Klimawandel und CO2

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boldie
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Beitrag von boldie »

Anubis hat geschrieben:Brigitta hat auf einen Kommentar von M1 geantwortet. Es ist das vierte Posting von oben auf dieser Seite.
Danke Anubis, wenn wir Dich nicht hätten.... :D
„Die Wahrheit ist unser wertvollstes Gut. Laßt uns sparsam mit ihr umgehen!“
Mark Twain
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008
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Beitrag von 008 »

Warum ihr Wert darauf zu legen scheint, diesen Natur-Thread zu "entarten", ist mir ein Rätsel, aber okay, da es hier niemanden stört, kapituliere ich :D
Brigitta hat geschrieben: Und eins kann ich überhaupt nicht verstehen: "Sozialschmarotzer" gehören sofort gemeldet! Das ist kein "Anschwärzen".


Natürlich wäre das ein Anschwärzen, wenn nicht gar im Einzel(?)fall eine Denunziation, muss halt nur jeder mit seinem Rechtsempfinden und Gerechtigkeitssinn ausmachen.

In unserem sozialen Verteilungssystem herrscht ohnehin Chaos und Willkür, daher plädiere ich für das Bürgergeld. Ist einfach der erste Schritt zur Selbstverantwortung. Wenn das dann noch mit einer vernünftigen Zuwanderungspolitik gepaart wird, dann gäbe es in good old Germany auch für kleine und mittelständische Unternehmen eine Perspektive und für deren mögliche Mitarbeiter eine Motivation.

@boldie
Nein, auch das hat mit Parteipolitik nichts zu tun, es ist einfach nur gesellschaftspolitisch zu sehen.

Gruß 007 :smokin:
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Mission1
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Beitrag von Mission1 »

So, mal wieder etwas neues.
Heute war ein sehr prominenter Gast in Dresden, der tschechische Ministerpräsident Vaclav Klaus. Am Abend weilte er mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt in der Staatsbibliothek Dresden. Grund war ein Buch, dass Vaclav Klaus in diesem Jahr geschrieben hat und das jetzt auch endlich in Deutscher Sprache vorliegt. Der Titel ist mit Absicht provokant gewählt, denn Herr Prof.Dr. Klaus ist quasi ein zur Zeit ziemlich allein stehender Kämpfer einer Minderheit, die den angeblich menschgemachten Klimawandel und die Hysterie um eine Erderwärmung
hinterfragt und mit der gebotenen Sachlichkeit untersucht.
Das Buch heißt "Blauer Planet in grünen Fesseln"
Untertitel: Was ist bedroht, Klima oder Freiheit
und ich kann jedem aufgeschlossenem und gern mehrere Aspekte in Betracht ziehendem Mitbürger nur empfehlen, es zu lesen.
Wahrheit kann es immer nur eine geben, aber sie setzt sich gerade bei diesem Thema so komplex zusammen, dass es keine einfachen Antworten gibt. Gerade das versucht man uns aber derzeit weißzumachen.
Ich habe es mir nicht nehmen lassen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen und zu beobachten und es kam genau so wie ich es erwartet hatte. Leute, die man leider als militante Ökoisten identifizieren mußte (vornehmlich Mitglieder einer Organisation namens Robin Wood) stellten gleich zu Beginn Herrn Klaus gleich mit Herrn Bush und bügelten ihn quasi als Umweltverbrecher ab, noch bevor er überhaupt ein Wort gesagt hatte. In der Folge glänzten sie mit halbgarem Broschürenwissen und Parolen alias "Wir lassen uns den Klimawandel nicht schönreden" die jeder halbwegs belesene Bürger in Frage stellen bzw gleich widerlegen konnte. Um die Substanzlosigkeit ihrer Meinungen zu kaschieren wurden sie in ordentlicher Lautstärke vorgenommen. Andere Meinungen mit Buh Rufen disqualifiziert.
Jeder Mensch kann und muss etwas für den Umweltschutz tun, der Sache habe ich mich verschrieben. Ich werde weiter mit meinen Mitteln gegen Umweltverschmutzung kämpfen, sinnvolle Projekte mit Spenden unterstützen und meine Kinder in diesem Sinn erziehen, aber solche Schwarz-Weiß Organisationen wie Robin Wood bekommen von mir keinen müden Cent.´Die diskutieren mit einem schockierenden Halbwissen andere Meinungen nieder, dass ich mich zeitweise an dunkle Zeiten sozialistischer Propagandaversammlungen erinnert fühlte. Ich freue mich
, dass jetzt immer mehr Wissenschaftler , Prominente Professoren , Forscher und auch Politiker ernster an dieses Thema rangehen und hoffe, dass wir von der Hysterie ab, wieder auf einen gesunden Boden fundierter Analysen kommen, ohne dieses Thema zu einem Objekt finanzieller Bedürftigkeiten von Staaten, Bürokraten, obskurer Verbände verkommen
zu lassen die mit der " menschgemachten" Klimaveränderung profitieren und uns alle regulieren wollen. In diesem Sinne, viel Glück Herr Klaus auf Ihrem steinigen Weg und gehen sie weiter so ruhig und gelassen mit den hassvollen Fundamentalisten des alleinigen Wissens um die komplexen Gegebenheiten des Weltklimas um.
Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!
Kurt Tucholsky
robhof
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Beitrag von robhof »

Hallo Mission1

danke für diesen interessanten und "mutigen" Beitrag. Gefällt mir nicht nur deswegen, weil ich Vaclav Klaus als sehr intelligenten Menschen schätze ...

Diese Diskussion haben wir bei uns im Forum natürlich auch, wer hat sie heute nicht ...

Ich habe vor einigen Wochen einen kurzen Kommentar zu den Medienberichten geschrieben:
ClaudiaBryozoa hat geschrieben: Fast gleichzeitig konterkariert Österreichs Bundesregierung alle Bemühungen der Weltklimakonferenz und hat in Absprache mit der Industriellenvereinigung sowie dem ÖGB im Rahmen einer „High Level Group“ eine Studie beim Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) und den Technischen Universitäten in Wien und Graz erstellen lassen. In dieser Expertise wird eine Reduktion von höchstens fünf Prozent aller Treibhausgase von 1990 bis 2020 vorgeschlagen, und sie soll als österreichische Verhandlungsgrundlage für die Aufteilung der CO2-Reduktionsziele innerhalb der EU dienen.
Ich weiß, es ist vielleicht "politisch unkorrekt" eine solche Diskussion anzufangen. Ich hoffe auch, dass meine Einstellung zum Umweltschutz hinreichend bekannt ist, dass ich nicht in Verdacht komme ein "Bremser" zu sein.

Selbst wenn es das Letzte wäre, was wir noch machen ... :? , hätte Umweltschutz einen Sinn. Dennoch, rein sachlich: Spielt es wirklich global eine entscheidende Rolle, ob wir einige Prozent CO2 mehr oder weniger ausstoßen? Jeder naturwissenschaftlich gebildete Mensch weiß, dass es im Pleistozän ununterbrochen Schwankungen des Klimas gegeben hat, die sich nicht im Bereich von einigen Zehntel Grad bewegt haben, sondern bei 20 ° C. Die letzte Kaltzeit ist erst vor 12.000 Jahren zu Ende gegangen. Jetzt leben wir in einer Warmzeit.

Ist es nicht so, dass sich das Klima ändern würde, völlig unabhängig davon, was wir auf dieser Erde treiben? Schon möglich, dass sich dieser Prozess unwesentlich beschleunigt, aber ich glaube nicht, dass die Erwärmung sonst nicht stattfinden würde. Die ganze Erdgeschichte ist eine Geschichte von ununterbrochenen Klimaänderungen. Ganze Faunen sind ausgestorben und Zeitalter zu Ende gegangen ... - durch Klimawandel und ganz ohne Menschen. :roll:

Wie gesagt, ich will in keiner Weise in Frage stellen, dass es der einzig richtige Weg ist unsere (Um)Welt zu schützen, in der wir leben. Doch beim Klimawandel muss ich manchmal an die Zeit der Kirche und der Ketzer denken. Heute klingt es fast als Ketzerei, wenn man vielleicht nicht an die globale Erderwärmung als Folge menschlicher Aktivitäten glaubt. Dennoch, immer wieder hört man vernünftige Stimmen von Wissenschaftlern, die vor voreiligen Schlüssen warnen. Das ganze Klimageschehen ist verdammt komplex und gewaltige Schwankungen hat es immer schon gegeben, ob mit oder ohne Homo sapiens ...

Was meint ihr? :roll:
Die ... Begeisterung, die wir beim Betrachten der Natur empfinden, ist eine Erinnerung an die Zeit, da wir Tiere, Bäume, Blumen und Erde waren ... Leo N. Tolstoi

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seybrew
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Beitrag von seybrew »

Ich habe in den Jahren 1994 bis 2000 Vorträge zum Thema Treibhauseffekt, Climate Change, Stromerzeugung, Entwicklung der Weltbevölkerung gehalten. Ich habe Schulklassen, Studenten, Politiker, Gruppen von interessierten Menschen über die Gesamtproblematik informiert, in der sich die Entwicklung auf der Erde abspielt. Dieses objektive Informieren hat mir viel Spaß gemacht.

Im Augenblick spreche ich gerne von Öko-Totalitarismus bzw. Öko-Diktatur. Die Medien haben mal wieder eine Sau gefunden, die sie durch die Gassen treiben können. Ich bin so richtig degoutiert.

Ich h a s s e undifferenziertes Argumentieren, wenn es so wichtige Themen betrifft.

Ich danke dir, Mission 1, für deine Erzählung dessen, was du erlebt hast.

Seybrew
"Wie glücklich würde mancher leben, wenn er sich um anderer Leute Sachen so wenig bekümmerte, wie um die eigenen.”
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Mission1
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Beitrag von Mission1 »

WolfgangDaerr hat geschrieben:
seybrew hat geschrieben:Ich h a s s e undifferenziertes Argumentieren, wenn es so wichtige Themen betrifft. Ich danke dir, Mission 1, für deine Erzählung dessen, was du erlebt hast. Seybrew
an "abweichenden Meinungen" orientieren - auch wenn das vielleicht bequemer ist - sondern daran, was überwiegend als gesicherte Erkenntnis betrachtet wird.
a)Ich denke Seybrew bezog sich mit dem Begriff "undifferenziertes Argumentieren" eher auf die anwesenden Vertreter von Robin Wood.
Jedenfalls empfand ich diese orthodoxen Umweltschützer alles andere als sachlich und interessiert

b)Im Gegensatz zu dir Wolfgang, bin ich der Meinung, dass es zur Zeit eher mehr als unbequem ist eine abweichende Meinung zu diesem Thema zu haben und ich bin einigen Politikern und Wissenschaftlern dankbar, das sie trotzdem diese Meinung vertreten,an die Öffentlichkeit gehen und zunehmend zur Besonnenheit raten.

By the Way
Am Autobahnkreuz Dresden ist dieser Tage ein Unfall passiert, der mehrere Stunden Staus und weitere Unfälle mit Gott sei Dank nur Blechschäden nach sich zog. Was war passiert. Ein Tank Lkw
mit Palmöl beladen war verunglückt und umgekippt. Palmöl aus Monoplantagen wohltemperiert um die halbe Welt verschifft und von Amsterdam oder Hamburg mit LKW´s durch Europa gekutscht fand sein Ende auf der AB: Es leben sämtliche Massnahmen zur Verringerung des CO2 Ausstoßes 3 mal hoch hoch hoch... :twisted:

Grüsse
M1
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Harry K.
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Beitrag von Harry K. »

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Beitrag von Harry K. »

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Mission1
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Beitrag von Mission1 »

@ Harry, man kann sehr wohl differenziert diskutieren, nur sollte man dann wenigstens die Argumente der Gegner studieren und sie mit den eigenen Argumenten vergleichen. Wer sich dann immer noch für eine Seite entscheidet hat differenziert gehandelt und nicht nur nachgeplappert.

und
du nennst meinen letzten Satz Polemik, ich nenne es sarkastisches Hinterfragen ungeeigneter Maßnahmen... :(
Wir müssen ja nicht einer Meinung sein Harry, nur würde ich mir wünschen, dass mehr Menschen auf die Argumente und Gegenbeispiele eingehen würden, anstatt sich an einzelnen Sätzen bzw. Formulierungen aufzuhängen.

mit freundl.Grüßen
M1
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Beitrag von Harry K. »

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Beitrag von robhof »

WolfgangDaerr hat geschrieben:Nach meinen Informationen ist sich die Wissenschaft darin einig, dass die gegenwärtige Klimaerwärmung eine Bedrohung für die kommenden Genrationen darstellt.
... das glaube ich auch sofort. Und zwar eine gewaltige. Die bisherigen Klimaschwankungen haben sich eben noch ohne menschliche Zivilisation abgespielt, selbst der letzte große Wechsel vor 12.000 - 15.000 Jahren mit dem Ende der letzten Kaltzeit hat zwar mit Homo sapiens stattgefunden, aber ohne große Ansammlungen dieser bemerkenswerten Spezies, ohne Zivilisation, große Städte, ohne Überbevölkerung ... Es stellt sich nur die Frage, ob den Menschen nicht falsche Hoffnungen macht, dass es in menschlicher Macht steht die Klimaerwärmung zu stoppen. Ich habe das ungute Gefühl, dass sich die Menschheit definitiv auf diesen Wandel einstellen muss, ohne dass ich zynisch klingen will. Ich habe größtes Mitgefühl mit den Bewohnern des Planeten, die es zuerst und am ärgsten treffen wird. Der kleine Mann (und Frau) soll völlig unabhängig davon kleine Schritte machen, Energie einsparen, Strom sparen, weniger fliegen und weniger Auto fahren, ganz klar. Das ist eine Frage der Ethik.

Übrigens, was sich da alles unter "Bio" und "Öko" verbirgt, was für irrsinnig schmutzige Geschäfte damit gemacht werden ... Stichwort Palmöl und so genannte Bio-Treibstoffe. Es gibt wenige so große aktuelle Katastrophen für diesen Planeten wie Palmöl und (manche) Bio-Treibstoffe. Riesige Regenwaldflächen fallen täglich dieser Schweinerei zum Opfer, die zum Teil mit Hilfe von EU-Banken oder Schweizer Banken finanziert wird. An einem einzigen Tag wird dort beim Niederbrennen des Urwalds mehr CO2 ausgestoßen als bei uns in einem Jahr (wenn man die ganze Bilanz berücksichtigt).
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blaufotograph
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Beitrag von blaufotograph »

robhof hat geschrieben:....
Übrigens, was sich da alles unter "Bio" und "Öko" verbirgt, was für irrsinnig schmutzige Geschäfte damit gemacht werden ... Stichwort Palmöl und so genannte Bio-Treibstoffe. Es gibt wenige so große aktuelle Katastrophen für diesen Planeten wie Palmöl und (manche) Bio-Treibstoffe. Riesige Regenwaldflächen fallen täglich dieser Schweinerei zum Opfer, die zum Teil mit Hilfe von EU-Banken oder Schweizer Banken finanziert wird. An einem einzigen Tag wird dort beim Niederbrennen des Urwalds mehr CO2 ausgestoßen als bei uns in einem Jahr (wenn man die ganze Bilanz berücksichtigt).
Da kann ich Dir nur beipflichten, Robert.

"Good old Germany" freut sich was zum Schutz der Natur und Umwelt getan zu haben und was passiert wirklich?

Mit diesem Palmöl, was nebenbei noch um die ganze Welt geschippert wird, werden wie von Dir beschrieben nicht nur ökologische Katastrophen im Ursprungsland ausgelöst.

Menschen werden vertrieben, um Platz für die Ölpalmen zu machen, Tiere getötet und riesige Waldflächen (wie von Dir beschrieben) vernichtet, nur um in Deutschland "Öko & .... Palmöl verfeuern zu können.

Meiner Meinung nach ist dies der Irrsin im Quadrat...

Der Anbau der Ölpalmen ist für Länder wie Indonesien, doch erst durch die hiesigen tollen Gesetze überhaupt rentabel und interessant geworden.

Ganz klar, die Schildbürger von damals haben so tolle Sachen nicht verzapft.

Ganz logisch und eigentlich nicht nötig zu erwähnen, das Europa sich an die strengen Klimaschutzvorschriften hält. :evil: :evil: :evil:
Das schmutzige Geld wir ja auch wo anders dafür bezahlt...
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huk
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Beitrag von huk »

"Einfache Antworten auf ein kompliziertes Problem sind meistens falsch" sagt ein Freund von mir oft. Und das gilt wohl hier besonders.

Wenn Herr Klaus und Herr Milbradt zusammen auftreten, werde ich den Verdacht nicht los, dass es hier mehr um Parteipolitik als um differenzierte Antworten geht, aber da robhof Herrn Klaus als sehr intelligenten Menschen schätzt, möchte ich diesen Verdacht nur sehr zurückhaltend äußern.

Tatsache ist, dass in den vergangenen Jahrzehnten sowohl die Erderwärmung als auch eine Erhöhung des CO2-Gehaltes der Atmosphäre stattgefunden haben. Statistisch gesehen ergibt sich daraus eine hohe Korrelation zwischen beidem. Nun sollte jeder, der mit Statistik zu tun hat, eigentlich wissen, dass daraus kein kausaler Zusammenhang folgt (sonst könnte man auch beweisen, dass der Klapperstorch die Kinder bringt, wie Statistiker gern scherzhaft vorführen). Andererseits gibt es schon Indizien, dass der CO2-Ausstoß ein Einfluss auf die Erderwärmung hat, aber wie groß der ist, kann aus meiner Sicht bislang niemand seriös sagen. Dennoch bin ich der Meinung, dass eine entscheidende Senkung des CO2-Ausstoßes notwendig und möglich ist. Man muss nicht alles Mögliche um die halbe Welt transportieren, man muss nicht zum Einkaufen (Verzeihung, Shoppen) nach New York fliegen ...
Ich da wohl mit Wolfgang einer Meinung, dass sich das nur über die Kosten regulieren lässt.

Ich denke, dass vielen der betreffenden Wissenschaftler die Kompliziertheit der Problematik schon bewusst ist, da aber Politiker nicht nur vereinfachen, sondern auch nur einfache Antworten zur Kenntnis nehmen, geben die Wissenschaftler eben diese einfachen Antworten. Meine Befürchtung ist nur, dass das irgendwann nach hinten losgeht.
Aber das ist wohl das Dilemma, in dem wir stecken.
Sundri
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Beitrag von Sundri »

Ich habe was Interessantes Gefunden und möchte euch teilhaben lassen:

25.09.2007 - Geowissenschaften

Forscher nutzen Gemälde als Klimaarchiv


Die Maler Gustav Klimt, Edgar Degas, William Turner und Caspar David Friedrich lebten zwar in verschiedenen Jahrhunderten, aber sie haben eines gemeinsam: Sie alle malten gerne Sonnenuntergänge. Diese Tatsache nutzte jetzt ein Forscherteam um Christos Zerferos vom National Observatory in Athen für eine wissenschaftliche Untersuchung: Die Atmosphärenphysiker ermittelten anhand der farblichen Darstellung der Sonnenuntergänge, wie viel Vulkanstaub sich in der Atmosphäre befand.


Heftige Eruptionen wie die des Pinatubo (1991), des Krakatoa (1883) oder des Tambora (1813) blasen so viel Schwefel-Schwebteilchen in die höhere Atmosphäre, dass sich die Erde für einige Jahre merklich abkühlt. Gleichzeitig streuen die Aerosole das Sonnenlicht, was besonders farbenprächtige Sonnenuntergänge erzeugt.

Viele Künstler ließen sich durch derart in Flammen getauchte Himmel inspirieren. Auf dem Gemälde "Sonnenuntergang" von William Turner aus dem Jahr 1833 dominieren beispielsweise glühende Rottöne. Solche Sonnenuntergänge könnten in diesem Jahr tatsächlich typisch gewesen sein: 1831 war der Vulkan Babuyan auf den Philippinen ausgebrochen. Ein Bild Turners aus dem Jahr 1828 wird dagegen von einem eisblauen Himmel bestimmt.

Das berühmte Gemälde "Der Schrei" von Edvard Munch, das einen blutroten Himmel zeigt, ist womöglich durch den Krakatoa-Ausbruch beeinflusst. Da allerdings nicht ganz klar ist, wann "Der Schrei" entstand, bezogen die Forscher das Werk nicht in ihre Studie ein. Sie wählten mehr als 500 Gemälde aus dem Zeitraum zwischen 1500 und 1900 aus, deren Entstehungsjahr genau bekannt war und auf denen ein Sonnenuntergang zu sehen ist. 54 der Bilder waren in einem Zeitraum von drei Jahren nach einer größeren Vulkaneruption entstanden. In den vier Jahrhunderten hatten sich elf Vulkanausbrüche von katastrophalem Ausmaß ereignet.

Zerefos und seine Kollegen ermittelten bei allen Werken das Verhältnis von Rot- zu Grüntönen und rechneten dies in einen Index um, der die Menge von Schwefel-Aerosolen in der Atmosphäre der mittleren Breiten der nördlichen Hemisphäre angibt. Das Ergebnis stimmte erstaunlich gut mit anderen Messreihen der Vulkanaktivität überein, schreiben die Forscher. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Maler die natürlichen Farbenverhältnisse recht präzise wiedergeben und dass Kunstwerke eine bislang ungenutzte Fundgrube für Umweltinformationen aus früheren Jahrhunderten sein können.


Christos Zerefos (National Observatory of Athens, Griechenland) et al.: Atmospheric Chemistry and Physics, Bd. 7, S. 4024

Ute Kehse

Gruß Sundri
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Beitrag von Mission1 »

@ Robhof
deinem Beitrag braucht man nichts mehr hinzufügen. Genau den Finger drauf.
Danke
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