Hallo liebe Seychellenfreunde, hier nun unser Reisebericht.
Unsere erste Reise liegt nun schon einige Zeit zurück, ich finde es ist trotzdem erwähnenswert und für Einsteiger nicht uninteressant.
Im September 2004 sind wir mit Tui für 15 Tage nach Mahe geflogen. Gesehen haben wir schon einiges auf dieser Welt. Abgesehen von schönen Zielen in Europa gab es schon Hawaii, Cuba, Nicaragua, Mexico und Mauritius. Fast alles auf eigene Faust. Immer haben wir uns vorgenommen, nie wieder an den selben Fleck zu fahren, weil wir der Meinung waren, die Erde ist so groß, dass wir alle schönen Ecken nie schaffen werden.
Wieder mal auf der Suche nach einem weiteren Traumziel, kamen wir um die Seychellen nicht herum. Wir wollten wegen unseres Kindes, damals gerade 4 Jahre alt, auf eine Alternative mit Pool und Kinderclub zurückgreifen und so wurde das Plantation Club auserkoren. Aus dem Forum wussten wir, dass das Hotel in die Jahre gekommen war aber trotz der Verhältnisse auf den Seychellen, von denen wir keine Ahnung hatten, doch eine gute Adresse sein sollte. Im Katalog war uns viel Wassersport gratis versprochen worden; durch uns und das Reisebüro nicht bemerkt wurde der kleingedruckte Hinweis ca. 100 Seiten weiter, für Wassersport in dieser Jahreszeit ungeeignet. Eine kurze Beschwerde brachte das Angebot eines täglichen kostenlosen Transfers nach Beau Vallon in ein dortiges Partnerhotel, das Coral Strand Hotel, um den versprochenen Wassersport in Anspruch nehmen zu können. Da wir ohnehin ein Auto mieten wollten, haben wir den ersten Ausflug nach Norden mit einer Stippvisite am Beau Vallon verbunden. Es war drückend heiß und erinnerte irgendwie an „Massentourismus“. Wir haben in einer kleinen Bar am Strand einen leckeren Fisch verspeist und es dann vorgezogen, unsere Rundreise um die Insel fortzusetzen. An dieser Stelle möchte ich einen schönen Gruß an Wolfgang loswerden. Wir hatten einen Reiseführer von M.P., der frisch aktualisiert sein sollte. Die gastronomischen Empfehlungen waren steinalt und keinesfalls zu gebrauchen, weil wir in fast allen Fällen auf ein leeres Nest kamen. Nächstes Mal werden wir schlauer sein.
Zurück im Plantation Club haben wir festgestellt, dass Baden und Schnorcheln je nach Tageszeit doch sehr gut möglich waren. Wir haben uns dann zu Fuß auf den Weg gemacht, die Gegend zu erkunden und sind natürlich am Anse Soleil gelandet. Fischcurry erster Güte und einfachste, unkomplizierte Atmosphäre, zu echt günstigen Preisen, an einem wunderschönen Strand. Unser nächster Trip führte uns zum Petite Anse, einem echten Traum von Strand. Außer am Wochenende, wenn Einheimische zu kleinen Strandpartys kommen ist dort fast niemand anzutreffen. Pure Natur, ausgezeichnetes Schnorcheln, relativ windstill und dadurch super und ungefährliches Baden, einfach traumhaft. Ausreichend Trinkwasser mitnehmen! Übrigens, wenn man bei solchen Strandpartys auf die Einheimischen zugeht, kann man echt was erleben.
Eine weitere Unternehmung führte uns nach Victoria. Wir konnten feststellen, dass es wirklich eine kleine Stadt ist und es tatsächlich relativ wenig zu kaufen gibt. Wir wurden im Hafen auf die Möglichkeiten und Preise nach Praslin und La Digue zu kommen aufmerksam. So hatten wir ausreichend Vergleichsmöglichkeiten, um das Angebot der Tui, für einen Tagestrip nach La Digue zu gehen, als viel zu teuer einzustufen. Selbst organisiert mit Übernachtung im Rising Sun, Verpflegung, Fahrradausleihe und Flug war es immer noch deutlich preiswerter als der Tagestrip der Tui. Abends am Hafen in einem neueröffneten Cafe, wir waren Vormittags direkt nach unserer Ankunft wohl die aller ersten Gäste, konnten wir die zauberhafte Atmosphäre der Insel genießen, während unser Kind ausgelassen mit einheimischen Kindern am Strand spielte. Vormittags hatten wir bereits Grand Anse und Petite Anse besucht und konnten sogar etwas baden. Auf dem Rückweg haben wir dann den Weg durch die Kokosplantage genommen und sind am frühen Nachmittag zum Red Snapper Essen in der kleinen Strandbar am Eingang zum Anse Source a Jean eingekehrt. Ein Genuss. Dann ging es weiter bis ans Ende des Anse Source a Jean, an dem sich unser Kleiner einem mehrstündigen Mittagschlaf unter Palmen hingab. Wir hatten Ruhe und genossen einen herrlichen Sonnenuntergang. Am nächsten Tag haben wir uns den Norden der Insel angesehen und am Anse Severe ein ausgiebiges Bad genossen, bevor es wieder zurück nach Praslin ging.
Hier haben wir einen Taxifahrer engagiert, der uns eine Rundfahrt um die Insel bescherte. Die Coco de Mer war auch außerhalb des Nationalparks zu sehen, so ersparten wir uns die Zeit, in den Park zu gehen und unserem Kleinen eine vielleicht anstrengende Wanderung. Dann ging bis zum Anse Lazio, an dem wir noch eine gute Stunde träumen konnten, bevor wir zum Flieger mussten, der uns wieder nach Mahe brachte.
Ein weiterer Trip brachte uns nach Cerf Island. Eigentlich wollten wir mit Vladimir zum Hochseeangeln, aber Vladimir riet uns nur mit mir allein raus zu fahren. Auch die weiteren Gäste, ein junges Pärchen aus Bayern, gingen von Bord. Als wir auf See waren, wusste ich warum, die Wellen waren zwischen 5 und 7 Meter hoch. Lange kein Fisch in Sicht, haben die Jungs solange gesucht, bis ich dann zwei schöne Tunfische fangen konnte. Zurück auf Cerf gab es bei Antoin Gardner, einem Architekten, eine super Grillparty, natürlich mit frischem Tunfisch. Antoin hatte den anderen während meiner Angeltour die Insel, deren Natur und das Leben auf solch einer Insel näher gebracht. Alle waren begeistert. Vor der Rückfahrt ging es noch auf die schier endlosen Korallenbänke zum Schnorcheln. Den Tsunami haben Antoin, seine Frau und seine vielen Schildkröten gut überstanden. Seine sämtlichen elektrischen Geräte hat er jedoch verloren.
Gegen Ende des Urlaubs begann es dann zu regnen, weshalb wir uns der Tauchschule von Leo Hoevers am Plantation Club nährten. Es ist „gefährlich“ gleich beim ersten Mal zu Alice in Wonderland, einem fast vollständig intakten Korallenriff, in der Bucht vor Anse a la Mouche hinabzutauchen, denn es macht süchtig. Am letzten Tag ging es noch einmal, insgesamt zum 4. Mal, zum Petite Anse und danach zum Abschiedsfischcurry an den Anse Soleil.
Zu Thomas Cook brauche ich nichts zu sagen, außer: Nach Mauritus und zu den Seychellen hatten wir das zweifelhafte Vergnügen diese Airline zu testen.
Hatte ich nicht eingangs gesagt, wir würden nie wieder an den gleichen Ort gehen?
Nun, wir waren schon wieder da.
Diesmal ging es im Mai mit Air Seychelles über Paris und ich kann sagen, mit Champagner in der „Holzklasse“, hervorragendem Service, extra Kinderbetreuung und großzügigen Platzverhältnissen zum gleichen Preis wie bei den großen Urlaubsfliegern, hat das Fliegen endlich mal wieder Spaß gemacht.
Angekommen auf Mahe, sind wir in die City von Victoria gefahren. Dort haben wir den Markt angesehen und wollten eigentlich den botanischen Garten besuchen. Es waren nur 36 Grad im Schatten und das am ersten Tag. Unser Kleiner hat das nicht akzeptiert und so sind wir noch ein bisschen rumgeschlendert und dann in das Les Pirates Amrs eingekehrt. Solche Fahrten machen wir mit dem TATA-Bus, eine indische Karosse mit deutscher Antriebstechnik, es ist echt preiswert und immer interessant.
Zurück zum Flugplatz ging es dann weiter.
Nach einer halben Stunde Flug mit einer zweimotorigen Maschine, lag sie dann endlich vor uns: Bird Island. Gut gelandet, wurden wir von George herzlich empfangen und zu einem Erfrischungscocktail geladen. Nach einem ausführlichen breefing ging es in den Bungalow, für den man keinen Schlüssel bekommt, man braucht hier auch keinen. Danach ging es gleich auf eine durch den Botaniker geführte Entdeckungstour rund um die Insel. Seltene Vögel sind hier zu sehen, die fast handzahm sind, selbst beim Inspizieren der Nester, in denen frisch geschlüpfte Küken saßen, ließen sie sich nicht stören, es war faszinierend. Das Gekreische der Vögel hört dort wohl niemals auf, auch in der Nacht nicht, und es ist irgendwie angenehm. Schon nach wenigen Stunden ist man völlig entspannt und kann sich einfach in die Natur fallen lassen. Am nächsten Tag ging es erst einmal zum Schnorcheln und Baden, wobei man hier fast immer auf Meeresschildkröten trifft. Nachmittags haben wir mit unserem Kleinen eine Inselumrundung am Strand entlang gewagt. Die knapp fünfeinhalb Kilometer durch den Sand konnten auch dem Kleinen nichts anhaben, man hat hier ja Ruhe und Zeit. Nach einem eindrucksvollen Sonnenuntergang, zu dem sich fast alle Anwesenden auf der Insel am Strand einfinden, ging es gemütlich zum Essen. Die Küche wird hier hervorragend geführt. Am Abend gibt es hier tolle Gespräche an der Bar mit den Gästen und dem Personal. Es gibt hier sogar Babysitter bis mitten in die Nacht. Wir trafen hier nur äußerst angenehme Menschen, die Abende wurden folglich immer sehr lang. Am nächsten Tag wieder schnorcheln oder wandern oder den Brutplatz der Seerussschwalben besuchen oder „einfach nichts machen“ und die totale Entspannung genießen. In diesem Jahr erwarten die Leute dort etwa eineinhalb Millionen Paare Seerussschwalben zum Brüten. Unser Kleiner hat sich sehr oft damit beschäftigt Esmeraldo, ja er ist ein männliches Exemplar, zu füttern oder Jeremi, eine kleine Strahlenschildkröte aus Madagaskar, zu suchen.
Nach drei Nächten war es dann leider schon wieder so weit, der Flieger wollte uns unbedingt wieder mitnehmen. Ach übrigens, wenn man lange genug vorher verhandelt bekommt man von den im Netz angegebenen Preisen einen Nachlass von ca. 30%. Je länger man bleibt, desto günstiger wird es, weil die Flieger so teuer sind. Eine andere Möglichkeit den Preis zu drücken ist auch gegeben. Man muss in einer bestimmten Jahreszeit, ich glaube von September bis November, beim Zählen der Schildkröten usw. helfen. Diese Angebote gibt es ab und zu auf der Homepage von Bird unter birdislandseychelles.com.
Zurück auf Mahe haben wir dann unsere alten Grundsätze über den Haufen geworfen und sind mit dem TATA die große Runde über den Süden zum Plantation Club gefahren. Das Essen hier ist nach wie vor köstlich, das Hotel ist sehr sauber und in Ordnung. Wenn man hier mit irgendetwas nicht zufrieden ist, braucht man sich nur an die Rezi wenden und soweit es möglich ist, wird jeder Wunsch erfüllt. Hier hatte unser Kleiner endlich wieder einen Pool und auch andere Kinder zum Spielen. Die Betreuung im Turtleclub ist sehr gut, obgleich wir diesen nur in Ausnahmefällen in Anspruch genommen haben, wir waren schließlich mit unserem Kind da. Zum Einkaufen sind wir hier immer nach Les Canelles gefahren, weil das Angebot dort verhältnismäßig groß ist. Ich habe hier bei Leo in fünf Tagen den open water diver gemacht und dabei war noch genug Zeit für die Familie und um zum Anse Soleil zu gehen und das vorzügliche Fischcurry beim Sonnenuntergang zu genießen. Einen Tag haben meine Beiden einen Ausflug nach Moyenne zur Pirateninsel unternommen. Dieser Ausflug war für Kinder gut organisiert, weil man im Marine National Park vom Boot aus die Fische, die zu Tausenden kamen, füttern konnte.
Einen Abend haben wir bei Antonio Filippin, einem anerkannten Künstler, verbracht, der sich am Plantation Club niedergelassen hatte. Er sollte nun mit seiner Ausstellung und seiner Werkstatt umgezogen sein. Sein neues Zuhause, in einem Stein, liegt an der Straße zum Cap lazare ganz in der Nähe. Hier wird er seine Bildhauerwerkstatt fortführen, eine Galerie einrichten und ein Restaurant „Zum Stein“ eröffnen. Man bereitet sich seine Mahlzeit auf einem heißen Stein selbst zu. Seine Baukunst erinnert etwas an Hundertwasser und lässt kaum gerade Linien zu. Sein Haus ist eine Augenweide, einfach in den Felsen gebaut, mit allem was man braucht. Nebenan will er in den nächsten Jahren einen Lehrpfad anlegen und einige Bungalow´s errichten, die ebenfalls in den Fels gebaut sind, ein interessantes Projekt.
Ich habe am nächsten Tag mit dem Kleinen den dem Hotel nahe gelegenen Berg bestiegen, von dem man aus einen wunderschönen Blick über die Baie Lazare und zur anderen Seite über die Bucht von Anse a la Mouche hat. Das Hotel hat hier einen Nature Trail und organisiert auch geführte kostenlose Wanderungen.
Am letzten Tag gab es dann noch einen gemeinsamen Tauchgang am sharkpoint, natürlich mit Haien in einer bizarren felsigen Unterwasserlandschaft, ein echtes Erlebnis. Am Abend sind wir dann noch einmal zum Anse Soleil und haben zum Abschied noch ein Fischcurry gegessen, einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebt und wieder interessante Menschen kennen gelernt.
Am nächsten Morgen ging es dann wieder nach Hause.
Wir, das sind übrigens Falkie, Jenna und unser Janni aus Sachsen-Anhalt.
Mahe, La Digue und Bird
Re: Mahe, La Digue und Bird
... das kommt mir irgendwie bekannt vor. Genauso haben wir es auch immer gehalten, bevor wir zum ersten mal auf die Seychellen flogen. Im kommenden Oktober geht es nun zum 6-ten mal dahin. Manchmal kommt es eben anders als man denkt ...Jenna hat geschrieben:Immer haben wir uns vorgenommen, nie wieder an den selben Fleck zu fahren, weil wir der Meinung waren, die Erde ist so groß, dass wir alle schönen Ecken nie schaffen werden.

Viele Grüsse,
Rolf
Hallo Jenna und Rolf.
Ansonsten sehr schöner Bericht!
Danke und ciao Lars.
Ja, der Spruch kommt mir auch sehr bekannt vor! Im Gegensatz zu euch ist es bei uns aber bisher bei dem einem Mal geblieben. Allerdings steigt das Verlangen stetig an. Leider geht es aber derzeit bei uns aber nicht...Jenna hat geschrieben:Immer haben wir uns vorgenommen, nie wieder an den selben Fleck zu fahren, weil wir der Meinung waren, die Erde ist so groß, dass wir alle schönen Ecken nie schaffen werden.
Ansonsten sehr schöner Bericht!
Danke und ciao Lars.