Praslin Oktober 2004

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Rolf
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Praslin Oktober 2004

Beitrag von Rolf »

Nachdem ich nun schon eine Woche wieder im Lande bin, ist es an der Zeit, einen kleinen Bericht zu verfassen ...

Am 16. Oktober um 19:35 Uhr hob die Air Sechelles Boeing planmäßig in Frankfurt ab. Dies war unsere fünfte Seychellenreise. Viermal davon waren wir im Oktober dort und Regen war uns in diesem Monat vollkommen unbekannt. Extreme Trockenheit mit Wassermangel ja, aber Regen ... ? Nun trennte meine beiden Kids und mich also nur noch eine einzige Nacht von herrlichem Sonnenschein und strahlendblauem Himmel. Soweit die Theorie ....

Als nach dem Bordfilm und einem ausgedehnten Nickerchen draußen die Sonne aufging, hatte ich schon eine leise Vorahnung, dass sich das Wetter vielleicht nicht an die gute alte Oktobertradition halten könnte. Wir waren noch ca. eine Flugstunde von Mahe entfernt und unter uns befand sich eine dichte Wolkendecke in tiefdunklem Grau. Dies änderte sich leider auch während der restlichen Flugzeit nicht mehr. Als wir dann schließlich zur Landung ansetzten wurde es auch noch ziemlich turbulent. Der Flieger wackelte heftig mit den Tragflächen und die Passagiere wurden noch ein wenig blasser, als sie ohnehin schon waren, aber letztendlich setzten wir sanft auf und konnten die Maschine unbeschadet verlassen.

Heftiger Regen und grauer Himmel ohne ein einziges blaues Fleckchen. Wie in Deutschland, nur wärmer :cry: .

Nach den üblichen Formalitäten und dem Warten auf das Gepäck ging es hinüber zum Domestic Airport, von wo aus es nach Praslin weitergehen sollte. Dort wurde uns zu unserer großen Freude mitgeteilt, dass wir schon 20 Minuten später wieder abheben sollten :lol: . In der Wartehalle verteilten die Mitarbeiterinnen fleissig Regenschirme an die Passagiere, denn der Regen hatte an Heftigkeit um einiges zugelegt. Nach zehn Minuten wurde uns dann über Lautsprecher mitgeteilt, dass unser Flug sich wegen technischer Probleme um eine Stunde verspäten wird. C’est la vie. Als es endlich los ging kamen alle Achterbahnfans voll auf ihre Kosten. Nachdem sich der Flieger gerade einmal in ca. 20 Metern Höhe befand, sackte er erst einmal wieder gut 10 Meter durch. Tolles Gefühl in der Magengegend. Die Passagiere jubelten. Und weil es so schön war, machten wir das während des 15-minütigen Fluges noch öfter. So kam wenigstens keine Langeweile auf und man sah manchen Leuten direkt an, dass sie sich Gedanken darüber machten, ob es nicht vielleicht doch einen Gott gäbe und ob es helfen könnte, jetzt ein klitzekleines Gebet an ihn zu schicken. Nur so zur Sicherheit ....

Entgegen aller Erwartungen sind wir dann doch sicher gelandet. Wenig später gab es ein weiteres Highlight. Unsere drei Koffer waren die allerersten auf dem Gepäckband. Kein Witz, alle drei Koffer hintereinander und VOR allen anderen! Das ist mir noch nie zuvor widerfahren. Kurbelt echt die Ausschüttung von Glückshormonen an. :bounce:

Der Maisons-Bus brachte uns dann zu Islanders Guesthouse, wo wir dann als alte Bekannte aufs Herzlichste begrüßt wurden. Unser Bungalow war auch schon fertig.

Nachdem wir ausgepackt hatten, machte ich mir so meine Gedanken zu Aussagen über den Regen in den Tropen. Der sollte zwar heftig sein, aber meist nur von kurzer Dauer. Wir saßen auf der Terrasse und lasen in unseren mitgebrachten Büchern, während um uns herum die Welt unterging. Wie kurz ist eigentlich kurz? Nimmt man Zeiträume wie die Erdgeschichte als Maßstab, dann kann kurz auch ganz schön lang sein, oder ? Nach einem kleinen Platzregen sah das jedenfalls nicht aus. Wir fanden uns erst einmal damit ab, dass dieser Tag gelaufen war. Da wir von der Reise ziemlich schlapp waren, machte uns das auch nichts aus. Nach einem leckeren Red Snapper Abendessen im Brittania Restaurant, dessen Besitzer uns netterweise abholte und später auch wieder zurück brachte, gingen wir schlafen und hofften auf Wetterbesserung.

Vielleicht hätte ich vor dreißig Jahren doch nicht aus der Kirche austreten sollen. Es regnete immer noch und zwar ohne jegliche Unterbrechung und das blieb auch den ganzen Tag lang so. :cry: :cry: Meine 18-jährige Tochter fragte bereits nach dem Vorhandensein eines Solariums, denn schließlich könne sie ja nicht weiss zurück nach Deutschland kommen. Da wir als Frühbucherbonus für zwei Tage einen Mietwagen bekommen hatten, nutzen wir die Zeit, um einigen Bekannten auf der Insel einen Besuch abzustatten.

Am nächten Tag gingen wir dann tauchen. Das kann man schließlich auch bei Regen machen. Ja, es regnete immer noch! Da der Boden kein Wasser mehr aufnehmen konnte, bildeten sich überall auf dem Gelände hübsche, kleine Seen und die Straße über das Vallée de Mai war an mehreren Stellen von Erdrutschen verschüttet. Die Tauchgänge mit Philippe von Bleu Marine waren trotzdem sehr schön. Wie gewohnt wimmelte es nur so von Fischen und mit Freuden stellte ich fest, dass sich auch die Haie bester Gesundheit erfreuteten. Nach dem Tauchen fuhren wir dann zur Anse Lazio. Wir hatten nämlich entschieden, dem Wetter keine Bedeutung mehr beizumessen. Das Meer war warm und es machte auch bei Regen Spaß, darin zu schwimmen oder sich den Wellen zu stellen. Das sahen übrigens Andere offensichtlich ebenso, denn wir waren bei Weitem nicht allein am Strand.

Der folgende Morgen brachte dann endlich den ersehnten Sonnenschein, aber in der ersten Woche hatten wir dann noch zwei weitere Regentage, die uns jedoch nicht mehr beeindruckten. Die zweite Woche war dann ohnehin Bilderbuchwetter.

Einiges, das mir aufgefallen ist:

Zwischen diesem und dem vorangegangenen Seychellenurlaub lagen gerade einmal 18 Monate, aber in dieser kurzen Zeit hat sich die Anzahl der PKWs auf Praslin vervielfacht. Sämtliche Autovermietungen haben sich mit zahlreichen Neuwagen eingedeckt (hauptsächlich kleine Daihatsu oder Peugeot 206) und auch sonst sieht man sehr viele funkelnagelneue Autos. Ich mußte manchmal an einer der wenigen Kreuzungen richtig warten !

Ich hatte einmal hier im Forum geschrieben, dass man beim Hotel La Vanille zwischen den Tauchgängen sehr lecker am Strandbüffet zu Mittag essen könne. Vergeßt es. Das ist leider nicht mehr so. In den zwei Wochen, in denen ich da war, gab es dieses Büffet kein einziges mal. Gäste des Hotels haben mir mitgeteilt, dass das normale Essen dort mittlerweile eine Katastrophe sei. Überhaupt scheint man dort die Zügel ein wenig schleifen zu lassen. Die Liegen am Strand sind angegammelt und rostig. Natalie, die Frau des Besitzers, hat sich von ihrem Mann getrennt und vom Hotelbetrieb zurückgezogen. Ich vermute einmal, dass dies der Grund für die Vernachlässigung des La Vanille ist.

Auch an der Anse Lazio gibt es leider Veränderungen. Wie bereits im Forum erwähnt, werden in dem Haus neben dem Restaurant Le Chevalier Zimmer vermietet. Das macht auch einen ziemlich offiziellen Eindruck, nichts heimliches. Nun wurde ein zweites Haus unmittelbar hinter dem Restaurant errichtet, das kurz vor der Fertigstellung steht. Auch dort soll man zukünftig Zimmer mieten können. Das diesbezügliche Verbot an der Anse Lazio scheint also zumindest aufgeweicht zu sein. Man wird sehen, wie sich das entwickelt.

Ach ja, noch so ein Forums-Dauerthema: die Anse Georgette.
Für den drittletzten Urlaubstag hatten wir Faulenzen an der Anse Georgette eingeplant. Also bin ich am Abend davor zum Eingangstor des Lemuria gepilgert und habe dem Security-Mann dort mein Anliegen vorgetragen. Das war ein wirklich unheimlich netter Mauritier, der mir auch gleich noch seine Lebensgeschichte erzählte. Nebenbei erklärte er mir, dass Mauritius sehr viel schöner sei als die Seychellen und obendrein viel preiswerter. Ich mußte ihm versprechen, sein Heimatland in meine kommende Ferienplanung aufzunehmen. Dafür verriet er mir die Handynummer von Mr. Spearman, dem General Manager des Lemuria. Bei diesem sollte ich am nächsten Morgen anrufen (ohne zu verraten, woher ich seine persönliche Nummer habe) und ihm erzählen, dass ich da von einem wunderschönen Strand gehört hätte, den man nur über dieses wundervolle Hotel erreichen könne .....
Genau so machte ich das dann auch und es funktionierte prächtig, obwohl das Lemuria, wie Mr Spearman betonte, ausgebucht war. Als wir gegen neun Uhr am Tor ankamen und unsere Namen nannten, wurde uns sogleich geöffnet und wir spazierten durch die wirklich schöne Anlage zur Anse Georgette. TRAUMHAFT und menschenleer. Die ersten zwei Stunden waren wir die einzigen Menschen an diesem Strand, erst dann trudelten nach und nach einige Hotelgäste ein, die sich per Boot zu der Bucht bringen ließen. Darunter waren auch zwei britische Familien. Vier Erwachsene, drei Kinder, allesamt gekleidet, als wären sie unterwegs zum Rennen nach Ascot. Die Damen mit eleganten Hüten und Cocktailkleidern, die Herren in edlem Tuch. Very british und very deplaziert. Doch diese elitärem Inselbewohner waren sich nicht zu schade, sich unter dem selben schattenspendenden Baum niederzulassen, unter welchem wir unsere Handtücher ausgebreitet hatten. Das British Empire eroberte vielmehr den Bereich rund um uns herum und strafte uns mit mißmutigen Blicken. Ich schaute mich um, ob irgendwo ein Union Jack im Korallensand steckte, der kenntlich machte, dass ich mich sträflicherweise auf ihrem geheiligten Territorium befand, aber ich konnte keinen entdecken. Also blieb ich noch ein wenig, um so meine Studien über unsere britischen Nachbarn zu betreiben. Very amusing. Am schönsten wurde es dann um die Mittagszeit. Lunchtime. Man griff zum Handy und kaum dreißig Minuten später erschienen drei mauritianische Diener aus dem Lemuria und brachten erst einmal drei große Warmhalteboxen mit Spießchen, Hähnchenschlegeln, Fisch, verschiedensten Salaten und anderen Leckereien. Danach folgten die Kühlboxen mit eisgekühlten Säften und mehreren Flaschen Veuve Clicquot Champagner. Natürlich gab es dazu keine Pappteller oder –Becher, sondern Porzellan und Kristallgläser. Ein echtes Schauspiel, wie sich diese Leute daraufhin bedienen ließen. Fast fühlte ich mich ins 19te Jahrhundert versetzt. Das war dann doch zuviel für mich und ich zog es vor, diese Kolonialherren nicht länger mit unserer unwürdigen Anwesenheit zu belästigen. Zum Glück habe ich einige britische Freunde, die beweisen, dass nicht alle Bewohner der verregneten Insel so sind, sonst hätte ich jetzt sicher ein kleines Vorurteil :wink: .

Insgesamt war es aber ein sehr schöner und erholsamer Urlaub mit etwas Wandern, viel Tauchen und noch mehr Faulenzen. Man erkennt überall, dass sich die Seychellen verändern aber sie bleiben noch immer traumhaft. Der Seychellen Virus hat sich als robust erwiesen und er ist sogar resistent gegen alle Spielarten des Wetters. Die Planung für Oktober 2005 kann beginnen .....

Grüße,
Rolf
Zuletzt geändert von Rolf am 08 Nov 2004 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Warmschnorchler
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Beitrag von Warmschnorchler »

@ Rolf

kurzweiliger, amüsanter Bericht. Besonders euer Erlebnis an der Anse Georgette. Man kann es sich bildhaft vorstellen :D .

Freut mich dass euer Urlaub trotz Regenwetter schön war. Ob das mit dem Wetter wirklich am Kirchenaustritt liegt *grübel*

Warmschnorchler
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Pico
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Beitrag von Pico »

Hallo Rolf, welcome back!!!

Ein netter und amüsanter Reisebericht, der einen doch gleich ein wenig die "dringende" Arbeit vergessen lässt....sehr schön... ;-)

Und Hai-nrich geht es offensichtlich auch gut, toitoitoi....

Dann wünsche ich noch viel Spaß beim Aklimatisationsprozess und den nachträglichen Träumereien!

Schöne Grüße von Pico
Gaby
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Beitrag von Gaby »

Hallo Rolf,

willkommen zurück und danke für den unterhaltsamen Urlaubsbericht :D Ich hasse übrigens Achterbahnen :evil: und bin heilfroh, dass wir 14 Tage zuvor einen sehr ruhigen Flug nach Praslin hatten.

Liebe Grüße
Gaby 8)
Dirk
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Beitrag von Dirk »

Danke Rolf, ein super Bericht! :)

Aber oh je, seit über 20 Jahren bin ich auch nicht mehr fromm, dann weiß ich ja, was mich im Dezember auf Silhouette und Mahé erwartet. :cry:
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seybrew
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Beitrag von seybrew »

Das macht Laune. Vielen Dank für den schönen Bericht, Rolf.

Lieber Gruß von Seybrew
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kosak
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Beitrag von kosak »

Schön, dass du dich auch als erfahrener Sey-Reisender zu einem Reisebericht aufraffst. Werde ich mir morgen gemütlich zu Gemüte führen.
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Rolf
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Re: Praslin Oktober 2004

Beitrag von Rolf »

WolfgangDaerr hat geschrieben: Eigentlich besteht das Verbot und die Zimmer in der Anse Lazio tauchen in den Hotelverzeichnissen nicht auf - haben also keine Lizenz.
Das macht dort aber einen ziemlich offiziellen Eindruck, keine Spur von Heimlichtuerei. Auf die Frage, ob man hier Zimmer mieten könne, erhält man ein klares JA. Es ist auch unverkennbar. Auf der großen Terrasse des Hauses stehen vier große Tische mit je sechs Stühlen, wo die Gäste speisen können. Das ist also kein Haus mit einem oder zwei versteckten Zimmern, sondern eine richtige Pension. Das neue Haus hinter dem Restaurant wird ähnlich groß.

Wie kann man so etwas ohne Lizenz betreiben ? Würden sich da nicht ganz schnell Andere beschweren ? Und wer baut extra zwei stattliche Häuser zum Vermieten, wenn er damit rechnen muß, dass sie ihm von Amts wegen geschlossen werden ?

Wenn das ohne Lizenz geschieht, dann muß der Eigentümer schon sehr gute Beziehungen haben. Ich muß allerdings einräumen, dass ich keine Gäste gesehen habe. Vielleicht ist ein Lizenzantrag noch nicht erteilt, dann muß der Eigentümer aber sehr sicher sein, dass er die Genehmigung erhält.

Ich finde die Lage übrigens gar nicht so toll. Man ist zwar direkt an der Anse Lazio, aber wer will schon auf einer Gemeinschaftsterrasse sitzen, noch dazu im unmittelbaren Blickbereich des Restaurants. Nicht mein Fall.

Sollte der Gästehausbetrieb tatsächlich legal sein oder werden, dann kann es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch Andere an dieser Bucht Unterkünfte welcher Art auch immer errichten werden. Es begann ja auch mit einem einzigen Restaurant, nun gibt es unnötigerweise zwei. Bei Restaurants mag damit die (ökonomisch sinnvolle) Grenze erreicht sein, bei Unterkünften sicher nicht. Dazu ist die Anse Lazio zu verlockend.

Traurig, aber verständlich, wenn es so käme. Bei uns in Europa wäre die Anse Lazio garantiert längst nicht mehr frei zugänglich.

Grüße,
Rolf
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Warmschnorchler
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Beitrag von Warmschnorchler »

jetzt wundert's mich doch wieviele Gästehäuser es an der Anse Lazio gibt. Dass in Sichtweite vom Le Chevalier welche sind, ist mir wohl wegen der kleinen, freilaufenden Schweine entgangen.

Das Haus welches ich schon erwähnt hatte erreicht man, indem man durch den Felsdurchgang zum nordöstlichen Ende der Anse Lazio geht. In der zweitletzten kleineren Bucht, bevor der Strand in den Trampelpfad mündet, gibt es links einen kleinen Weg mit einem Schild "privat", der zu dem Gästehaus hoch führt.

Wenn ich den Bericht von Rolf richtig interpretiere, ist das noch eine andere Unterkunft. Somit wären dort schon 3 Häuser, die Zimmer anbieten.

Warmschnorchler
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Warmschnorchler hat geschrieben:jetzt wundert's mich doch wieviele Gästehäuser es an der Anse Lazio gibt. Dass in Sichtweite vom Le Chevalier welche sind, ist mir wohl wegen der kleinen, freilaufenden Schweine entgangen.
Ich meine das Haus unmittelbar neben dem Le Chevalier, keine 10 m entfernt und eigentlich unübersehbar. Dafür habe ich keine Schweinchen gesehen. So hat eben jeder seinen speziellen Filter :wink:

Grüße,
Rolf
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Kroko
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Re: Praslin Oktober 2004

Beitrag von Kroko »

Rolf hat geschrieben:Nach zehn Minuten wurde uns dann über Lautsprecher mitgeteilt, dass unser Flug sich wegen technischer Probleme um eine Stunde verspäten wird. C’est la vie. Rolf
das scheint dort normal zu sein. Bei unserer Reise waren beide Flüge Mahé/Praslin und zurück um eine Stunde verspätet. Beim ersten traten die Probleme erst auf, als die Maschine auf der Startbahn stand.

Immerhin führte das Warten zu einem interessanten Gespräch: ein älterer Herr erzählte uns, dass er Arzt auf Praslin war, als es dort noch keine Ringstraße gab. Er musste per Boot zu seinen Patienten. Später war er dann Außenminister der Seychellen - ein leibhaftiger ehemaliger Minister sprach mit uns! Als die Seychellen sozialistisch wurden, haute er ab, sonst "wäre er genauso korrupt geworden wie all die anderen", und arbeitete fortan für die UNO. Hat dann ein Buch geschrieben über die Vorkommnisse im Inselreich. Verachtet Franz-Josef Strauß, verehrt Hans-Dietrich Genscher, und so weiter. Eine interessante Begegnung!
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008
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Re: Praslin Oktober 2004

Beitrag von 008 »

Kroko hat geschrieben:Als die Seychellen sozialistisch wurden, haute er ab, sonst "wäre er genauso korrupt geworden wie all die anderen", und arbeitete fortan für die UNO.
Wer sich nur dann nicht korrumpieren läßt, wenn es ihm an nichts mangelt, der beweist nicht gerade Charakterstärke.
Ist doch merkwürdig, mit welchen Argumenten manche Leute die Gründe ihrer Wirtschaftsflucht zu untermauern versuchen.

@ Rolf

Dein Bericht ist klasse. Sehr kurzweilig und amüsant.
Was die englischen "Edelsleute" angeht, so werden sie dieses Geschnörksel wohl gewöhnt sein. Zumindest verdingen sie sich so als unbezahlte Studienobjekte. Ist doch auch ganz nett.
Zu deiner Urlaubsplanung 2005: vergiß´ den Mauritier nicht...... versprochen ist versprochen :))

Ach ja, meinst du wirklich der Regen könnte etwas mit der Kirche oder dem Glauben zu tun haben ? Wenn ja, mag ich mir nicht ausmalen was passiert, wenn der Himmel erfährt, daß ich Atheist bin :shock: :shock: :shock:

Gruß 007 :smokin:
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Rolf
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Re: Praslin Oktober 2004

Beitrag von Rolf »

008 hat geschrieben:Ach ja, meinst du wirklich der Regen könnte etwas mit der Kirche oder dem Glauben zu tun haben ?
Zum Glück nicht, sonst wären meine früheren Urlaube ja auch verregnet gewesen. Obwohl, wenn so aus dem Fenster schaue.... Wind, Regen, Schneematsch ..... Aber nein, mir gegenüber sitzt eine sehr gläubige und kirchlich engagierte Kollegin und sie hat das selbe Mistwetter. Kein Grund also für einen Sinneswandel ....

Atheistische Grüße,
Rolf
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Kroko
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Re: Praslin Oktober 2004

Beitrag von Kroko »

008 hat geschrieben:Wer sich nur dann nicht korrumpieren läßt, wenn es ihm an nichts mangelt, der beweist nicht gerade Charakterstärke.
Ist doch merkwürdig, mit welchen Argumenten manche Leute die Gründe ihrer Wirtschaftsflucht zu untermauern versuchen.
prinzipiell hast du damit natürlich Recht. Aber dem besagten Herrn niedere Motive zu unterstellen, lediglich auf Grund meiner extrem verkürzten Wiedergabe unseres Gesprächs, halte ich gelinde gesagt doch für voreilig.

Kroko
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008
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Re: Praslin Oktober 2004

Beitrag von 008 »

Kroko hat geschrieben: Aber dem besagten Herrn niedere Motive zu unterstellen, lediglich auf Grund meiner extrem verkürzten Wiedergabe unseres Gesprächs, halte ich gelinde gesagt doch für voreilig.
Wieso voreilig ? Ich kann nur das beurteilen was du schreibst und das war einzig der Hinweis auf eine latent vorhandene Korrumpierbarkeit, die mittels Landesflucht - hoffentlich - neutralisiert wurde.

Gruß 007 :smokin:
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