich, wenn sich die Tiere aneinander (und teilweise übereinander!) vorbeischieben. An der Seite liegt Grünfutter. Alex ist ganz fasziniert von ihrer Power, wenn sie ihm den Zweig mit den Blättern aus den Händen ziehen. Der Panzer einer Kröte klingt hohl, wenn man dagegen klopft und der Hals fühlt sich ganz faltig und ledrig an.
Eigentlich wollen wir danach zur Anse Source D’Argent, doch der Weg, der uns gerade noch richtig an einer Vanilleplantage vorbeigeführt hat, endet plötzlich auf „Old MacDonalds“ (jedenfalls wirkt sie so) riesiger Farm mit Rindern, Schweinen, Hühnern und allem was dazu gehört. Wir fragen uns durch und finden dann zum Glück den Strand. Wir probieren die erfrischende Kokosmilch und das leckere Fleisch. Wie passend am Strand, wo die Raffaello Werbung gedreht wurde! Ein Model rekelt sich auf einem der sternförmigen Felsen und wird fleißig von einem Fotografen abgelichtet. Auf dem Rückweg zur Fähre machen wir noch in ein paar kleinen Galerien und Souvenirshops zum Gucken halt. Die Atmosphäre auf dieser Insel ist anders, mit mehr Vogelgezwitscher und noch mehr Ruhe. Auf dem Rückweg verpassen wir den Bus ins Hotel um fünf Minuten und müssen eine Stunde warten. Man, wie sind wir Großstädter doch verwöhnt, wo wir schon bei 10 Minuten Verspätung die Krise kriegen!
Ein großes Lob geht eindeutig an die Seychellois: jeder, den wir gefragt haben, hat uns freundlich weiter geholfen und uns sogar begleitet, wenn ich nicht sehen konnte, wo er uns hinschicken wollte!
23.9.2008
Buhuuuh, heute ist schon der letzte Tag auf Praslin! Wir fahren mit Viktor, Jenny und einem neu angekommenen Paar zusammen noch einmal zur Anse Lazio. Viktor nimmt mich mit auf eine Schnorcheltour. Meine Eltern haben mir zum Geburtstag ein Unterwassergehäuse für die Kamera geschenkt. Die gebe ich ihm jetzt und er macht klasse Fotos. Außerdem zeigt er immer auf die Fische, die er sieht und erleichtert es mir damit enorm, etwas von der schönen Unterwasserwelt mitzubekommen. Danach heißt es Abschied nehmen, auch von Viktor und Jenny. An dieser Stelle noch einmal viele Grüße und ein herzliches Dankeschön für die schöne Zeit zusammen mit euch! Wir sind traurig und freuen uns zugleich auf Mahe. Wie es dort wohl sein wird?
24.9.2008
Nach einem schnellen Frühstück werden wir abgeholt und fahren mit der CatCoco Fähre nach Mahe. Ich bin froh, dass es das letzte Mal Fähre ist, denn mir wird wieder übel. Im Norden an der Beau Vallon Bay liegt das Augerine Guesthouse. Wir haben uns bewusst für diese Gegend entschieden, weil man hier ohne Auto ganz gut mobil sein kann. Das kleine Gästehaus hat nur 3 Etagen und unser Zimmer liegt als angenehme Abwechslung zu den Treppen in der ersten Woche ebenerdig ganz nah am Weg zur Bucht, die nur ein paar Meter zu Fuß entfernt ist. Zuerst erkunden wir die Gegend. Um die gefundenen Orte später wieder zu finden, punkten wir sie mit Loadstone. Das ist ein Programm, das von Blinden für Blinde entwickelt wurde. Man verbindet einen GPS Empfänger mit seinem Handy und lässt sich dann die selbst eingetragenen Punke anzeigen und damit Wege von Punkt zu Punkt führen. Das System würde sicherlich auch bei Normalsehenden Dialogen wie „Schatz, wir müssen nach rechts“ „Ohgottogott, Frauen und Orientierung – nach links!“ und dem daraus folgenden Ehekrach vorbeugen. Jedenfalls bin ich von meiner Navigation enttäuscht, als wir nur 3 der angeblich zahlreichen Restaurants in der Gegend finden können. Später stellt sich heraus, dass 6 Restaurants für seychellische Verhältnisse eine große Menge sind. Wir haben keine Halbpension gebucht und wissen nun schon mal, wo wir uns im Dunkeln hintasten können. Am Strand ist es verhältnismäßig „voll“ im Vergleich zur ersten Woche, wenn man die Tauch- und Schnorcheltouranbieter und die Bootsverleiher mitzählt, die uns gleich ansprechen. Es ist sehr angenehm, dass wir schnell in Ruhe gelassen werden, nachdem wir freundlich und bestimmt ablehnen. Das Wasser ist hier eher kühl, aber ganz ohne Steine und super zum Schwimmen geeignet. Man trifft auf mehr Touris und Einheimische, besonders auf dem kleinen Basar hinter dem Coral Strand Hotel, den wir zufällig entdecken. Dort wird von Nippes über Bananenkuchen zu Klamotten alles angeboten. Besonders ab vier sind sehr viele Leute unterwegs, Einheimische stehen oder sitzen in Gruppen zusammen, reden und scherzen laut und hören oder machen selbst Musik. Eine Trommlergruppe, denen man die afrikanische Abstammung anhört, ist richtig gut! Wir essen in einem Italiener (Al Mare) direkt am Strand Red Snapper Filet – endlich mal Fisch ohne Gräten und sooo lecker! Allein das Ambiente ist unbezahlbar.
25.9.2008
Das Frühstück hier entspricht dem in der 1. Woche, nur dass es diesmal einen Obstteller gibt. Nach einem entspannten Vormittag am Strand fahren wir mit dem Bus nach Bel Ombre. Dummerweise geraten wir genau in den Schulschluss. Viele wild durcheinander schnatternde Schüler in ihren blauen Röcken/Hosen und weißen Shirts verstopfen den Bus. Die Straßen sind auf Mahe breiter und flacher, und so ist Stehen im Bus kein Problem. Wir wollen den Anse Major Nature Trail erkunden, der von dort startet und in zwei Reiseführern als leicht begehbarer (Spzier)weg dargestellt wird. In dem kleinen Dorf angekommen, machen wir uns frohen Mutes auf den Weg und genießen ein paar schöne Aussichten. Die Leute haben ihre Wohnhäuser am steilen Hang und können alle aufs Meer schauen. Der Weg wird steiniger und steiniger. Schließlich geht es dann rechterhand auch noch steil nach unten. Nee, wir wollen noch ein paar gesunde Urlaubstage erleben und kehren um! Gut, dass wir keine Führung mitgemacht haben, denn wir hätten mit Sicherheit die ganze Gruppe aufgehalten. Nicht zu sehen, wo man genau hintritt, ist auf milde hubbeligen Strecken noch ok, bei so vielen Steinen und Wurzeln aber ohne Privatführer unmöglich. Wir trösten uns mit dem tollen Sonnenuntergang an der Beau Vallon Bay. Paare schlendern am Wasser entlang und zahlreiche Kameras knipsen das romantische Schauspiel. Das Abendessen genießen wir im „Baobab“, einem italienischen Restaurant am Strand, das preisgünstig und auch bei Einheimischen beliebt ist, weil man in Rupien zahlen kann. Nach 20 Minuten Wartezeit haben wir einen Tisch und freuen uns über die ungezwungene Atmosphäre. Auch hier leben Seychellois und Touris friedilch nebeneinander.
26.9.2008
Für heute haben wir uns mit Bärbel und Helmut aus dem Forum verabredet. Sie rufen gegen zehn an und bitten uns um ein Treffen um eins in der Hauptstadt Viktoria, weil von der Anse La Mouche im Süden der Insel 3 Stunden mit dem Bus bräuchten, um uns im Hotel abzuholen. Das liegt daran, dass die Insel sehr bergig ist und man fast grundsätzlich erst in die Hauptstadt fahren muss, um in eine andere Richtung umzusteigen. Der Bus, den wir nehmen, hat tatsächlich eine Klimaanlage und wird von einer Frau (!) gefahren, was wir beides das erste und einzige Mal auf den Seychellen erlebt haben. Am Busbahnhof finden sie uns schnell und wir machen uns auf den Weg zum Jardin de Roi, auf den wir beide uns schon lange gefreut haben. Nach einer Stunde Busfahrt und einem längeren Fußweg (laut einem Einwohner nur „5 Minuten“) soll ein weiterer steiler Fußweg folgen. Dort treffen wir Bärbels Freundin von den Seychellen und ihre Begleiter. Sie meint, dass der Aufstieg für Bärbel aus gesundheitlichen Gründen zu steil sei und so machen wir uns nach einigem Beratschlagen doch nur zu zweit auf den Weg nach oben. Der ist ok (wie gesagt: steil aber eben ist kein Problem). Für den Gewürzgarten gibt es leider keine Führung, weil die Frau an der Kasse auch das kleine Café bedienen muss. Für meine Sehfähigkeiten ist es fast unmöglich, sich zurecht zu finden: den kleinen handschriftlichen Plan kann ich kaum lesen, die Wege sind nicht richtig ausgeschildert, viele Pflanzen nicht nummeriert. Dann verläuft sich auch noch ein Weg im Nichts und ein anderer wird uns zu steinig. Was hier sonst an Sehenswürdigkeiten so faszinierend ist –dass man sie oft für sich alleine hat! – erweist sich jetzt als schwierig, weil wir niemanden fragen können. Frustriert geben wir auf. Die Frau von der Kasse ist nett und zeigt uns Minze, getrockneten Pfeffer, Muskatnuss, Papaya und einen Brotfruchtbaum. Dann muss sie wieder an die Arbeit. Die Pflanzen, die wir sehen, blühen fast alle und duften auch.
Zurück im Hotel werden wir etwas von der Abendunterhaltung in des Berjaya Beach, einem der zwei einzigen größeren Hotels am Strand, beschallt. Wir sind sehr froh, dass wir dort nicht untergekommen sind, denn Lärm und viele Menschen gibt es in Berlin genug! Zum Dessert nach dem Abendessen gönnen wir uns heute ein Eis. Das ist das Einzige, das ich vermisse (keine Eisdielen, keine Eisverkäufer).
27.9.2008
Am Samstag ist Markttag in Victoria und wir wollen das natürlich nicht verpassen! Von der Bushaltestelle braucht man nur den Menschenströmen zu folgen und befindet sich bald inmitten eines kunterbunten Treibens. Unter bunten Sonnenschirmen türmen sich Stapel von Obst und Gemüse aller Art, Gewürze, Fisch, Blumen … Vielerlei Düfte vermischen sich mit dem Stimmengewirr zu einer geschäftigen Atmosphäre. Angenehm ist, dass alle darauf achten, wo sie hintreten; niemand drängelt oder springt in Panik zur Seite, weil ganz plötzlich ein Blinder in seiner Ziellinie auftaucht (in Berlin an der Tagesordnung …). Wir kaufen kleine Geschenke für zu Hause. In den Souvenirläden gibt es hauptsächlich Staubfänger und teure Sachen zu kaufen und so haben wir uns für Gewürze, Tee usw. als Mitbringsel entschieden. Ich halte einem Händler ein Tütchen mit gelbem Pulver unter die Nase und frage ihn, ob das Curry ist. Er runzelt die Stirn, betrachtet es von allen Seiten und meint dann: „Oh no really, this is no Curry, this is shit!! Try this one, this is hot!“ Damit empfiehlt er mir das etwas dunklere Currypulver in einer anderen Tüte. Ratet, was wir gekauft haben?
Wir kaufen auch Postkarten und sind dann erstmal ausführlich damit beschäftigt, die Post zu finden, denn hier verkauft sonst niemand Briefmarken. Unterwegs kommen wir auf unseren Irrwegen durch die Stadt an einer kleinen Kirche vorbei, aus der lauter Gesang ertönt. Ein Chor aus ca. 70 Kindern probt mit Feuereifer Kirchenlieder und wir lauschen für eine Weile der Probe. Eigentlich ist Victoria nicht groß, wir fragen uns weiter durch, und irgendwann läuft man dann doch unwillkürlich an der Minaturausgabe des Clock Tower vorbei. In der Nähe betreten wir gerade noch kurz vor 12 Uhr die Post und verlangen von der erstaunten Angestellten 2 Briefmarken. Anschließend studiere ich etwas ratlos den Stadtplan mit meiner Lupe, um das „Pirates Arms“ (den Treffpunkt zum „Sehen und gesehen werden“) ausfindig zu machen. Eine Engländerin, die an der Beau Vallon Bay lebt, sieht das, spricht uns an und begleitet uns bis vor den Eingang. Glücklich angekommen freuen wir uns über die leckeren frisch gepressten Säfte und eine kleine Zwischenmahlzeit.
Da die Shops nun alle zu sind, verbringen wir den Nachmittag am Strand. Heute am Samstag ist hier Hochbetrieb, weil viele Einheimische kommen und Party machen. Viele Boote fahren am Strand entlang, die üblichen mobilen Stranddiskos (entweder Autoradio oder Handy) werden in Betrieb genommen und abends gibt es dann noch eine richtige große Stranddisko, die nur freitags und samstags geöffnet ist.
28.9.2008
Die Wanderung von Port Claud aus zum Sauzier Wasserfall wurde uns empfohlen. Also fahren wir mit dem Bus nach Port Claud, was einige Zeit dauert. Zuerst warten wir in Victoria eine Stunde auf den Bus, der ausgefallen ist, dann brauchen wir noch einmal eine Stunde bis dorthin, obwohl es auf der Karte nur wenige Kilometer sind. Zum Glück denkt diesmal der Busfahrer an uns und nachdem wir auch den Aufstieg zum Kassenhäuschen auf der Straße durch die Mangroven erfolgreich geschafft haben, dürfen wir uns erstmal Flughunde im Käfig anschauen. Ich würde die ja nicht als Curry essen, obwohl das hier ein Nationalgericht ist. Wir tragen uns in ein Gästebuch ein und werden vom Kassierer mit nach unten begleitet. Er meinte, der Weg sei für uns zu schwierig, und zuerst verstehe ich das nicht, aber die letzten Meter sind dann doch ohne Kraxelhilfe nicht zu bewältigen. Er hat jeden von uns an einer Hand und dann kommt von unten spontan noch jemand dazu und geht mit mir voran. Wir kommen auf ein schattiges Felsplateau. Vor uns fließt von einer meterhohen Felswand in Windungen ein Wasserfall herunter. Ich halte die Füße in das angenehm kühle Wasser, fühle den kühlen Wind auf der Haut und schaue mir die schöne Vegetation an. Der Ort hat eine freundliche und friedliche Ausstrahlung. Einige Einheimische verbringen hier bei einem Picknick die heißen Mittagsstunden. Auch wir bleiben fast 2 Stunden da und – ich fasse es nicht – der Kassierer hat gewartet und geht mit uns wieder nach oben! Nach diesem schönen Erlebnis stellen wir uns unten an die Straße und machen uns auf eine lange Wartezeit gefasst. Nach 10 Minuten hält plötzlich ein Pickup und fragt, ob wir nach Victoria möchten. Wir dürfen uns zu den anderen Leuten auf die Ladefläche setzen und ab geht die Post. Man ist das schön, ich sehe endlich mal mehr von der Landschaft, denn das Auto fährt langsamer und ich habe freien Blick auf alles. Die Leute sind echt nett und hilfsbereit, alle aus Sri Lanka. Sie arbeiten hier – meist ohne Familie – in Hotels, weil sie das Vierfache von zu Hause verdienen. Wir fahren eine kürzere Strecke als der Bus, der so lange brauchte, weil er alle Minidörfchen an der Küstenstraße abklappert. Nach einem Zwischenstopp am Frachthafen von Vitoria, an dem heute nix los ist, setzen sie uns tatsächlich buchstäblich vor der Haustür ab, weil unser Hotel auf dem Weg zu ihrem Wohnort liegt.
Abends möchten wir gern noch einmal so richtig kreolisch essen gehen. Leider hat das „Perle Noire“ geschlossen. Auch das „Al Mare“ am Strand ist rappelvoll, was sonst nie der Fall war. Was nun? Zufällig kommen wir auf dem Rückweg am „Boat House“ vorbei. Bisher haben wir es vermieden, dort hinein zu gehen, weil ich mir die Orientierung für zwei an einem großen Buffet nicht zutraue. Eine Kellnerin spricht uns an, ob wir Interesse haben. Ich erkläre ihr, dass sie uns dann zuerst das Buffet zeigen und erklären müsste. Kein Problem für sie! 40 verschiedene Speisen später sind wir im Bilde und kosten uns durch alles, was die kreolische Küche zu bieten hat. Es ist nicht eine Speise dabei, die uns nicht schmeckt! Man sollte allerdings die Bemerkung eines Seychellois, dass etwas gut gewürzt sei, durchaus ernst nehmen … Nur schade, dass der Bauch irgendwann voll ist. Satt und sehr dankbar für diesen wunderbaren Tag fallen wir danach ins Bett.
29.9.2008
Noch so viel Erlebnissen bleiben wir vormittags einfach am Strand und genießen die montägliche Ruhe. Immer wieder werden wir beim Baden von silbrigen Fischen umschwärmt, die gern an den Fingern knabbern. Nachmittags gehen wir auf eine Tour mit Teddy’s Glasbodenboot. Mit an Board sind zwei holländische Familien mit Kindern. Es geht mitten in den Ste. Anne Marine Nationalpark, vorbei an strahlend grünen Ufern und einsamen Stränden. Ätsch, von fern bekommen wir jetzt doch die Anse Major zu sehen!! Teddy und seine Mannschaft machen uns auf die bunten und besonderen Fische und Korallen aufmerksam, die unter dem Boot vorbeiziehen und die man durch den Glasboden beobachten kann. Im Park angekommen füttern wir die Fische mit warmem Weißbrot an. Sie wirbeln das Wasser auf und springen wild durcheinander in die Höhe. Dann können wir eine Stunde schnorcheln. Alex bleibt im Boot. Kevin, ein Mannschaftsmitglied, nimmt mich an die Hand und schwimmt mit mir ziemlich weit raus an den Strand, wo die schönsten Dinge zu sehen sind. Hier ist das Wasser ganz klar und jetzt kann auch ich das eine und andere Unterwasserwunder bestaunen. Er macht wirklich tolle Fotos mit meiner „Unterwasserkamera“. Während wir schwimmen, fängt es an zu regnen und das Wasser trommelt auf meinen Rücken. Zurück im Boot fängt es dann richtig an zu schütten. Riesentropfen verwandeln die Wasseroberfläche in ein lebendiges Muster und es klingt lustig, wie es auf dem Wasser pladdert. An einem kleinen Strand gibt es eine hüfttiefe Süßwasserlagune zwischen Felsen zu bestaunen. Das Wasser ist ganz warm. Auch können wir hier frische Kokosnuss direkt von der Palme probieren. Hier haben die Regentropfen auf dem Sand ein Muster hinterlassen, das sich unter den nacken Füßen wie Teppich anfühlt. Nach 3 Stunden sind wir wieder zurück und können diesmal auch im „Perle Noire“ abendessen.
30.9.2008
Der letzte Tag auf den Seychellen macht uns den Abschied nicht ganz so schwer, denn es ist fast ausschließlich bewölkt. Wir kaufen ein paar Restsouvenirs in Victoria und gehen nachmittags baden. Das letzte Mal schwimmen im Indischen Ozean mit einem lachenden und einem weinenden Auge! Sogar der Sonnenuntergang fällt aus. Dafür geben wir unsere letzten Rupien im „Baobab“ aus und packen dann die Koffer. Quuuetsch! – alles ist Gott sei dank reingegangen.
1.10.2008
Berlin – 8 Grad – der Regen fällt … Nach einer ziemlich anstrengenden Heimreise, bei der zum Glück alles gut geklappt hat, sind wir wohlbehalten angekommen. Gut, dass uns Alex’ Mutter abholt! Es stinkt, es ist laut – und wo um Himmels willen kommen all diese Menschenmassen her??? Seychellen – ich will zurück! Wir nehmen uns fest vor, uns die Ruhe und die gewonnenen Eindrücke von diesem traumhaften Urlaub noch lange zu bewahren.
16.9.2008 und 17.9.2008
Um kurz vor 16 Uhr fliegen wir mit Air France nach Paris und von dort nach zwei Stunden Aufenthalt weiter mit Air Seychelles nach Mahe, wo wir um ca. 7.15 Uhr Ortszeit ankommen. Das Umsteigen am Pariser Flughafen Charles de Gaulle können wir zum Glück mit der Begleithilfe für Behinderte bewältigen. Der Flughafen ist riesig und unübersichtlich und sicher auch für Normalsehende ein Umsteigeerlebnis. Natürlich spricht hier fast das gesamte Personal kein Englisch sondern nur französisch und wir werden von 2 Personen mit Rollstühlen in Empfang genommen. Nach einigen Erklärungsversuchen, dass wir durchaus laufen und nur nicht sehen können, bietet sich folgendes Bild: zwei Flughafenmitarbeiter schieben zwei Rollis vor sich her durch die Massen, am zweiten Mitarbeiter hängen 2 Blindfische dran und so durchpflügen wir sämtliche Kontrollen. Da wir einen Nachtflug haben, vergeht die Zeit „wie im Fluge“ und wir werden recht bald am Flughafen von Ben empfangen. Sehr warme und feuchte Luft schlägt uns entgegen, als wir den Flughafen verlassen und zur Praslin Express Fähre gefahren werden. Wie halten die dieses Klima nur den ganzen Tag lang aus??? Die Fähre braucht nur eine Stunde für die Überfahrt nach Praslin, während der mir schon etwas übel wird, weil es ganz schön schaukelt. Dann noch einmal eine halbe Stunde Autofahrt auf Praslin – und da ist endlich das La Vanille Hotel! An den Hang gebaute Bungalows in einer grünen Anlage. Ein Zimmer, von dessen Terrasse aus man das Meer sieht und nachts auch deutlich hört! Am meisten beeindrucken mich die vielen Palmen, die üppige blühende Vegetation und die Rufe der tropischen Vögel – alles klingt hier anders als zu Hause. Es riecht nach dem indischen Ozean und ab und an auch nach Verbranntem, denn offensichtlich gibt es hier keine Komposthaufen in den Gärten. Also erstmal ein Bad an der fast menschenleeren Anse La Blague. Ungewöhnlich warm ist das klare türkisblaue Wasser und so viel Platz überall! Kein Lärm, kein Aufpassen, ob man dem Nachbarn schon auf den Fingern steht, wenn man ins Wasser will. Die vielen Steine darin gefallen uns nicht so gut, aber zum Glück gibt es ja Badeschuhe.
Dann ein Spaziergang zum Shop, der hier die einzige Einkaufsmöglichkeit ist. Laute Reggaemusik schallt uns von weitem entgegen. Hier kommen auch Einheimische her. Wir kaufen Wasser und Snickers, die hier erstaunlicherweise zu haben sind. Beim Abendessen sind nur deutsche Paare (was die ganze Woche über so bleibt) und wir werden von Claudia und Stefan aus dem Forum angesprochen, die schon länger hier sind. Wir bekommen ein paar nützliche Tipps (Danke noch mal!) und lernen auch Viktor und Jenny kennen. So ergibt sich eine nette Runde zum Tagesabschluss. Ziemlich geschafft fallen wir danach ins Bett.
18.9.2008
Das Frühstück besteht – wie auch den Rest der Tage – aus Toast, gesalzener Butter, Marmelade, Ei (zubereitet nach Wunsch), Saft und Tee. Darauf waren wir schon vorbereitet. Das Ambiente im Restaurant mit Blick aufs Meer ist sehr schön. An den Lebensstil der hier lebenden Seychellois gewöhnen wir uns auch langsam. Alle arbeiten sehr langsam und geruhsam, niemand rennt durch die Gegend. Es wird viel und gern miteinander in singendem Creol geredet und die Musik aus dem Radio in der Küche mitgepfiffen. Eile? Fehlanzeige – hier ist immer Zeit für ein Schwätzchen, für das auch gern die Arbeit unterbrochen wird.
Zusammen mit Viktor und Jenny stürzen wir uns ins erste Abenteuer: Bus fahren zur Anse Lazio! Der Bus fährt nur 4 Mal am Tag von der nahen Haltestelle ab. Also rechtzeitig da sein und – warten. Endlich rast das Monstrum die enge Bergstraße hinab und wendet. Der Fahrer beachtet uns erstmal gar nicht sondern bastelt an der Fahrzielanzeige herum. Nach ein paar Minuten dürfen wir dann einsteigen und bitten ihn, uns rechtzeitig an der Umsteigehaltestelle bescheid zu sagen. Die Straßen hier sind schmal, gehen in Serpentinen sehr steil auf und ab und haben in der Regel keine Leitplanken, geschweige denn Bürgersteige. Der Bus brettert in einem Höllentempo drüber, hupt vor besonders engen Kurven und nimmt doch erstaunlicherweise keinen armen Fußgänger oder Autofahrer mit. Die Kinder hier brauchen keinen Rummel mit Achterbahn, sie können Bus fahren. Jetzt wissen wir, warum bei Regen keiner fährt …
Viktor sieht zum Glück auf einem Straßenschild, dass wir zu weit gefahren sind, weil der Fahrer uns vergessen hat. Also aussteigen, zurücklaufen und ein paar Bauarbeiter fragen, wann der andere Bus kommt. „Coming soon!“ soll die Standartantwort auf diese Fragen in unserem Urlaub bleiben, denn Fahrplanaushänge gibt es nicht, der aus dem Internet ausgedruckte stimmt nicht, und die meisten Busfahrer wissen es selbst auch nicht. Also tun wir, was alle Seychellois tun: wir warten geduldig, halten ein Schwätzchen und harren der Dinge, die da kommen. Nachdem wir von einem der Bauarbeiter auf seinem Pickup zur richtigen Haltestelle mitgenommen wurden, kommt nach einer Stunde auch der ersehnte Bus und fährt uns über die Insel. Dann folgt noch eine anstrengende halbstündige Wanderung – und endlich stehen wir auf dem schönsten Strand, den ich bisher in meinem Leben gesehen habe! Hier kann man wunderbar schwimmen. Manche Wellen reißen uns von den Füßen, aber der sandige Untergrund ist weich. Die Tropensonne ist uns jedoch irgendwann dann doch zu warm und wir liegen im Schatten einer Palme, die hier wie in der Werbung schräg zum Wasser hin wächst. Ich bin nur am Staunen – das hier gibt es wirklich! Schön ist, dass alle Strände auf den Seychellen über genügend natürliche Schattenspender verfügen. Und auch hier sind nur ca. 10-20 Leute am ganzen Strand.
Abends regnet es für ein paar Minuten große Tropfen wie unter der Dusche. Die Luft ist jetzt wie in einem echten Tropenhaus. Kurz danach ist schon wieder alles trocken. Es regnet hier fast nur nachts und selten tagsüber kurz und heftig.
Nachts gibt es dann lautes Hundegebell und Geheul, denn der Vollmondschein möchte wohl gewürdigt werden.
19.9.2008
Vormittags sind wir ganz allein am Strand und fühlen uns wie Robinson. Morris, einer der vielen Hunde, die sich überall in der Anlage herumtreiben, spielt mit uns im Wasser. Er schläft auch gern auf unserer Terrasse und läuft uns überallhin voraus. Leider begreift dieses gutmütige Tier irgendwie nicht, dass er nicht vor unseren Füßen herumlaufen sollte, denn so bekommt er regelmäßig Alex Blindenstock oder meinen Fuß zwischen die Pfoten. Mittags zwischen zwölf und zwei hält es jeder anständige Mensch nur im Schatten aus und so machen wir uns erst gegen vier, als es kühl genug geworden ist und die Seychellois aus ihren Häusern kommen, auf einen kleinen Spaziergang die Straße rechts hinunter. Viel Verkehr gibt es nicht. Sie führt eine Weile an der Küste entlang und endet dann an einer Baustelle. Hier entsteht ein neues Hotel am Strand. Also zurück zur letzten Abzweigung und dort den Hang hinauf. Nach einem mehrminütigen steilen Aufstieg werden wir mit ein paar wunderbaren Panoramaaussichten auf das Meer und die Nachbarinseln belohnt. Leider endet auch dieser Weg irgendwann einfach im Nichts. Als wir zurückkommen, gibt es wieder Leitungswasser, das seit Mittag auf der ganzen Insel weg war. Irgendwo gab es einen Defekt. Das Wasser ist sehr weich und gut trinkbar.
Das Abendessen besteht diesmal nicht aus einem kleinen Buffet sondern aus einem 4 Gänge Menü. Das Essen ist ganz ok. Ganz ok deshalb, weil es offenbar üblich ist, die Knochen und das Fett am Fleisch zu lassen, wenn es in Soße gekocht wird, und weil es im Fisch reichliche Gräten gibt, die wir natürlich erst im Mund bemerken. Auf jeden Fall sollte man Fisch mögen, wenn man auf die Seychellen fährt, denn den gibt es frisch vor der Haustür, in allen erdenklichen Sorten und Zubereitungsarten. Wir Fischstäbchengenießer haben jedenfalls alles, was uns vorgesetzt wurde, für gut zubereitet und lecker befunden.
20.9.2008
Der Tag beginnt und endet mit vielen Wolken. Ein paar Wolken sind eigentlich immer am Himmel zu sehen, aber ab und zu gibt es auch einen ganz wolkigen Tag mit kleinen Regenschauern. Perfektes Wetter also, um dem Vallée de Mai einen Besuch abzustatten. Dieser Nationalpark gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und hat uns sehr beeindruckt. Wir kommen gerade rechtzeitig zum Beginn einer englischen Führung an die Kasse und dürfen uns noch anschließen. Zuerst werden uns die Seychellennüsse, die Samen der seltenen Coco de Mer Palmen, von denen hier ca. 5000 Stück wachsen, und ihre früheren Verwendungsarten gezeigt. Diese Palmen werden bis zu 30 Meter hoch und bis zu 400 Jahre alt. Es gibt weibliche und männliche Palmen. Die Samen der weiblichen Palme sind wie ein weibliches Becken geformt und 15-22 kg schwer (wir durften sie anheben!). Dann ging es über einen der Rundwege des Tals weiter durch den turmhohen schattigen grünen Urwald. Palmen aller Art wohin man blickt. Meterlange Palmwedel in der Luft und vertrocknet auf dem Boden. Es duftet nach Basmatireis und nach unbekannten Früchten. Der Führer macht uns auf die wichtigsten Pflanzen und auf einige Tiere (Schwarzpapageien, braune und grüne Geckos, Spinnen, Igel, Schnecken) aufmerksam. Nicht alles kann ich erkennen, aber dafür gibt es den Zoom meiner Digicam und nette Leute, die für mich Fotos machen. Wir konnten an den Früchten des Allspice Tree (Nelkenpfefferbaum) schnuppern, die nach Piment, Nelken, Muskat und Zimt riechen. Nach der zweistündigen Führung haben wir noch viel Zeit, weil der nächste Bus erst in vier Stunden zurück fährt. Also suchen wir uns selbst noch einen Rundweg aus und verbringen weitere drei Stunden im Ur-Urwald. Wir setzen uns immer wieder für eine Weile auf eine Bank und lauschen den klatschenden und knarrenden Geräuschen des Windes in den Palmwedeln, den Vogelrufen, dem Insektensirren und den vereinzelten Regentropfen, die überhaupt ihren Weg bis hier unten gefunden haben. So muss es in der Steinzeit gewesen sein. Alles sprüht vor Leben!
Es ist für mich ein beeindruckendes Erlebnis gewesen, das ich nicht so schnell vergessen werde! An der Bushaltestelle treffen wir zufällig Viktor und Jenny, die vor dem Regen am Strand geflüchtet sind. So vergeht die restliche Stunde Wartezeit schön schnell.
21.9.2008
Die Sonne kitzelt uns wach und der Mietwagen, den wir zusammen mit Viktor und Jenny bestellt haben, steht schon vor der Tür. Er hat sogar eine Klimaanlage. Viktor wagt sich in den Linksverkehr. Wir haben extra den Sonntag gewählt, damit es auf den Straßen leerer ist. Zuerst geht es nach Süden an der Baie St. Anne und dem Hafen vorbei. Dort befindet sich ein kleines Dorf, die größte Ortschaft von Praslin. Dann entlang der Westküste Richtung Norden. An der Grand Anse machen wir wunderschöne Fotos mit schräg ins Wasser hängenden Palmen. Der nächste Halt ist das Lémuria Resort, ein riesengroßes abgeriegeltes Luxushotelgelände mit 18 Loch Golfplatz und mit 3 Stränden (Grande und Petite Anse Kerlan, Anse Georgette). Die Anse Georgette soll der zweitschönste Strand der Insel sein, doch zunächst müssen wir am gestrengen Torwächter vorbei. Wir haben uns nicht vorher über unser Hotel angemeldet. Dennoch haben wir großes Glück und dürfen passieren. Der Strand ist schön, der Luxus um uns herum dann doch etwas viel: Golfcars sausen übers Gelände, man frühstückt im Bademantel mit Champagner auf der hauseigenen Terrasse.
Zurück ins wirkliche Leben! Wir finden nach längerem Suchen ein Take Away. Hier bekommt man sehr günstig und lecker ein Mittagessen, weshalb auch viele Einheimische da sind. Kurz nach unserer Ankunft schließt der Laden, wir hatten also wieder mal Glück! Das Meerwasseraquarium hat leider geschlossen. So fahren wir zur Anse Volbert und vertrödeln dort den Nachmittag. In das türkisblaue Wasser kann man ewig weit reinwaten und herrlich darin herumalbern. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Für den Sonnenuntergang muss es dann schon der höchste Berg der Insel, der Zimbabwe, sein. Neben dem Anblick der großen TV-Sendeanlagen gibt es wunderbare Ausblicke auf die Umgebung. Die Sonne geht hier sehr schnell unter, als würde sie jemand an einem Faden langsam nach unten ziehen. Jeden Tag geht sie um sechs auf und um sechs unter. Der Tagesablauf der Inselbewohner richtet sich danach. Die meisten Leute arbeiten ab acht, machen zwischen zwölf und zwei oder drei Uhr Pause und arbeiten dann bis fünf Uhr weiter. Nach Einbruch der Dunkelheit fährt kein Bus mehr. Es ist dann überall stockdunkel bis auf die Beleuchtung unseres Hotels. Die Action findet dann fast nur noch drinnen statt. Das erklärt, warum hier fast nur frisch verheiratete Paare sind …
Der Tag war richtig klasse und einen Mietwagen zu nehmen hat sich voll gelohnt.
22.9.2008
Alex und ich fahren mit dem Bus und danach mit der Fähre in ca. 45 Minuten rüber auf die Insel LaDigue. Dort gibt es keine Busse, wenig Autos, ein paar Ochsenkarren und dutzende Fahrradfahrer. Per Leihrad kann man die Insel am besten erkunden. Radfahren fällt für uns aus, also machen wir uns auf Schusters Rappen nach rechts auf zum Union Estate. Der Parkeintritt wird uns einfach so erlassen. Wir kommen an einer traditionellen Kokosölmühle vorbei. Ein Ochse dreht unter einem runden Dach seine Runden und zerkleinert dabei das Kokosfleisch in der Mühle. Danach ein großes Gehege mit Riesenschildkröten. Die Panzer scheinen unempfindlich zu sein, denn es knarrt und schabt ordentlich, wenn sich die Tiere aneinander (und teilweise übereinander!) vorbeischieben. An der Seite liegt Grünfutter. Alex ist ganz fasziniert von ihrer Power, wenn sie ihm den Zweig mit den Blättern aus den Händen ziehen. Der Panzer einer Kröte klingt hohl, wenn man dagegen klopft und der Hals fühlt sich ganz faltig und ledrig an.
Eigentlich wollen wir danach zur Anse Source D’Argent, doch der Weg, der uns gerade noch richtig an einer Vanilleplantage vorbeigeführt hat, endet plötzlich auf „Old MacDonalds“ (jedenfalls wirkt sie so) riesiger Farm mit Rindern, Schweinen, Hühnern und allem was dazu gehört. Wir fragen uns durch und finden dann zum Glück den Strand. Wir probieren die erfrischende Kokosmilch und das leckere Fleisch. Wie passend am Strand, wo die Raffaello Werbung gedreht wurde! Ein Model rekelt sich auf einem der sternförmigen Felsen und wird fleißig von einem Fotografen abgelichtet. Auf dem Rückweg zur Fähre machen wir noch in ein paar kleinen Galerien und Souvenirshops zum Gucken halt. Die Atmosphäre auf dieser Insel ist anders, mit mehr Vogelgezwitscher und noch mehr Ruhe. Auf dem Rückweg verpassen wir den Bus ins Hotel um fünf Minuten und müssen eine Stunde warten. Man, wie sind wir Großstädter doch verwöhnt, wo wir schon bei 10 Minuten Verspätung die Krise kriegen!
Ein großes Lob geht eindeutig an die Seychellois: jeder, den wir gefragt haben, hat uns freundlich weiter geholfen und uns sogar begleitet, wenn ich nicht sehen konnte, wo er uns hinschicken wollte!
23.9.2008
Buhuuuh, heute ist schon der letzte Tag auf Praslin! Wir fahren mit Viktor, Jenny und einem neu angekommenen Paar zusammen noch einmal zur Anse Lazio. Viktor nimmt mich mit auf eine Schnorcheltour. Meine Eltern haben mir zum Geburtstag ein Unterwassergehäuse für die Kamera geschenkt. Die gebe ich ihm jetzt und er macht klasse Fotos. Außerdem zeigt er immer auf die Fische, die er sieht und erleichtert es mir damit enorm, etwas von der schönen Unterwasserwelt mitzubekommen. Danach heißt es Abschied nehmen, auch von Viktor und Jenny. An dieser Stelle noch einmal viele Grüße und ein herzliches Dankeschön für die schöne Zeit zusammen mit euch! Wir sind traurig und freuen uns zugleich auf Mahe. Wie es dort wohl sein wird?
24.9.2008
Nach einem schnellen Frühstück werden wir abgeholt und fahren mit der CatCoco Fähre nach Mahe. Ich bin froh, dass es das letzte Mal Fähre ist, denn mir wird wieder übel. Im Norden an der Beau Vallon Bay liegt das Augerine Guesthouse. Wir haben uns bewusst für diese Gegend entschieden, weil man hier ohne Auto ganz gut mobil sein kann. Das kleine Gästehaus hat nur 3 Etagen und unser Zimmer liegt als angenehme Abwechslung zu den Treppen in der ersten Woche ebenerdig ganz nah am Weg zur Bucht, die nur ein paar Meter zu Fuß entfernt ist. Zuerst erkunden wir die Gegend. Um die gefundenen Orte später wieder zu finden, punkten wir sie mit Loadstone. Das ist ein Programm, das von Blinden für Blinde entwickelt wurde. Man verbindet einen GPS Empfänger mit seinem Handy und lässt sich dann die selbst eingetragenen Punke anzeigen und damit Wege von Punkt zu Punkt führen. Das System würde sicherlich auch bei Normalsehenden Dialogen wie „Schatz, wir müssen nach rechts“ „Ohgottogott, Frauen und Orientierung – nach links!“ und dem daraus folgenden Ehekrach vorbeugen. Jedenfalls bin ich von meiner Navigation enttäuscht, als wir nur 3 der angeblich zahlreichen Restaurants in der Gegend finden können. Später stellt sich heraus, dass 6 Restaurants für seychellische Verhältnisse eine große Menge sind. Wir haben keine Halbpension gebucht und wissen nun schon mal, wo wir uns im Dunkeln hintasten können. Am Strand ist es verhältnismäßig „voll“ im Vergleich zur ersten Woche, wenn man die Tauch- und Schnorcheltouranbieter und die Bootsverleiher mitzählt, die uns gleich ansprechen. Es ist sehr angenehm, dass wir schnell in Ruhe gelassen werden, nachdem wir freundlich und bestimmt ablehnen. Das Wasser ist hier eher kühl, aber ganz ohne Steine und super zum Schwimmen geeignet. Man trifft auf mehr Touris und Einheimische, besonders auf dem kleinen Basar hinter dem Coral Strand Hotel, den wir zufällig entdecken. Dort wird von Nippes über Bananenkuchen zu Klamotten alles angeboten. Besonders ab vier sind sehr viele Leute unterwegs, Einheimische stehen oder sitzen in Gruppen zusammen, reden und scherzen laut und hören oder machen selbst Musik. Eine Trommlergruppe, denen man die afrikanische Abstammung anhört, ist richtig gut! Wir essen in einem Italiener (Al Mare) direkt am Strand Red Snapper Filet – endlich mal Fisch ohne Gräten und sooo lecker! Allein das Ambiente ist unbezahlbar.
25.9.2008
Das Frühstück hier entspricht dem in der 1. Woche, nur dass es diesmal einen Obstteller gibt. Nach einem entspannten Vormittag am Strand fahren wir mit dem Bus nach Bel Ombre. Dummerweise geraten wir genau in den Schulschluss. Viele wild durcheinander schnatternde Schüler in ihren blauen Röcken/Hosen und weißen Shirts verstopfen den Bus. Die Straßen sind auf Mahe breiter und flacher, und so ist Stehen im Bus kein Problem. Wir wollen den Anse Major Nature Trail erkunden, der von dort startet und in zwei Reiseführern als leicht begehbarer (Spzier)weg dargestellt wird. In dem kleinen Dorf angekommen, machen wir uns frohen Mutes auf den Weg und genießen ein paar schöne Aussichten. Die Leute haben ihre Wohnhäuser am steilen Hang und können alle aufs Meer schauen. Der Weg wird steiniger und steiniger. Schließlich geht es dann rechterhand auch noch steil nach unten. Nee, wir wollen noch ein paar gesunde Urlaubstage erleben und kehren um! Gut, dass wir keine Führung mitgemacht haben, denn wir hätten mit Sicherheit die ganze Gruppe aufgehalten. Nicht zu sehen, wo man genau hintritt, ist auf milde hubbeligen Strecken noch ok, bei so vielen Steinen und Wurzeln aber ohne Privatführer unmöglich. Wir trösten uns mit dem tollen Sonnenuntergang an der Beau Vallon Bay. Paare schlendern am Wasser entlang und zahlreiche Kameras knipsen das romantische Schauspiel. Das Abendessen genießen wir im „Baobab“, einem italienischen Restaurant am Strand, das preisgünstig und auch bei Einheimischen beliebt ist, weil man in Rupien zahlen kann. Nach 20 Minuten Wartezeit haben wir einen Tisch und freuen uns über die ungezwungene Atmosphäre. Auch hier leben Seychellois und Touris friedilch nebeneinander.
26.9.2008
Für heute haben wir uns mit Bärbel und Helmut aus dem Forum verabredet. Sie rufen gegen zehn an und bitten uns um ein Treffen um eins in der Hauptstadt Viktoria, weil von der Anse La Mouche im Süden der Insel 3 Stunden mit dem Bus bräuchten, um uns im Hotel abzuholen. Das liegt daran, dass die Insel sehr bergig ist und man fast grundsätzlich erst in die Hauptstadt fahren muss, um in eine andere Richtung umzusteigen. Der Bus, den wir nehmen, hat tatsächlich eine Klimaanlage und wird von einer Frau (!) gefahren, was wir beides das erste und einzige Mal auf den Seychellen erlebt haben. Am Busbahnhof finden sie uns schnell und wir machen uns auf den Weg zum Jardin de Roi, auf den wir beide uns schon lange gefreut haben. Nach einer Stunde Busfahrt und einem längeren Fußweg (laut einem Einwohner nur „5 Minuten“) soll ein weiterer steiler Fußweg folgen. Dort treffen wir Bärbels Freundin von den Seychellen und ihre Begleiter. Sie meint, dass der Aufstieg für Bärbel aus gesundheitlichen Gründen zu steil sei und so machen wir uns nach einigem Beratschlagen doch nur zu zweit auf den Weg nach oben. Der ist ok (wie gesagt: steil aber eben ist kein Problem). Für den Gewürzgarten gibt es leider keine Führung, weil die Frau an der Kasse auch das kleine Café bedienen muss. Für meine Sehfähigkeiten ist es fast unmöglich, sich zurecht zu finden: den kleinen handschriftlichen Plan kann ich kaum lesen, die Wege sind nicht richtig ausgeschildert, viele Pflanzen nicht nummeriert. Dann verläuft sich auch noch ein Weg im Nichts und ein anderer wird uns zu steinig. Was hier sonst an Sehenswürdigkeiten so faszinierend ist –dass man sie oft für sich alleine hat! – erweist sich jetzt als schwierig, weil wir niemanden fragen können. Frustriert geben wir auf. Die Frau von der Kasse ist nett und zeigt uns Minze, getrockneten Pfeffer, Muskatnuss, Papaya und einen Brotfruchtbaum. Dann muss sie wieder an die Arbeit. Die Pflanzen, die wir sehen, blühen fast alle und duften auch.
Zurück im Hotel werden wir etwas von der Abendunterhaltung in des Berjaya Beach, einem der zwei einzigen größeren Hotels am Strand, beschallt. Wir sind sehr froh, dass wir dort nicht untergekommen sind, denn Lärm und viele Menschen gibt es in Berlin genug! Zum Dessert nach dem Abendessen gönnen wir uns heute ein Eis. Das ist das Einzige, das ich vermisse (keine Eisdielen, keine Eisverkäufer).
27.9.2008
Am Samstag ist Markttag in Victoria und wir wollen das natürlich nicht verpassen! Von der Bushaltestelle braucht man nur den Menschenströmen zu folgen und befindet sich bald inmitten eines kunterbunten Treibens. Unter bunten Sonnenschirmen türmen sich Stapel von Obst und Gemüse aller Art, Gewürze, Fisch, Blumen … Vielerlei Düfte vermischen sich mit dem Stimmengewirr zu einer geschäftigen Atmosphäre. Angenehm ist, dass alle darauf achten, wo sie hintreten; niemand drängelt oder springt in Panik zur Seite, weil ganz plötzlich ein Blinder in seiner Ziellinie auftaucht (in Berlin an der Tagesordnung …). Wir kaufen kleine Geschenke für zu Hause. In den Souvenirläden gibt es hauptsächlich Staubfänger und teure Sachen zu kaufen und so haben wir uns für Gewürze, Tee usw. als Mitbringsel entschieden. Ich halte einem Händler ein Tütchen mit gelbem Pulver unter die Nase und frage ihn, ob das Curry ist. Er runzelt die Stirn, betrachtet es von allen Seiten und meint dann: „Oh no really, this is no Curry, this is shit!! Try this one, this is hot!“ Damit empfiehlt er mir das etwas dunklere Currypulver in einer anderen Tüte. Ratet, was wir gekauft haben?
Wir kaufen auch Postkarten und sind dann erstmal ausführlich damit beschäftigt, die Post zu finden, denn hier verkauft sonst niemand Briefmarken. Unterwegs kommen wir auf unseren Irrwegen durch die Stadt an einer kleinen Kirche vorbei, aus der lauter Gesang ertönt. Ein Chor aus ca. 70 Kindern probt mit Feuereifer Kirchenlieder und wir lauschen für eine Weile der Probe. Eigentlich ist Victoria nicht groß, wir fragen uns weiter durch, und irgendwann läuft man dann doch unwillkürlich an der Minaturausgabe des Clock Tower vorbei. In der Nähe betreten wir gerade noch kurz vor 12 Uhr die Post und verlangen von der erstaunten Angestellten 2 Briefmarken. Anschließend studiere ich etwas ratlos den Stadtplan mit meiner Lupe, um das „Pirates Arms“ (den Treffpunkt zum „Sehen und gesehen werden“) ausfindig zu machen. Eine Engländerin, die an der Beau Vallon Bay lebt, sieht das, spricht uns an und begleitet uns bis vor den Eingang. Glücklich angekommen freuen wir uns über die leckeren frisch gepressten Säfte und eine kleine Zwischenmahlzeit.
Da die Shops nun alle zu sind, verbringen wir den Nachmittag am Strand. Heute am Samstag ist hier Hochbetrieb, weil viele Einheimische kommen und Party machen. Viele Boote fahren am Strand entlang, die üblichen mobilen Stranddiskos (entweder Autoradio oder Handy) werden in Betrieb genommen und abends gibt es dann noch eine richtige große Stranddisko, die nur freitags und samstags geöffnet ist.
28.9.2008
Die Wanderung von Port Claud aus zum Sauzier Wasserfall wurde uns empfohlen. Also fahren wir mit dem Bus nach Port Claud, was einige Zeit dauert. Zuerst warten wir in Victoria eine Stunde auf den Bus, der ausgefallen ist, dann brauchen wir noch einmal eine Stunde bis dorthin, obwohl es auf der Karte nur wenige Kilometer sind. Zum Glück denkt diesmal der Busfahrer an uns und nachdem wir auch den Aufstieg zum Kassenhäuschen auf der Straße durch die Mangroven erfolgreich geschafft haben, dürfen wir uns erstmal Flughunde im Käfig anschauen. Ich würde die ja nicht als Curry essen, obwohl das hier ein Nationalgericht ist. Wir tragen uns in ein Gästebuch ein und werden vom Kassierer mit nach unten begleitet. Er meinte, der Weg sei für uns zu schwierig, und zuerst verstehe ich das nicht, aber die letzten Meter sind dann doch ohne Kraxelhilfe nicht zu bewältigen. Er hat jeden von uns an einer Hand und dann kommt von unten spontan noch jemand dazu und geht mit mir voran. Wir kommen auf ein schattiges Felsplateau. Vor uns fließt von einer meterhohen Felswand in Windungen ein Wasserfall herunter. Ich halte die Füße in das angenehm kühle Wasser, fühle den kühlen Wind auf der Haut und schaue mir die schöne Vegetation an. Der Ort hat eine freundliche und friedliche Ausstrahlung. Einige Einheimische verbringen hier bei einem Picknick die heißen Mittagsstunden. Auch wir bleiben fast 2 Stunden da und – ich fasse es nicht – der Kassierer hat gewartet und geht mit uns wieder nach oben! Nach diesem schönen Erlebnis stellen wir uns unten an die Straße und machen uns auf eine lange Wartezeit gefasst. Nach 10 Minuten hält plötzlich ein Pickup und fragt, ob wir nach Victoria möchten. Wir dürfen uns zu den anderen Leuten auf die Ladefläche setzen und ab geht die Post. Man ist das schön, ich sehe endlich mal mehr von der Landschaft, denn das Auto fährt langsamer und ich habe freien Blick auf alles. Die Leute sind echt nett und hilfsbereit, alle aus Sri Lanka. Sie arbeiten hier – meist ohne Familie – in Hotels, weil sie das Vierfache von zu Hause verdienen. Wir fahren eine kürzere Strecke als der Bus, der so lange brauchte, weil er alle Minidörfchen an der Küstenstraße abklappert. Nach einem Zwischenstopp am Frachthafen von Vitoria, an dem heute nix los ist, setzen sie uns tatsächlich buchstäblich vor der Haustür ab, weil unser Hotel auf dem Weg zu ihrem Wohnort liegt.
Abends möchten wir gern noch einmal so richtig kreolisch essen gehen. Leider hat das „Perle Noire“ geschlossen. Auch das „Al Mare“ am Strand ist rappelvoll, was sonst nie der Fall war. Was nun? Zufällig kommen wir auf dem Rückweg am „Boat House“ vorbei. Bisher haben wir es vermieden, dort hinein zu gehen, weil ich mir die Orientierung für zwei an einem großen Buffet nicht zutraue. Eine Kellnerin spricht uns an, ob wir Interesse haben. Ich erkläre ihr, dass sie uns dann zuerst das Buffet zeigen und erklären müsste. Kein Problem für sie! 40 verschiedene Speisen später sind wir im Bilde und kosten uns durch alles, was die kreolische Küche zu bieten hat. Es ist nicht eine Speise dabei, die uns nicht schmeckt! Man sollte allerdings die Bemerkung eines Seychellois, dass etwas gut gewürzt sei, durchaus ernst nehmen … Nur schade, dass der Bauch irgendwann voll ist. Satt und sehr dankbar für diesen wunderbaren Tag fallen wir danach ins Bett.
29.9.2008
Noch so viel Erlebnissen bleiben wir vormittags einfach am Strand und genießen die montägliche Ruhe. Immer wieder werden wir beim Baden von silbrigen Fischen umschwärmt, die gern an den Fingern knabbern. Nachmittags gehen wir auf eine Tour mit Teddy’s Glasbodenboot. Mit an Board sind zwei holländische Familien mit Kindern. Es geht mitten in den Ste. Anne Marine Nationalpark, vorbei an strahlend grünen Ufern und einsamen Stränden. Ätsch, von fern bekommen wir jetzt doch die Anse Major zu sehen!! Teddy und seine Mannschaft machen uns auf die bunten und besonderen Fische und Korallen aufmerksam, die unter dem Boot vorbeiziehen und die man durch den Glasboden beobachten kann. Im Park angekommen füttern wir die Fische mit warmem Weißbrot an. Sie wirbeln das Wasser auf und springen wild durcheinander in die Höhe. Dann können wir eine Stunde schnorcheln. Alex bleibt im Boot. Kevin, ein Mannschaftsmitglied, nimmt mich an die Hand und schwimmt mit mir ziemlich weit raus an den Strand, wo die schönsten Dinge zu sehen sind. Hier ist das Wasser ganz klar und jetzt kann auch ich das eine und andere Unterwasserwunder bestaunen. Er macht wirklich tolle Fotos mit meiner „Unterwasserkamera“. Während wir schwimmen, fängt es an zu regnen und das Wasser trommelt auf meinen Rücken. Zurück im Boot fängt es dann richtig an zu schütten. Riesentropfen verwandeln die Wasseroberfläche in ein lebendiges Muster und es klingt lustig, wie es auf dem Wasser pladdert. An einem kleinen Strand gibt es eine hüfttiefe Süßwasserlagune zwischen Felsen zu bestaunen. Das Wasser ist ganz warm. Auch können wir hier frische Kokosnuss direkt von der Palme probieren. Hier haben die Regentropfen auf dem Sand ein Muster hinterlassen, das sich unter den nacken Füßen wie Teppich anfühlt. Nach 3 Stunden sind wir wieder zurück und können diesmal auch im „Perle Noire“ abendessen.
30.9.2008
Der letzte Tag auf den Seychellen macht uns den Abschied nicht ganz so schwer, denn es ist fast ausschließlich bewölkt. Wir kaufen ein paar Restsouvenirs in Victoria und gehen nachmittags baden. Das letzte Mal schwimmen im Indischen Ozean mit einem lachenden und einem weinenden Auge! Sogar der Sonnenuntergang fällt aus. Dafür geben wir unsere letzten Rupien im „Baobab“ aus und packen dann die Koffer. Quuuetsch! – alles ist Gott sei dank reingegangen.
1.10.2008
Berlin – 8 Grad – der Regen fällt … Nach einer ziemlich anstrengenden Heimreise, bei der zum Glück alles gut geklappt hat, sind wir wohlbehalten angekommen. Gut, dass uns Alex’ Mutter abholt! Es stinkt, es ist laut – und wo um Himmels willen kommen all diese Menschenmassen her??? Seychellen – ich will zurück! Wir nehmen uns fest vor, uns die Ruhe und die gewonnenen Eindrücke von diesem traumhaften Urlaub noch lange zu bewahren.
Zuletzt geändert von buca am 18 Okt 2008 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
So einen Reisebericht habe ich noch nie gelesen. Ich habe Tränen in den Augen, da mich all diese gefühlten Eindrücke viel mehr als viele Fotos an die Seychellen erinnern.
Danke dafür.
Danke dafür.
Dieses Forum wurde von grubi, mr.minolta und MAX HARDCORE zerstört.(harryk)+ Friedel
Re: Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
Hallo Buca,
ich find das ganz toll, dass ihr das mit eurem Handicap gemacht habt. Und es freut mich, dass es euch so gut gefallen hat.
Liebe Grüße nach Berlin,
wünscht der Gerd
ich find das ganz toll, dass ihr das mit eurem Handicap gemacht habt. Und es freut mich, dass es euch so gut gefallen hat.
Liebe Grüße nach Berlin,
wünscht der Gerd
But anyway, I made a big mistake to join the conversation.
I will never do it again.
It really has no sense.
[i]A wise forum member[/i]
http://www.bgp-welt.de
I will never do it again.
It really has no sense.
[i]A wise forum member[/i]
http://www.bgp-welt.de
Re: Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
Ein sehr schöner Bericht, Buca. Ich danke Euch dafür,
auch ich konnte spüren wie sehr es Dir/Euch gefallen hat.
Sehr interessant einmal eine andere "Sichtweise" vorgehalten zu bekommen.
Gruß
Monti
auch ich konnte spüren wie sehr es Dir/Euch gefallen hat.
Sehr interessant einmal eine andere "Sichtweise" vorgehalten zu bekommen.
Gruß
Monti
Die Seychellen waren schon immer "unser Traum"
Re: Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
Wobei es im wesentlichen doch Bucas "Sichtweise" ist - dem Bericht nach hast Du trotz 10% Sehfähigkeit noch einiges von Landschaft und Fischen erkennen können? Aber wie hat es Alex empfunden? Und: bekommen wir bei Gelegenheit Deine UW-Bilder auch zu sehen?
Gruß
Jürgen
Gruß
Jürgen
Re: Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
Alex hat es so empfunden wie ich (er hat den Bericht vorher gegengelesen).
Immer wenn es etwas Interessantes zu sehen gab, habe ich es ihm beschrieben, manchmal auch abends in Ruhe. Da ich vno uns die Sehendere bin, habe ich den Bericht verfasst. Die andren Sinneseindrücke waren bei uns beiden gleich. Hier Fotos vom Schnorcheln:
Immer wenn es etwas Interessantes zu sehen gab, habe ich es ihm beschrieben, manchmal auch abends in Ruhe. Da ich vno uns die Sehendere bin, habe ich den Bericht verfasst. Die andren Sinneseindrücke waren bei uns beiden gleich. Hier Fotos vom Schnorcheln:
- Dateianhänge
-
- Seychellen September 2008 306.jpg (86.01 KiB) 30624 mal betrachtet
Re: Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
hallo,mich hat dein reisebericht sehr bewegt.vielen dank dafür.interessant finde ich das ihr die doch etwas andere atmosphäre auf la digue, in so kurzer zeit auch gespürt habt.ich habe das genauso empfunden.
liebe grüße von solli
liebe grüße von solli
Re: Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
Hallo Dana u. Alex,
wunderschön beschrieben - gefühlte Seychellen pur!
Warum sind denn jetzt meine Augen so naß?
Als ich an diesem Tag erfuhr, daß der Weg dorthin für mich doch zu anstrengend sei, war ich schon ganz schön enttäuscht und traurig und es tut mir jetzt noch leid, daß wir Euch nicht begleiten konnten.
Im Nachhinein frage ich mich, ob ich es nicht doch hätte versuchen sollen.......
LG
Bärbel, die übrigens ein Foto gefunden hat
wunderschön beschrieben - gefühlte Seychellen pur!
Warum sind denn jetzt meine Augen so naß?
Als ich an diesem Tag erfuhr, daß der Weg dorthin für mich doch zu anstrengend sei, war ich schon ganz schön enttäuscht und traurig und es tut mir jetzt noch leid, daß wir Euch nicht begleiten konnten.
Im Nachhinein frage ich mich, ob ich es nicht doch hätte versuchen sollen.......
LG
Bärbel, die übrigens ein Foto gefunden hat

Alles Große in unserer Welt entsteht nur, weil jemand mehr tut, als er muß
- blaufotograph
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- Kontaktdaten:
Re: Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
Hallo Ihr zwei,buca hat geschrieben:Jeder Mensch ist anders. Jeder erlebt eine Reise aus seiner Sicht. Mein Freund Alex (28, blind) und ich (30, hochgradig sehbehindert mit unter 10% Sehrest) haben das große Abenteuer gewagt und hatten einen wunderschönen Urlaub. Was wir erlebt haben, lest ihr hier:
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Es ist nicht eine Speise dabei, die uns nicht schmeckt! Man sollte allerdings die Bemerkung eines Seychellois, dass etwas gut gewürzt sei, durchaus ernst nehmen … Nur schade, dass der Bauch irgendwann voll ist. Satt und sehr dankbar für diesen wunderbaren Tag fallen wir danach ins Bett.
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danke für Euren tollen Reisebericht. Es berührt mich schon sehr, wenn man auf so lebendige und einfühlsame Art seine eigenen Erinnerungen wachrufen kann. Danke für die Mühe, die Ihr Euch gegeben habt, Eure Erlebnisse zu schildern.
Was das Würzen der Speisen anbelangt, können wir Euch nur zustimmen. An unserem ersten Abend konnte ich meine Frau vor einem "zu scharfen" Erlebnis bewahren, indem ich meinte sie sollte doch erst mal die milde Variante des Currys probieren. Das war dann genau richtig gewürzt...
Re: Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
Hallo,
es freut uns, dass euch unser Reisebericht gefällt. Selbst mir Halbsehenden bleiben von einem Urlaub oft neben ein paar verschwommenen Bildern eher die anderen Eindrücke lebhaft in Erinnerung. Die Fotos sind dann mehr eine Wiedereintauch-Hilfe.
Bärbel, mach dir nix draus, die Straße war wirklich steil!
Viele Grüße!
Dana
es freut uns, dass euch unser Reisebericht gefällt. Selbst mir Halbsehenden bleiben von einem Urlaub oft neben ein paar verschwommenen Bildern eher die anderen Eindrücke lebhaft in Erinnerung. Die Fotos sind dann mehr eine Wiedereintauch-Hilfe.
Bärbel, mach dir nix draus, die Straße war wirklich steil!
Viele Grüße!
Dana
Re: Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
Hallo buca,
habe den Bericht gerade erst gelesen und kann mich nur friedel's Worten anschließen!
LG
boldie
habe den Bericht gerade erst gelesen und kann mich nur friedel's Worten anschließen!
LG
boldie
„Die Wahrheit ist unser wertvollstes Gut. Laßt uns sparsam mit ihr umgehen!“
Mark Twain
Mark Twain
Re: Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
die Seychellen mal aus einer anderen "Sicht", danke für diesen gefühlvoll geschriebenen Reisebericht, den ich gern gelesen habe
Gruß Gaby
Gruß Gaby
Re: Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
Hi Buca,
wunderschöner Reisebericht - es ist ein Genuß ihn zu Lesen!
Beste Grüße
Micha
wunderschöner Reisebericht - es ist ein Genuß ihn zu Lesen!
Beste Grüße
Micha
Mein Hobby: www.testpott.de
Re: Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
Dann hier für euch 1 min Vogelgezwitscher und Meeresrauschen von der Anse Takamaka auf Mahé:buca hat geschrieben:Es freut uns, dass euch unser Reisebericht gefällt. Selbst mir Halbsehenden bleiben von einem Urlaub oft neben ein paar verschwommenen Bildern eher die anderen Eindrücke lebhaft in Erinnerung. Die Fotos sind dann mehr eine Wiedereintauch-Hilfe.
http://www.xn--horztz-6ya.de/Seychellen ... uschen.mp3
Gruß
Jürgen
Re: Seychellen mit allen Sinnen 16.9.-1.10.2008
Hi buca,
zwei Blindfische im Indischen Ozean, das finde ich klasse!
Vielen Dank für deinen "sinnvollen" Reisebericht!
Liebe Grüße,
Harry
zwei Blindfische im Indischen Ozean, das finde ich klasse!

Vielen Dank für deinen "sinnvollen" Reisebericht!
Liebe Grüße,
Harry
Traurig hier!
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Dieses Forum wurde von grubi, mr.minolta und MAX HARDCORE zerstört.
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