Donnerstag, 12.07.2018
Nach dem Frühstück zuckeln wir mit unserem Gepäck zur Subway – jetzt wissen wir ja wie es geht – und fahren zum Port Authority Bus Terminal. Ab in den Greyhound, ByeBye New York und etwa vier Stunden später sind wir zurück in Baltimore.
Nach so viel Großstadt genießen wir die Ruhe im Reihenhäuschen in Baltimore und hängen den Rest des Tages einfach mal „ab“.
Während sich die Jungs in der Abenddämmerung auf der Garagen-Auffahrt noch mit den Rädern austoben machen wir es uns vor der Garage gemütlich, sehen ihnen zu und genießen den lauen Sommerabend.
Freitag, 13.07.2018
Heute machen wir einfach mal … Nichts! Draußen ist es heiß, die Klimaanlage kommt nach Wochen der Hitze an ihre Grenzen und wir verlassen nur kurz das Haus.
Schließlich haben wir heute Abend noch etwas vor: wir fahren per Uber zum Hafen und starten einen neuen Versuch - mit hoffentlich den richtigen Tickets in der Hand stehen wir wieder vor dem Stadion der Baltimore Orioles. Und siehe da: jede Menge los hier!
Vor dem Stadion haben wir gerade auf dem Schwarzmarkt für ein Fünftel des offiziellen Preises Orioles Baseball-Caps erstanden und marschieren damit in unseren Pseudo-Seychellen-„Trikots“ voller Vorfreude ins Stadion. Irgendwie müssen wir fremd ausgehen haben (wen wundert´s), denn bald lotst man uns zum Büro für First Visitors. Dass wir vor 10 Tagen schon mal ohne Spiel hier waren verkneifen wir uns…
Ein wenig müssen wir anstehen, doch dann begrüßt uns strahlend eine sehr nette Frau und versorgt uns gleich mit Aufklebern, Karten der Baseballspieler für den Junior und das Wichtigste: einer Urkunde für unsere tolle Leistung nun das erste Mal bei einem Baseball-Spiel zu sein! Wenn sie wüsste…
Sie fragt uns ob der Name vorne auf unseren T-Shirts unser Familienname sei, damit sie ihn schon mal auf die Urkunden schreiben kann. Auf der Rückseite stehen ja unsere Vornamen.
Jaaaa, zugegeben die Seychellen sind sicherlich nicht eine so bekannte Nation wie die USA, aber so eine Frage ist nun doch nicht gerade ein Hinweis auf eine gute Allgemeinbildung.
Schmunzelnd verneinen wir, und so müssen wir dann doch noch unseren Nachnamen buchstabieren.
Nun, lieb und hilfebereit, so haben wir sie kennengelernt, die Amerikaner, aber manchmal auch einfach ein wenig doof. Nun gut, wir waren ja auch nicht besonders clever was die Buchung der Tickets angeht…
Um 19 Uhr geht´s dann los, die Baltimore Orioles gegen die Texas Rangers!
Wie gefühlt die meisten Besucher treiben wir uns da jedoch noch innerhalb der Stadionmeile herum. Doch irgendwann finden wir ist es auch Zeit mal ins Stadion zu gehen. Somit suchen wir unsere Plätze und schon geht es los: wie funktioniert nun eigentlich dieses Spiel? Mein erstes Baseball-Spiel habe ich zwar tatsächlich schon 1989 gesehen – aber schon damals habe ich die Zählweise nicht verstanden. Vom Grundprinzip ist das Spiel ja klar, aber wer wann wie genau auf welche Punktzahl kommt – ein Buch mit sieben Siegeln. Zwischendurch fotografieren wir die Anzeige ab und fragen anhand derer die Experten wie denn nun der Stand des Spiels sei – lapidare Antwort: sieht offenbar schlecht aus für die Orioles!
Das Stadion ist nicht gerade voll, und überhaupt kommt richtige Stimmung immer erst dann auf wenn der Stadionsprecher zu Späßchen auffordert, die Kamera ins Publikum zeigt und vor allem die Kiss Cam an der Reihe ist. Die Stimmung ist aber dann am besten wenn wieder ein Ball ins Publikum fliegt, was mehrmals vorkommt. Wir konnten jedoch keinen Ball ergattern.
Dann knurrte dem Junior der Magen und somit tummeln wir uns wieder in der Fressmeile. Ein Hot Dog soll es sein. Das denken auch viele andere Besucher, denn gefühlt ist hier fast so viel los wie im Stadion selbst. An den Wänden hängen diverse Bildschirme die das Spiel übertragen, und es gibt sogar richtige Räume zum Essen und Trinken inkl. Bildschirme, aber man wird das Gefühl nicht los, so richtig für das Spiel interessieren tut sich da keiner für.
Es ist toll einfach mal dabei zu sein und die Atmosphäre zu spüren, aber so richtige Begeisterung mag sich bei uns für den Sport nicht einstellen. Aber deswegen sind wahrscheinlich auch die wenigsten hier.

Vor dem Spiel: inbrünstig wird die Nationalhymne gespielt
Da man nie weiß wie lange so ein Spiel wirklich dauert machen wir uns noch bevor das Spiel zu Ende ist und die Menge aus dem Stadion quillt wieder auf den Heimweg.