Eine sehr schöne Wanderung kann man von Anse Volbert aus quer über die Insel machen. Man folgt dem Salazie Track, einem zunächst extrem steilen Weg, der größtenteils durch Wald führt und daher sehr angenehm zu begehen ist. Auf der anderen Seite endet er in der Grand Anse. Von dort kann man gut per Bus zurück fahren.
Natürlich besuchten wir auch die Anse Kerlan, um uns das “Lemuria” einmal anzuschauen. Vom Hotel selbst sieht man nicht viel, außer dem großen Eingangstor, dass an eine Festung erinnert. Für uns ist das größte Ärgernis aber dieser riesige Golfplatz. Es ist schon fast pervers, dass die Bucht der Baie St. Anne durch das Landgewinnungsprojekt zerstört wird, und hier wurde eine Unmenge Land für einen überflüssigen Golfplatz verschwendet. Das schlimmste daran ist, dass sich hier ein Sumpfgebiet befand, in dem noch eine recht individuenreiche Population der in ihrem Bestand sehr stark gefährdeten endemischen Sumpfschildkröte lebte. Der NPTS wurde nicht einmal über den Baubeginn informiert und hatte somit keinerlei Gelegenheit, Tiere noch rechtzeitig zu fangen und umzusiedeln! X(
Obwohl wir schon mehrfach das Vallee de Mai besucht hatten, verbrachten wir auch dieses Mal wieder einige Stunden dort. Es ist toll, sich einfach auf eine Bank zu setzen, und die ganz eigene Atmosphäre dieses Palmenwaldes mit all seinen Geräuschen auf sich wirken zu lassen.
Selbstverständlich besuchten wir auch Praslins Traumstrand, die Anse Lazio. Es ist nach wie vor ein Traumstrand, obwohl man viele Touristen dort trifft, und es inzwischen noch ein zweites Restaurant gibt. Das Baden in dem kristallklaren warmen Wasser ist aber nach wie vor ein Genuß. Mit dem Bus ist der Strand von der Anse Volbert aus in nur zwanzigminütiger Fahrt zu erreichen.
Von Praslin aus machten wir noch zwei Inselausflüge, nach Aride und nach Curieuse. Aride steht unter völligem Naturschutz, und wird nur von Wissenschaftlern und einigen Mitarbeitern bewohnt. Da wir “Hordenausflüge” a là Mason’s nicht besonders mögen, charterten wir zusammen mit einem befreundeten Paar ein Boot, dass uns in nur 25 Minuten nach Aride brachte. Die Landung ist ein Erlebnis für sich. Um zu verhindern, dass Ratten oder andere Schädlinge auf die Insel gelangen, muß das Boot an einer Boje in etwa 100- 200 m Entfernung vom Strand festmachen. Die ganzen mitgebrachten Vorräte für das spätere Barbeque wurden umgeladen und auch wir mußten umsteigen. Mit voller Beschleunigung raste das Schlauchboot Richtung Strand, um kurz darauf auf selbigem zum Stillstand zu kommen! Jeff, unser Guide, führte uns über die Insel. Es leben viele seltene Vogelarten hier, so zum Beispiel die Magpie- Robin, die zu den seltensten Vögeln der Welt gehören. Zur Zeit lebt hier nur ein einziges Paar (Eddy und Maggy). Es gibt auch sehr viele Seevogelarten, darunter auch Räritäten wie der Rotschwanztropikvogel. Auch reptlienmäßig hat Aride einiges zu bieten. Was sofort auffällt, sind die Skinke (die braunen bodenlebenden Glattechsen), die hier in einer unglaublichen Populationsdichte vorkommen. Man muß ständig aufpassen, nicht auf sie zu treten. Das besondere an den Aride Tieren ist die Tatsache, dass eine der beiden vorkommenden Arten hier besonders groß (größer als auf anderen Seychelleninseln) wird. Die Tiere erreichen locker eine Größe von 30 cm. Mit ihnen hatten wir später beim Barbeque noch ein nettes Erlebnis. Jeff legte ein Stück einer Papaya auf den Boden. Sofort strömten aus allen Richtungen Skinke in allen möglichen Größen herbei, um sich an der Frucht zu laben. In kürzester Zeit wuselten schätzungsweise 30 bis 40 Tiere an der Frucht herum.
Der großartigste Platz ist sicher hoch oben auf den steilen Klippen. Man schaut auf das glasklare , in allen erdenklichen Blautönen schimmernden Wasser, in dem man selbst von oben Karettschildkröten und verbeiziehende Delfine beobachten kann! Die Felsen sind bevölkert von Seevögeln, darunter sehr viele der großen Fregattvögel mit mehr als 2 m Spannweite. Da man auf die großen Vögel, die vor den Klippen ihre Kreise ziehen herunterschaut, ist es ist ein spektakuläres Erlebnis! Irgendwann mahnte uns Jeff zum Aufbruch. Schließlich wartete ja noch ein wunderbares kreolisches Barbeque auf uns

Ein Besuch Arides ist ein unvergessliches Erlebnis und kann von der Anse Volbert aus prolemlos organisiert werden. Die Landegebühr auf Aride betrug 100 Rp p.Person.
Die zweite Insel, die wir mit einem Taxiboot in nur 10 Minuten erreichten, war Curieuse. Auch hier zahlt man eine Landegühr von 100 Rp. Curieuse ist die einzige Insel neben Praslin, auf der natürlicherweise auch Coco de Mer Palmen wachsen. Ein Weg führt teilweise über Holzstege durch die schattenspendenden Mangroven. Die Strände sind auch sehr gut zum Baden geeignet. Curieuse wurde früher als Leprastation genutzt. Aus dieser Zeit stammt das “Doctor’s House”, das heute ein Museum beherbergt. Es gibt auf Curieuse eine Zuchtstation für die Aldabra Schildkröten, die sich auf der ganzen Insel frei bewegen können. Mit etwas Glück kann man sie sogar in den Mangroven beobachten.
Die drei Wochen unseres Urlaubs vergingen viel zu schnell. Wenig angenehm war die Ankunft in München. Wir kamen in das erste Schneechaos!
Es gibt ein nettes Lied auf den Seychellen: “I’m going back to the Seychelles............” GANZ BESTIMMT!!!!
Silvia