Oktober 2007



Meine Naturreisen 2007 durch die Inselwelt der Seychellen standen erneut unter dem Motto „Auf den Spuren der Walhaie“. Das hat bereits seit 2001 – also seit sechs Jahren – Tradition. Eine gute Tradition, denn jedes Jahr konnten wir ohne größere Schwierigkeiten Walhaie finden, manchmal waren es sogar mehrere Tiere gleichzeitig! (siehe z. B. http://www.fnz.at/fnz/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=40).
Doch das Jahr 2007 war anders. Der Wechsel der Monsunzeiten war im Herbst verspätet (normalerweise hört der Südostmonsun Anfang Oktober auf, eine ruhigere Zeit folgt und anschließend beginnt der Nordwestmonsun), infolge dessen waren die Winde und die Strömungen atypisch - in weiterer Folge auch das Plankton. Immer wieder sahen wir zwar dichte Ansammlungen von großen Rippenquallen (Ctenophora; der deutsche Name ist irreführend, diese Tiere nichts mit Quallen zu tun) und manchmal auch Quallen. Auch sonst war immer wieder genug Plankton im Wasser, denn oft war es ziemlich trüb. Doch handelte es sich hauptsächlich um winziges Mikroplankton, welches mit freiem Auge kaum sichtbar ist. Darunter waren auch viele kleine Hydromedusen (Medusenstadium von Hydrozoen), die man zwar kaum sehen konnte, dafür aber recht intensiv auf der Haut spüren …
Doch anscheinend hat all dieses kleine „Zeug“ die Walhaie nicht sonderlich beeindruckt. 2007 war auf den Granitinseln der Seychellen keine gute Walhaisaison. Unglücklich waren wir deswegen dennoch nicht; wir hatten viele schöne Haierlebnisse und Sichtungen von etwa 6 verschiedenen Haiarten, darunter manche in größerer Zahl.
Walhaie - kein gutes Walhaijahr
Ich schreibe es nicht allein deswegen, weil unsere wiederholte und „verzweifelte“ Suche zum ersten Mal nach sechs Jahren erfolglos blieb. Mein Eindruck wird durchaus auch objektiv durch die Daten des MCSS (The Marine Conservation Society Seychelles) belegt. Siehe
http://www.mcss.sc/
http://www.diveseychelles.com.sc/spops_a.htm


Während in den letzten Jahren in einer Saison (Mitte August bis Ende Oktober) viele Hunderte Sichtungen von etwa 200 bis weit über 300 unterschiedlichen Individuen von Walhaien und sechs bis sieben Sichtungen pro Stunde Flugzeit pro Saison die Regel waren, waren es in der Saison 2007 lediglich etwa 80 Individuen und maximal zwei Sichtungen pro Stunde Flugzeit. Bei vielen Flügen konnten gar keine Walhaie gefunden werden. Ein so schlechtes Walhaijahr ist für das MCSS und die angeschlossene Tauchbasis bitter, denn über die Einnahmen des Whaleshark-whatching (kostet 100,- EUR pro Ausfahrt) wird das Projekt mitfinanziert und wenn ein Boot voller Schnorchler auf eine Sichtung wartet und selbst der Pilot des Fluggeräts aus hunderten Metern Höhe keine Walhaie finden kann, ist die Enttäuschung in der Regel groß. Doch zum Glück kommt das selten vor, in den „normalen“ Walhaijahren so gut wie nie. Dann gibt es praktisch eine „Walhaigarantie“.


So sah es öfters in den besseren Walhaijahren aus … Aufnahmen des MCSS aus dem Ultraleichtflugzeug
Natürlich hat es während der letzten Wochen im Oktober 2007, zur Zeit unserer Reise, auch Sichtungen gegeben. Gelegentlich auch beeindruckende – wie etwa am 26. Oktober bei der Insel l’Ilot neben der Nordspitze Mahés. Sechs Walhaie haben sich rund um diese kleine Insel versammelt und viele Menschen sind mit ihnen mitgeschnorchelt. Am nächsten Tag war dann nur noch ein Tier bei l’Ilot zu sehen, ein anderes bei Bel Ombre. Und am übernächsten Tag konnte der Pilot des Ultraleichtflugzeuges die in den Booten wartenden Gäste zu gar keinem Walhai mehr führen ...




Für uns änderten diese erst später gewonnen Informationen ohnehin nichts mehr daran, dass wir diesmal keine Walhaie finden konnten. Aber die Auskunft von David, der die Organisation MCSS leitet, tröstete uns und zeigte, dass unser Misserfolg offenbar mit einem Zyklus regelmäßig wiederkehrender Jahre mit wenigen Walhaien zusammenhängt. Es wird vorerst nur spekuliert, ob sich dieser Zyklus mit dem El Nino-Zyklus in irgend einer Weise überschneidet.
Die letzte Ausgabe von SAGREN, des Whaleshark-newsletters von MCSS, ist hier abrufbar: http://www.mcss.sc/SAGREN/Sagren_v5_2.htm
Diese Ausgabe ist aber nicht mehr ganz aktuell, unter http://www.mcss.sc/newsletter.htm sollte bald die neue Ausgabe zu finden sein, die die Ergebnisse der (schlechten) Saison 2007 zusammenfasst.
Erinnerungen an die wunderbare Walhaisaison 2006:




Finning & Fischerei



Seit unseren Dreharbeiten im Jahr 2006 und der Ausstrahlung des Finning-Berichts im ORF (siehe http://www.youtube.com/watch?v=QnbOobiSd2U) hat sich leider – wie nicht anders erwartet – nichts geändert. Es sind keine Wunder geschehen, das Finning geht auch auf den Seychellen ungehindert weiter, nach wie vor fischen auch die Flotten von EU-Staaten in diesem Teil des Indischen Ozeans und beteiligen sich am Abschlachten der Haie. Ein Besuch des Marktes von Victoria zeigt, dass die einheimischen Fischer munter weiterhin Haie aus dem Wasser ziehen und nicht wenige von ihnen haben bereits abgetrennte Flossen ... Man hat nicht den Eindruck, dass hier irgendeine Behörde streng kontrollieren würde, ob tatsächlich der ganze Hai verwertet wird, wie das Gesetzt es vorsieht... und Fischer zeigen auch keinerlei Anstalten ihre Beute zu verbergen. Offensichtlich wartet auf die Haischützer in diesem Inselparadies noch viel Arbeit.


Marianne

Die Südspitze von Marianne gehört zu den legendärsten Tauchplätzen der Inneren Inseln. Kein leidenschaftlicher Taucher sollte bei einem Besuch von Praslin oder La Digue diesen Tauchplatz auslassen. Graue Riffhaie (Carcharhinus amblythynchos) sind hier standorttreu und kommen bei der Südspitze manchmal in großer Zahl vor; bis zu 40 Tiere haben schon mir bekannte örtliche Taucher während eines Tauchgangs gezählt.




Oft herrscht starke Strömung und die Sicht kann je nach Jahreszeit recht schlecht sein. Bei hoher Dünung sollte man sich beim Auftauchen (das gilt ebenso für die Boote) davor hüten in die Nähe der Felsen zu kommen … Doch wenn die Bedingungen passen, bietet dieser exponierte, maximal 25 Meter tiefe Tauchplatz unglaubliche Erlebnisse: Graue Riffhaie, Adlerrochen, Schildkröten, Barrakudas, Riesenmuränen, große Schwärme von Stachelmakrelen (Jackfish). Die Anfahrt von Praslin oder La Digue aus dauert je nach Boot etwa 30 Minuten. Bei hohem Seegang ist die Anfahrt und die Zeit bis zum Tauchgang für empfindliche Mägen nicht besonders angenehm ... Doch es lohnt sich die Strapazen auf sich zu nehmen, allein schon die landschaftliche Kulisse der unbewohnten Insel Marianne ist beeindruckend, die unglaublichen, stark bebrandeten Felsformationen … Diese skurrile Landschaft setzt sich auch unter Wasser fort und bildet einen eindrucksvollen Hintergrund für Begegnungen mit Grauen Riffhaien.
Gelegentlich wurden bei Marianne auch Bullenhaie gesichtet (Carcharhinus leucas) (siehe weiter unten).
Grand Soeur und die Zitronenhaie
Grand Soeur ist eine der beiden „Schwesterinseln“, der „Sisters“ und eine der zahlreichen Granitinseln der Praslin-Gruppe. Ein Kanal trennt die „Große Schwester“ von Petite Soeur. Da sich Grand Soeur im Privatbesitz befindet, muss jeder Besucher Eintritt zahlen, wenn er die Insel betritt, und zwar stolze 25,- EUR. Die Anlegestelle befindet sich in einer Bucht auf der Westseite der Insel, hier werden oft BBQs für Tagestouristen und Besucher von anderen Inseln veranstaltet. Das Wasser ist seicht, das einst prächtige Korallenriff leider beim El Nino-Phänomen vor 10 Jahren genauso abgestorben wie auf dem benachbarten Cocos und eigentlich fast überall rund um die Granitinseln der Seychellen. Die Reste der BBQs landen im Meer und hier werden auch die Töpfe und das Geschirr im Meer abgewaschen. Kein Wunder, dass sich hier kleine und auch größere Fische versammeln. Unter ihnen sind mehrere recht große Fledermausfische, die man im nur knöcheltiefen Wasser nicht vermuten würde und deren Rücken oft aus dem Wasser ragen.
Plötzlich hörten wir aufgeregte Stimmen und Rufe von einigen Besuchern, die direkt am Ufer standen und die unzähligen Fische beobachteten. Bald wurde der Grund für die Aufregung sichtbar: Zwei große Haie von über zwei Metern Länge „schwammen“ im seichten Wasser und suchten offenbar nach Nahrung. „Schwimmen“ kann ihre Fortbewegungsweise jedoch nicht treffend umschreiben, es war immer wieder mehr ein „Kriechen“, denn das Wasser war bei Ebbe stellenweise nur 20 cm tief. Die Haiart war leicht zu erkennen: Sichelflossen-Zitronenhaie (Negaprion acutidens), deren zweite Rückenflosse nahezu gleich groß ist wie die erste. Außerdem macht sie ihre gelblich-hellbraune Färbung unverwechselbar. Die Art kann maximal etwas über 300 cm Länge erreichen. Normalerweise sind es Jungtiere von 50 bis 70 cm Länge, die man in seichten Gewässern, in Lagunen und auch direkt an Stränden antrifft, ein fast schon alltägliches Erlebnis auf den Seychellen (siehe http://www.fnz.at/fnz/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=41). Doch gleich zwei so große Exemplare direkt am Strand zu sehen - das war außergewöhnlich. Entsprechend groß war die Aufregung bei den Besuchern; leider hatte keiner aus unsere Gruppe eine Kamera griffbereit und nach etwa drei Minuten sind die Haie wieder verschwunden. Sichelflossen-Zitronenhaie haben eine weite Verbreitung im Indopazifik, während die andere Negaprion-Art, N. brevirostris (Zitronenhai) nur im Atlantik und an den pazifischen Küsten Mittelamerikas vorkommt.

Auf der Ostseite von Grand Soeur findet sich ein wunderbarer Sandstrand, der zum Baden einladet. Er entschädigt zumindest ein wenig für die unverschämt hohe Inselgebühr …
Die Lagune von Curieuse

Die Lagune in der großen Bucht von Curieuse war lange Zeit durch eine Steinmauer vom Meer abgetrennt. Vor Jahrzehnten, als die Meeresschildkröten noch nicht unter Schutz standen, wurden hier Tiere in großer Zahl gehalten und anschließend verschifft und verkauft. Die lange Mauer bildete ein ökologisches Hindernis, denn die Barriere stand einem ungestörten Wasseraustausch zwischen dem Meer und der Lagune im Weg und versperrte auch den Tieren den ungestörten Zugang zur Lagune. Doch der große Tsunami kam in diesem speziellen Fall der Natur zur Hilfe und riss große Teile der Mauer nieder. Nun ist die Lagune wieder mit dem Meer verbunden und bildet eine ökologische Einheit mit dem angrenzenden Mangrovensumpf. Solche Sümpfe sind wichtige Kinderstuben des Riffs, in denen Jungtiere verschiedenster Meeresbewohner geeignete Lebensräume und Schutz finden. Bei Ebbe fallen Teile des Lagunengrundes trocken, in anderen Bereichen ist das Wasser nur noch 10 bis 30 cm tief. Zahlreiche Seeschwalben machen Jagd auf kleine Fische, auf dem trocken gefallenen Schlick suchen Watvögel nach Nahrung und im Wasser ziehen Sichelflossen-Zitronenhai-Babys ihre Kreise. Sie schwimmen direkt neben und zwischen unseren Füßen durch. Da manche Tiere kaum länger als 50 cm sind, muss es sich um „Neugeborene“ handeln. Zitronenhaie sind lebend gebärend; nach einer 10 monatigen Tragzeit kommen 1 bis 13 Junghaie zur Welt, die 45 bis 80 cm lang sind.
Wir waten durch den schlammigen, trockengefallenen Grund der Lagune von Curieuse. Ab etwa 20 cm Wassertiefe kann man die ersten Babyhaie antreffen ...





Juvenile Sichelflossen-Zitronenhaie konnten wir an vielen Stränden beobachten. Auch der berühmte und touristisch stark erschlossene Paradestrand von Praslin, Anse Lazio, hat wieder einige solche kleine Haibewohner, obwohl sie vielleicht nicht ganz so standorttreu sind wie das berühmte Exemplar, das 2005 über Monate vielen Besuchern des Strandes so vertraut war (siehe http://www.fnz.at/fnz/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=41).

Ile la Fouche (kleines Inselchen hinter Cocos) –
die Insel der Grauen Riffhaie
Ile Cocos (Ile Cocos, Ile La Fouche and Ilot Platte) Marine National Park
(Designated on 19 February 1997 – size:0.01 km²)



Kurzinformation der Umweltschutzbehörde: This is the ultimate “get away from it all “deserted island which catches most people’s attention and makes them long for a holiday in Seychelles. It features in many promotional materials. This pristine marine park, which is set around three small islets of Ile Cocos, Ile La Fouche and Ilot Platte, is a prominent snorkelling spot.
Cocos ist ein beliebtes Ausflugsziel für Schnorchler von La Digue und Praslin aus. Das Korallenriff auf seiner südöstlichen Seite gehörte einst – vor dem Coral bleaching 1997/1998 – zu den schönsten der Granitinseln. Und obwohl der Anblick 10 Jahre danach stellenweise immer noch recht trostlos ist, ein riesiger Korallenfriedhof, sind die Zeichen dafür, dass die Korallen langsam zurückkommen, nicht zu übersehen. Der Platz ist für die Entwicklung eines seichten Riffs ideal: Vor der Brandung des Südostmonsuns durch die vorgelagerte Insel Félicité perfekt abgeschirmt, aus südwestlicher Richtung durch La Digue und das kleine Inselchen Ile Platte geschützt, ist es dennoch recht gut beströmt und mit frischem Meerwasser versorgt. Zahlreiche Fische und andere Meeresbewohner sind hier zu finden, darunter auch regelmäßig Haie. Bei unseren Schnorchelgängen konnte unsere Gruppe gleich vier Haiarten erkennen: Weiß- und Schwarzspitzen-Riffhaie (Triaenodon obesus und Carcharhinus melanopterus), Sichelflossen-Zitronenhaie (Negaprion acutidens) und Graue Riffhaie (Carcharhinus amblythynchos). Der beste Platz um Haie zu sehen ist nicht im seichten Riffbereich, wo die meisten Tagestouristen schnorcheln, sondern an der westlichen Spitze von Cocos vorbei in nördlicher Richtung. Auch die Ostspitze kann gut für Haibeobachtungen sein, man soll aber auf die Strömung achten, die hier stärker sein kann.
Doch der beste Platz um Graue Riffhaie zu beobachten ist nicht Cocos, sondern die nur etwa 70 m nördlich davon entferntes Inselchen Ile La Fouche, speziell dessen östliche Spitze.

Hier ist ein fixer Standort von 3 bis 10 Grauen Riffhaien, die man schnorchelnd ungestört beobachten kann. Ungestört allerdings nur dann, wenn die Bedingungen es zulassen. Bei zu hoher Dünung gestaltet sich das Schnorcheln mehr als schwierig, das Wasser rund um die Felsen brodelt wie in einer Waschmaschine und ist derartig bewegt, dass ein Weiterkommen selbst mit Flossen nur schwer möglich ist.
Solange die Schnorchler nicht abtauchen, lassen sich die Haie nicht stören und ziehen majestätisch ihre Kreise nur etwa zwei bis drei Meter unter den begeisterten Beobachtern. Auch bei der südlichen Spitze von Grand Soeur sind regelmäßig Graue Riffhaie zu sehen, allerdings sind sie hier in größerer Tiefe und bei schlechter Sicht nur schemenhaft auszumachen. Einen idealeren Schnorchelplatz als Ile La Fouche, um mit einer hohen Wahrscheinlichkeit Haie schnorchelnd beobachten zu können, konnte ich bisher nicht finden. Gezeigt hat mir diesen Platz übrigens Lars während unserer Tour mit der Sea Pearl im Jahr 2006. Der beliebte und sympathische Skipper hat im Oktober 2007 nach Jahren auf See seine Skipper-Laufbahn beendet und ging zurück nach Dänemark – er hat sein privates Glück gefunden, lässt sich in seiner Heimat nieder und gründet eine Familie.

Weiß- und Schwarzspitzen-Riffhaie und Graue Riffhaie gehören zu den häufigsten Haiarten im Indopazifik. Allerdings sind auch Graue Riffhaie infolge der bekannten Ursachen seltener geworden und zählen zu den bedrohten Haiarten.
Wenn man sich vernünftig und den Haien gegenüber respektvoll verhält, geht von ihnen keine Gefahr für Menschen aus. Allerdings kann diese Art auch aggressiv werden, speziell wenn Beutereize (z. B. Harpunenjagd) ihre Aufmerksamkeit erregen. Das trifft aber nicht nur auf diese Haiart, sondern auf die meisten anderen genauso zu.
Bullenhaie
Gelegentlich, jedoch insgesamt doch ziemlich selten, werden bei Tauchgängen rund um die Seychellen auch Bullenhaie (Carcharhinus leucas) gesichtet. Diese Haiart lebt typischerweise in küstennahen Gewässern und dringt sogar in Flüsse und ins Süßwasser vor. Ich persönlich hatte noch nie die Möglichkeit einen zu sehen, aber mir bekannte Taucher (darunter erfahrene Tauchlehrer und auch der Skipper der Sea Shell, Saar) teilten mir folgende Tauchplätze mit, wo Bullenhaie in den letzten Jahren gesichtet wurden: Marianne (Südspitze), Conception und Shark Bank. Diese Haiart gilt zwar als eine der für den Menschen potenziell gefährlichsten tropischen Spezies, doch sind von den Seychellen nie ernstere Zwischenfälle mit Haien gemeldet worden, weder mit dieser noch mit anderen Arten. Auch meine Informanten erlebten die Begegnung als völlig unproblematisch. Respekt sollte man vor Haien – speziell auch vor Bullenhaien – immer haben, eine übertriebene Angst ist hingegen überflüssig.
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Alles in allem haben wir relativ viele Haie gesehen. Allerdings waren es in der Regel kleinere Exemplare. Was auffällt, dass die großen Haie des Freiwassers, die es hier normalerweise in größerer Zahl geben müsste, darunter Tigerhaie und Hammerhaie, weitgehend fehlen. Ältere Fischer berichten, dass sie vor 15 Jahren und mehr wesentlich mehr große Haie gesichtet und auch gefangen haben. Die Fischereigründe rund um die Insel North waren bekannt für größere Haie. Ganz offensichtlich hat sich die Zusammensetzung der Hai-Lebensgemeinschaft rund um die Seychellen in den letzten Jahren verändert. Wie überall sonst auf der Welt, zieht das Abschlachten der Haie wegen der Flossengewinnung weiterhin ihre blutige Spur durch diese paradiesischen Gewässer. Ein Abschlachten, an dem nicht nur „böse Asiaten“ beteiligt sind, sondern auch Schiffe und Menschen aus EU-Ländern. Eigentlich eine Schande für die EU, wie ich meine …
Ein kleiner Weißspitzen-Riffhai ist vermutlich einer Schiffsschraube zum Opfer gefallen. Max taucht ihn hoch und Robert nutzt die Gelegenheit und macht im Boot einen improvisierten Haivortrag ... Die Anatomie und Morphologie der Haie wird unter die Lupe genommen, das hier war ein junges Männchen ...









