Anubis hat geschrieben: 18 Aug 2020 18:31
Eine Frage, was ist denn Dein grosses Zoom?
Ich verwende für Tieraufnahmen ein Tamron SP 150-600mm F/5-6.3 Di VC USD G2 - so die offizielle Bezeichnung - an einer Nikon D500 (APS-C Sensor).
G2 bedeutet, dass es die zweite Version ist.
Die erste Version kam 2013 heraus und war ein Knüller.
Kurz darauf brachte Sigma gleich zwei 150-600mm Zooms heraus, eines mit der Bezeichnung "contemporary", ein anderes mit dem Zusatz "sports". Die Reihenfolge in der Bildqualität sollte lt. den Äußerungen etlicher Tierfotografen Sigma 150-600 C ---> Tamron 150-600 ---> Sigma 150-600 S sein. Wie weit sie auseinander liegen, war unklar. Keine Testseite, die Meßergebnisse veröffentlicht, hatte alle drei Objektive ausprobiert.
Bei solchen Zoomobjektiven ist es üblich, dass sie die beste Leistung "am kurzen Ende" also bei 150 mm erbringen. Bei 600 mm schaffen sie "offen", bei Blende F6.3, etwa 32 Linienpaare/mm. Auf F8.0 abgeblendet kommen sie auf 36 lp/mm. Zum Rand hin lässt die Auflösung nach.
Um solche Wert einordnen zu können zwei Vergleiche:
. ein Zeiss Otus 55mm/F1.4 (3100 €) hat in der Bildmitte bei F1.4 bereits 38 lp/mm und bei F5.6 51 lp/mm.
- Auf der anderen Seite haben vor 10 Jahren Objektive wie das Tamron AF 18-250 mm bei 250 mm selbst abgeblendet auf F11 nur 26 lp/mm geschafft.
Bis 2013 gab es entweder ein Tamron 200-500 mm oder div. Telezooms von Sigma mit max. 400 oder 500 mm Brennweite. Sigma war damals berüchtigt für starke Streuung in der Serienqualität. Wem irgendwelche Auflösungswerte nichts sagen, kann sich hier einen Test zu damaligen Sigma 50-500 mm ansehen. Dort gibt es nach den Zahlenkolonnen auch einen Abschnitt "Referenz", der mit Bildausschnitten zeigt, was die Werte "bedeuten":
https://www.traumflieger.de/objektivtes ... erview.php
Das Tamron SP 150-600mm F/5-6.3 Di VC USD G2 kostete anfangs 1300 €, inzwischen ca. 900 €. Das klingt viel. Von Nikon selbst gab es jahrelang nur ein 200-400mm/F4.0 für knapp 6000 € oder verschiedene Festbrennweiten von 400 bis 800 mm mit einem Preis von 9000 bis 16.000 €

Die Bildqualität soll allerdings überragend sein.
Erst nach dem Erfolg des Tamrons und der beiden Sigma-Objektiv war Nikon bereit, ein 200-500mm/F5.6 für 1460 € (UVP) auf den Markt zu bringen. Bei 500mm schafft es max. 36 lp/mm, liegt qualitativ auf dem gleichen Level wie die Zooms von Tamron und Sigma.
Und ja: das Tamron 1500-600 mm wiegt 2 kg!
Trotz der langen Brennweite kommt man nicht immer dicht genug an einem Piepmatz heran. Das nachfolgende Foto zeigt das komplette Bild und der rote Rahmen den Ausschnitt, den ich verwendet habe:

- Seychellen-Rohrsaenger0980a.jpg (93.65 KiB) 39694 mal betrachtet
2008 hatte ich auf Praslin in der Beach Villa übernachtet und den Ausflug Cousin - Curieuse - St.Pierre gebucht. Die damalige Kamera war bis ISO 400 gut zu gebrauchen, ab ISO 800 wurde das Rauschen langsam sichtbar. Es gab auch keinen RAW-Konverter, der das Rauschen reduzieren konnte ohne dass zuviele Details verloren gehen. Ein 70-200 mm hatte ich dabei. Vom Sechellendajal einige Bilder von passabler bis eher minderer Qualität und vom Rohrsänger welche, auf denen man ihn lediglich identifizieren kann. Zudem eine relativ große Gruppe, die von einer Mitarbeiterin von Nature Seychelles geführt wurde. Und am Ende hätte ich beinahe das Übersetzen auf unser Boot verpasst, weil es keine Ansagen gab, welche Gruppe wann aufbrechen würde. Das hat David diese Jahr deutlich besser gemacht - ok, wir waren auch nur 5 Leute.