Was wir so unternommen und erlebt haben:
Beau Vallon:
Zum Baden sicherlich einer der besten Strände der Seychellen (grundsätzlich sind die Seychellen sonst ja eher nicht für einen Badeurlaub geeignet), was wir auch ausgiebig genutzt haben.
Außerdem sind wir Kajak gefahren, der Junior auch JetSki. Sogar er selbst durfte fahren, der Guide saß nur dahinter. Volle Punktzahl! Ich dagegen war froh dass diese Aktivitäten für Touris (bislang) wenigstens auf die Beau Vallon beschränkt ist. Was hoffentlich noch lange so bleiben wird.
Schon am ersten Tag sind uns die enormen Fischschwärme aufgefallen; ich weiß bis heute nicht um welche Fische es sich gehandelt hat.
Sie schwammen oft unmittelbar am Strandbereich, so dass sie selbst trotz eigentlich sanfter Wellen zigfach auf den Strand gespült wurden. Wir rannten umher um sie ins Meer zurückzuwerfen – aber wie andere auch mussten wir bald erkennen dass es zwecklos war. Es waren einfach zu viele und bei jeder Welle ging es von vorne los. Auch an anderen Stränden haben wir diese Schwärme gesehen, hier genau das Gleiche – unmittelbar am Strand und somit zappelten immer wieder kleine Fischchen um ihr Leben.
Das ist Natur, aber einzusehen dass man letztendlich nicht helfen kann fiel schwer. Somit war so mancher Strandbesuch alles andere als entspannend, denn ausblenden konnte ich das nicht.

Leider weiß ich bis heute nicht was das für Fische sind

An ganz vielen Stränden waren diese Schwärme zu sehen. Hier aber zum Glück ohne Wellen und somit ohne gestrandete Opfer.
An anderen Stränden haben wir während der gesamten Zeit sogar vereinzelt Papageienfische, einen Kugelfisch, Riffbarsche und andere gefunden. Das habe ich vorher noch nie so erlebt.
Warum kommen auch die großen Fische offenbar so nah an den Strand dass die Wellen sie an Land spülen?
Die streunenden Hunde haben sich nicht für die vielen toten Fischchen interessiert. Wenn holten sie sich lieber welche direkt aus dem Schwarm.
Stichwort Versorgung: diese ist an der Beau Vallon optimal, Restaurants fanden wir jedoch unheimlich teuer, aber TakeAways gab es auch genug, und das reichte uns auch.
Da wir dieses Mal einen Mietwagen hatten haben wir die Insel in alle Himmelsrichtungen abgeklappert.
Junior hatte immer seinen Lenkdrachen im Kofferraum dabei, und an so manchem Strand konnte sie sich zusammen austoben.
Es hatte zuvor wenig geregnet, und obwohl wir auch einige kräftige Schauer und regnerische Tage hatten war unser Besuch beim Sauzier Wasserfall – was allerdings nicht verwunderlich war – eher enttäuschend. Ein kleines Rinnsal plätscherte hinab, und das Wasserbecken war nicht besonders einladend.

Aufgrund weniger Regenfälle nur ein müdes Geplätscher
Bei der Destillery St. André hat sich seit unserem letzten Besuch einiges getan, so war der Garten neu angelegt, es gab einige interessante Pflanzen und das übliche eher trostlose Schildkrötengehege.

Beim letzten Besuch 2016 war das Schild noch holzfarben
Wie vor 10 Jahren sind wir zur Plattform des Morne Blanc marschiert. Dieses Mal aber nicht komplett zu Fuß wieder runter bis nach Port Glaud, wie wir es damals zwangsläufig, aber dennoch verbunden mit einer spontanen Schatzsuche und viel Spaß gemacht haben. Denn es war Sonntag und es fuhr kein Bus… Unglaublich dass wir das damals anschließend geschafft haben, vor allem ein Fünfjähriger!
Dieses Mal war mehr los auf dem Trail, und entsprechend voll war manchmal auch die Plattform.
Selbst die Moose oben waren absolut trocken, es hat wohl lange nicht mehr geregnet. Damals hatte der an manchen Stellen dampfende Wald wirklich etwas Märchenhaftes.

Trockene Moose im "Nebelwald"
Auf dem Rückweg haben wir sogar zweimal einen Tanrek/Tenrek gesehen!

Der kleine Geselle war gar nicht scheu und lief sogar zwischen uns durch!
Wir haben auch versucht den Mont Sebert zu erklimmen, aber als wir uns die etwa 500 Stufen, durch den matschigen Wald, zwischen umgestürzten Bäumen, durchgekämpft haben kamen wir kurz vor dem Ziel an eine Stelle an der mein Verstand sagte: Stop! Bevor man Richtung Plateau kam gab es einen kleinen Felsen, den man – sofern man nicht ordentlich lange Beine hat – etwas hinunterrutschen muss. Eigentlich ja kein Problem, aber... dort unten war nur zwei schmale Steine auf denen man landen und weitergehen konnte bevor es wieder normal weiterging. Und rechts und links davon… Nichts!, es ging es einfach nur hinunter! Nichts zum Festhalten, gar nichts. Außerdem war alles feucht und glitschig. Und selbst wenn wir das (mit unseren Rucksäcken) geschafft hätten – wir kommt man da nachher wieder hoch?!?
Der Trail war nicht mehr freigehalten und auch offiziell nicht mehr freigegeben, und es war an mancher Stelle eine Herausforderung, aber an solchen Stellen kann man nachvollziehen warum Menschen auf den Seychellen einfach verschwinden können.
Nee, heute noch nicht, für mich war hier Ende. Es hat mich tierisch gewurmt, aber so kurz vor dem Ziel haben wir dann doch aufgegeben.

Das Foto gibt absolut nicht wider wie steil und schmal es hier war, aber für mich war hier Ende…

Da läuft man keuchend etwa 500 (laut Beschreibung) Stufen hinauf – und fragt sich dann wie zum Himmel sie hier hinaufgekommen ist?!? Muss ein paar Jahrzehnte her sein…
Baden, Strandspaziergänge, bekannte und unbekannte Strände besuchen, ein paar Trails, einige Abstecher nach Victoria (nahezu alle Wege führen ja zwangsläufig durch Victoria), so vergingen die Tage wie im Flug.

Da braut sich etwas zusammen!

Waren sie jetzt schon geschlüpft?! Muttis Spuren waren noch sichtbar. Oder waren streunende Hunde (oder gar Einheimische) schneller?!?
Und dann war da ja noch etwas was mir ganz besonders in der Seele brannte: Gemeinsam mit einer der Töchter meiner verstorbenen Bekannten gingen wir auf den Friedhof. Hier wollte ich endlich Abschied nehmen.
Ja, auch hier gehört zum Leben natürlich das Sterben dazu, und auch wenn ich natürlich viel lieber auf einen persönlichen Anlass verzichtet hätte, so war dieser Friedhofsbesuch neben einer Herzensangelegenheit auch die Möglichkeit in diesen Teil der Kultur der Seychellen einzutauchen, was man ja sonst so als Tourist eher nicht erlebt.
Auf dem Friedhof gibt es keine vorgegebenen Wege und und die Gräber waren nicht so streng in Reihen angeordnet wie bei uns, die Besucher laufen einfach kreuz und quer. Die Fläche ist hügelig, dazwischen teilweise Granitfelsen. Mir gefiel diese vielleicht unordentlich wirkende Gestaltung, es wirkte alles nicht so streng, aber nicht weniger liebevoll.
Über die Plastikblumen lässt sich streiten; echte Blumen halten sich hier nun wirklich nicht lange, sie sind auch nichts Besonderes, weil sie ja überall blühen, und somit bedeuten Plastikblumen in diesen Breiten eben mehr als bei uns.
Vielleicht erwartet man solche Zeilen nicht in einem Reisebericht, für mich hat dieser Besuch aber viel bedeutet.
