Haifinning-Kampagne

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Pico
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Beitrag von Pico »

WolfgangDaerr hat geschrieben:Vergangene Woche habe mit dem Chef der Seychelles Fishing Authority in Mahé gesprochen. Er sagte, es sei ein Gesetz in Arbeit, das den Fang von Haifischen nur noch erlaube, wenn der gesamte Hai am offiziellen "Fishingport" in Victoria angelandet und dort verwertet werde. "Finning" ist dann verboten und wer erwischt wird, ewird bestraft.

Man bemühe sich weiterhin darum, Experten ins Land zu bringen, die wissen, wie man Haut und andere Teile des Fisches kommerziell verwertet, um Exportprodukte daraus machen zu können. Es gebe fast für jedes Teil des Hais Gebrauchsmöglichkeiten, die in anderen Ländern erfolgreich angewendet werden, aber Spezialwissen erfordern.
Kosak, könntest du http://www.shark-protect.info/_de/default.asp entsprechend aktualisieren?
Es kommen immer noch Unterschriften zusammen.

Danke & Gruß, Pico
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kosak
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Beitrag von kosak »

ok, habe ich aktualisiert (siehe unter Aktion Status). Kannst bei Gelegenheit ins English übersetzen.
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digwaman
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shark

Beitrag von digwaman »

lest mal in der Nation (www.nation.sc) unter dem Stichwort "shark" nach. :idea:
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kosak
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Beitrag von kosak »

@Wolfgang

"es sei ein Gesetz in Arbeit, das den Fang von Haifischen nur noch erlaube, wenn der gesamte Hai am offiziellen "Fishingport" in Victoria angelandet und dort verwertet werde. "Finning" ist dann verboten und wer erwischt wird, wird bestraft. "

Gibt es da mittlerweile was neues dazu? Wann wäre mit dem Gesetz zu rechnen?
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Pico
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Beitrag von Pico »

Hai!

Das musste ich im Forum bei www.sharkproject.com lesen...

http://www.sharkproject.org/phpBB2/viewtopic.php?t=4086

Kann jemand dazu etwas sagen? Ist es wirklich (wieder) so übel?
Hat einer von euch, die gerade dort waren, etwas mitbekommen?!?

Hilfe!!!! :cry:
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Pico
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Beitrag von Pico »

Seychelles Nation, 22.06.2006:

Seychelles bans shark finning

The Government has banned shark finning on all foreign vessels licensed to fish in Seychelles’ waters.

A communiqué from the Seychelles Fishing Authority (SFA) said yesterday that the ban is on finning, but not the fishing of sharks.

Shark finning is the wasteful and often cruel practice of slicing off the highly valuable fins from sharks and dumping the rest of the shark, often still alive, back into the sea.

The finned sharks sink to the bottom where they bleed to death, drown or are attacked by other predators.

Shark fishing, where the whole shark is brought back to shore along with the fins, is still allowed and not covered by the ban.

The regulations enforcing the shark finning ban, which took effect on Monday, include all foreign owned vessels which are registered or flying Seychelles flag, but do not apply to Seychellois-owned fishing boats.

The latter will later be covered by a National Plan of Action on the conservation and sustainable use of sharks (NPOA-Sharks). This is currently being prepared by the Ministry of Environment and Natural Resources (MENR) and the SFA in collaboration with the United Nations Food and Agriculture Organisation (FAO) and the World Conservation Union (IUCN).

The NPOA, which will ensure that sharks are fished in a manner which protects stocks for future generations, will be discussed with local fishing boat owners before it is finalized.

According to the communiqué, the ban is also a first step in complying with a resolution by the Indian Ocean Tuna Commission (IOTC) in May last year banning shark finning in all fisheries regulated by the IOTC, such as fishing for tuna and swordfish.

Commercial exploitation of sharks for their fins has increased dramatically in the past 20 years all over the world, mostly in response to the rising demand for shark fin soup in East Asia. The current estimate is that some 100 million sharks are killed every year around the world for this very reason.

Shark finning therefore threatens many shark stocks, the stability of marine ecosystems, sustainable traditional fisheries, food security, dive and eco-tourism, and socio-economically important recreational fisheries.

Shark finning is also contrary to the FAO’s Code of Conduct for Responsible Fisheries and the FAO’s International Plan for the Conservation and Management of Sharks (IPOA-Sharks), which, among others, calls on member states to develop national (NPOAs) and regional plans of action for the sustainable use and management of shark stocks.

The reason the ban covers only foreign vessels, the communiqué explained, is that the vast majority of sharks taken in Seychelles’ waters are caught either unintentionally as by-catch or intentionally as a targeted species by large fleets of foreign industrial purse seiners, longliners and other vessels.

There are more than 200 foreign longliners, some 40 foreign purse seiners and another 35 industrial vessels which are Seychelles-registered but foreign-owned licensed to fish in Seychelles’ waters, compared to a dozen Seychellois-owned semi-industrial longliners.

All foreign vessel owners doing business with Seychelles have been informed of the regulations via their agents.

The European Union, which has a large tuna fishing fleet of some 40 vessels based in Seychelles, has since 2003 banned shark finning in European waters and on all EU-registered vessels wherever they are in the world.

Any operator and master of any vessel convicted of an offence under the regulations shall be liable to a fine of R500,000 each. The court will also be able to order the seizure of all fish caught, and any fishing gear used in committing the offence.

Source: www.nations.sc

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Seychellen verbieten Hai Finning

Die Regierung hat das Finning von Haien für alle in den seychellischen Gewässern zum Fischen zugelassenen ausländischen Schiffe verboten.

Eine amtliche Verlautbarung seitens der Seychelles Fishing Authority (SFA) besagte gestern dass das Verbot für das Finning gilt, aber nicht für das Fangen von Haien.

Finning ist die verschwenderische und oft grausame Praxis den Haien die wertvollen Flossen abzuschneiden und den Rest des Hais, oft lebendig, ins Meer zurückzuwerfen.

Die gefinnten Haie sinken auf den Boden wo sie verbluten, ertrinken oder von anderen Raubfischen angegriffen werden.

Das Fangen von Haien, wobei der ganze Hai mit den Flossen angelandet wird, ist immer noch erlaubt und nicht im Verbot enthalten.

Die Anordnung welche das Verbot des Finnings regelt trat am Montag (20.02.06) in Kraft und beinhaltet sämtliche auf den Seychellen beheimatete Schiffe im ausländischen Besitz oder die unter der seychellischen Flagge fahrenden Schiffe, aber gilt nicht für einheimische Fischerboote.

Letztere werden zukünftig in einem nationalen Handlungsplan bezüglich des Schutzes und der nachhaltigen Nutzung von Haien (NPOA-Sharks) enthalten sein. Dieser wird gegenwärtig vom Ministry of Environment and Natural Resources (MENR) und der SFA in Zusammenarbeit mit der United Nations Food and Agriculture Organisation (FAO) und der World Conservation Union (IUCN) vorbereitet.

Der NPOA, der gewährleisten wird dass Haie in einer Art gefangen werden welche die Bestände für zukünftige Generationen schützt, wird mit einheimischen Besitzern von Fischerbooten diskutiert bevor er endgültig beschlossen wird.

Gemäß der amtliche Verlautbarung ist das Verbot auch ein erster Schritt einer Resolution der Indian Ocean Tuna Commission (IOTC) vom Mai letzten Jahres zu entsprechen, welche Finning in allen durch die IOTC geregelten Fischereien verbietet und auch den Fang von Thun- und Schwertfisch regelt.

Die kommerzielle Ausbeutung der Haie wegen ihrer Flossen ist in den letzten 20 Jahren weltweit dramatisch angestiegen, hauptsächlich als Antwort auf die steigende Nachfrage nach Haiflossensuppe in Ostasien. Die gegenwärtige Schätzung ist dass einige 100 Millionen Haie jedes Jahr weltweit allein aus diesem einzigen Grund getötet werden.

Das Finning bedroht daher viele Haibestände, die Stabilität des marinen Ökosystems, nachhaltige traditionelle Fischerei, Nahrungssicherheit, Tauch- und Ökotourismus, und die sozioökonomisch wichtige schonende Fischerei.

Finning ist auch entgegengesetzt des FAO’s Code of Conduct for Responsible Fisheries sowie des FAO’s International Plan for the Conservation and Management of Sharks (IPOA-Sharks), die Mitgliedstaaten aufrufen nationale (NPOAs) und regionale Handlungspläne für die nachhaltige Nutzung und Handhabung der Haibestände zu entwickeln.

Der Grund dass das Verbot nur ausländische Schiffe betrifft, so die amtliche Verlautbarung, ist dass die überwiegende Mehrheit der in den seychellischen Gewässern gefangen Haie entweder unbeabsichtigt als Beifang oder absichtlich als gezielte Art von riesigen Flotten ausländischer industrieller "purse seiners" (Schiffe die mit einem bestimmten Netz fischen), Langleinenschiffen und anderen Schiffe gefangen werden.
Es gibt mehr als 200 ausländische Langleinenschiffe, etwa 40 ausländische "purse seiners" und weitere 35 Industrieschiffe die auf den Seychellen beheimatet aber in Fremdbesitz sind und in den seychellischen Gewässern fischen dürfen, gegenüber einem Dutzend einheimischer halb-industrieller Langleinenschiffe.

Sämtliche ausländische Schiffseigner die mit den Seychellen Geschäfte betreiben sind durch ihre Vertreter über die Anordnung informiert worden.

Die Europäische Union, Eigner einer große Thunfisch-Flotte von etwa 40 Schiffen mit Sitz auf den Seychellen, hat seit 2003 das Finning in europäischen Gewässern und allen EU-beheimateten Schiffen, wo immer sie sich auch in der Welt befinden, verboten.

Jeder Betreiber und Kapitän eines Schiffes das gegen die Anordnung verstößt sollte einer Strafe von jeweils R500.000 unterliegen. Das Gericht wird ebenfalls befähigt sein die Beschlagnahmung aller gefangenen Fische sowie die bei diesem Vergehen benutze Fangausrüstung anzuordnen.

Quelle: www.nation.sc
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Sheena
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Beitrag von Sheena »

Hi
Ich selber als gebürtige seychellois kann nur sagen das das problem zu größten teil ein zusammenhang hat mit der derzeitigen politik .
Wir haben die gleiche patei an der macht für über 25 jahren!!!
Das einzige was die machen ist sich in ihren häusern zu bewegen und uns seychellois das geld abzuzocken. :x
Ohne die naturschützer will ich nicht dran denken wie unser meer, die tierwelt und der strand jetzt ausehen würden.
Glaubt aber nicht das wir nichts dagegen tun würden, ganz im gegenteil.
Aber ihr müsst auch beachten das das leben dort auch nicht das einfachste ist.
Wenn man dort irgend etwas unternehmen will was dem staat nicht gefällt; wird man zufort diskriminiert. Man bekommt keinen job mehr, keine staats unterstüzung, kein kredit......usw.
Mann kann dort nicht mal anonym bleiben, weil dort einfach jeder jeden kennt, und es wird so schnell über einander gelästert unter den einheimischen.
Also wünsche ich und hoffe das sich bald was ihm staat endet.
Dann würden sich viele problem ändern, dadrin ist auch inbegriffen der schutz der meerestiere.
Always gonna be proud of being a seychellois, pa pu same les tobe!!!
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Hebata
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Beitrag von Hebata »

Hi Sheena,

weiß ich alles nur zu gut von meiner Freundin und ich bin so dankbar,
daß es mit ihrem Besuch letztes Jahr geklappt hat!

Grüße Hebata
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kosak
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Beitrag von kosak »

Wurde die Sache mittlerweile ausdiskutiert? Was ist aktuell der Stand der Dinge?

+++++++++++++++++++++++++++++++++
Aktion Status: Februar 2006
(Entwicklungstendenz: bedingt positiv)

Im Rahmen einer Anordnung vom 20.02.2006 seitens der Regierung der Seychellen wurde das Finning von Haien für alle in den seychellischen Gewässern zum Fischen zugelassenen ausländischen Schiffe verboten. Die einheimischen Fischerbote sind erst ein mal von der Anordnung nicht betroffen. Eine Regelung für die einheimischen Fischer wird zukünftig in einem nationalen Handlungsplan bezüglich des Schutzes und der nachhaltigen Nutzung von Haien (NPOA-Sharks) enthalten sein. Dieser wird gegenwärtig vom Ministry of Environment and Natural Resources (MENR) und der Seychelles Fishing Authority (SFA) in Zusammenarbeit mit der United Nations Food and Agriculture Organisation (FAO) und der World Conservation Union (IUCN) vorbereitet.

Der NPOA, der gewährleisten soll, dass Haie in einer Art gefischt werden, welche die Bestände für zukünftige Generationen schützt, wird mit einheimischen Besitzern von Fischerbooten diskutiert bevor er endgültig beschlossen wird.
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Pico
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Beitrag von Pico »

das würde mich auch brennend interessieren!
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Pico
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Beitrag von Pico »

Seychellen: Tourismusindustrie gegen Hai-Massaker

Zwölf tote Graue Riffhaie, gefunden an einem 30 m Abschnitt einer 200 m langen Haileine vor einem bliebten Tauchgebiet bei Petite Soeur brachten Tauchtouristen und die Tourismusindustrie gleichermassen in Rage.

"Ich denke, diese Art des Fischfangs muß verboten werden", sagte der Betreiber des Live-Abord Bootes King Bambo, Charles Savy, der Fotos von den abgeschlachteten Haie gemacht hatte.

"Wir versuchen eine heile Umwelt zu verkaufen und doch zerstören wir, was die Leute zu sehen auf die Seychellen kommen", sagte er. "Wir hoffen, das wir das ändern können."

Quelle: African News Dimension
Datum: 19.06.2006

http://www.andnetwork.com/index?service ... &sp=l39713
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kosak
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Beitrag von kosak »

Vielleicht könnte die Taucherfraktion (Rolf & Co.) die Tauchbasen-Betreiber auf http://www.shark-protect.info aufmerksam machen und ihre Gäste zur Mitwirkung bewegen. Ich kann mir vorstellen, dass nicht alle Interesse daran haben, da dies der angesprochenen Illusion der vollkommen heilen Welt zuwiederläuft, aber ansprechen könnte man die doch oder?
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Pico
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Beitrag von Pico »

hier noch nähere Infos dazu:

http://www.underwatertimes.com/news.php ... 3059241761

http://www.sharkproject.org/phpBB2/view ... c&start=10

:evil: :evil: :evil:

Kosaks Vorschlag kann ich mich nur anschliessen, und eine Aktualisierung von www.shark-protect.info halte ich für angemessen.
Ich habe momentan aber keine Zeit für grosse Übersetzungen, ein kurzer Hinweis mit dem ersten Link muß daher erstmal genügen.
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

kosak hat geschrieben:Vielleicht könnte die Taucherfraktion (Rolf & Co.) die Tauchbasen-Betreiber auf http://www.shark-protect.info aufmerksam machen und ihre Gäste zur Mitwirkung bewegen.
Habe ich bei meinem letzten Aufenthalt im vergangenen Oktober bei den Basen auf Praslin bereits getan. Bleue Marine hatte bereits eine eigene Mappe mit Bildern und einer Unterschriftenliste. Den Basenbetreibern ist das Abschlachten der Haie auch zuwider.

Gruß,
Rolf
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Pico
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Beitrag von Pico »

Hi Kosak,
könntest du den Link http://www.underwatertimes.com/news.php ... 3059241761 auf www.shark-protect.info reinsetzen?

Danke! :D
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