Haifinning-Kampagne

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knobi

Haifinning-Kampagne

Beitrag von knobi »

Unterschriftenliste "Seychellen-Touristen gegen Barbarei":

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Hallo Leute,
ich bin überwältigt von den Reaktionen, die Ihr gezeigt habt und freue mich darüber wie verrückt! :bounce:
Das habe ich nicht erwartet und zeitweise hatte ich sogar die Befürchtung, dass das ganze ausser Kontrolle gerät und durch unüberlegtes Handeln vermasselt wird.

Mittlerweile hat auch Harald Bänsch von sharkproject Kontakt mit mir aufgenommen und uns eine Vorgehensweise empfohlen:

1. Kontakt mit den Behörden der Seychellen aufnehmen, sich möglichst viele Informationen zum finning geben lassen und einen Dialog beginnen.

2. Kosaks Unterschriftenliste zunächst nur intern weiter führen- jedenfalls nicht gleich mit Protest auf das Land stürzen, bevor der Versuch eines vernünftigen Dialogs unternommen wurde.

3. Wenn sich gar nichts bewegt, auf sharkproject und deren bisherige Erfolge verweisen, Petitionen einbringen. Sharkproject wird sich dann direkt beteiligen.


Da die Seychellen sich bereits dem Ökotourismus verschrieben haben halte ich das auch für den richtigen Weg. Ich gehe davon aus, dass man dort Gesprächsbereit ist und nicht gleich blockiert.
Wir sollten Schritt für Schritt vorgehen und uns dabei ruhig ein wenig Zeit lassen- in der Ruhe liegt die Kraft!
Durch hektischen Aktionismus erreichen wir gar nichts. Im Gegenteil, die Seychellen könnten uns die Tür vor der Nase zuschlagen und dann wird alles viel schwerer.

Da der zweite Schritt ja schon mächtig in's Rollen gekommen ist, sollten wir jetzt Kontakt mit den Behörden aufnehmen.

Ich hoffe, dass wir die Sache alle gemeinsam zum Erfolg führen und dann eine schöne Party feiern können! :drink:
Gruss, knobi.

Bisherige Diskussionen zum Thema:
http://www.seychellen-infos.de/seyforum ... php?t=1649
http://www.seychellen-infos.de/seyforum ... php?t=1652

Kooperierende Organisationen:
http://www.haiwelt.de
http://www.sharkproject.org
http://www.hai.ch/
http://www.haiseite.de
http://www.jiwi.com/divingwithsharks.htm
http://www.visiondive.com/sites/protect ... n/hai.html
http://www.projectbluesea.de
Zuletzt geändert von knobi am 07 Feb 2007 08:42, insgesamt 15-mal geändert.
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Pico
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Beitrag von Pico »

Hi Knobi,
das hört sich vernünftig an!
Vielleicht können wir ja damit tatsächlich etwas erreichen!
Danke für euer Engagement!!

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Pico
knobi

Beitrag von knobi »

Moin Wolfgang,
Du antwortest ja schneller als ich Dich anschreiben kann. :lol:

Ich melde mich heute noch bei Dir.

Gruss, knobi.
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Pico
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Beitrag von Pico »

Auch wenn der Text dann eh schon vorhanden wäre: wenn es etwas zu tippen und ins Englische zu übersetzen gibt, erkläre ich mich gerne bereit dazu. Allerdings wohl kaum während der Arbeitszeit....;-)
Somit könnten dann ein paar Tage ins Land gehen.
Aber mit Web & Co. kenne ich mich nicht so gut aus. Das müsste dann einer von euch übernehmen.

Pico
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hier der Text-Vorschlag, den ich bei Kosak reingestellt habe. Den könnten wir ja auch leicht abgewandelt an 'Konsul Wolfgang' schicken:

Sehr geehrter Herr President,

die Seychellen zählen zweifellos zu den schönsten Plätzen unserer Erde und haben weltweit den Ruf, eine besonders vorausschauende Umweltpolitik zu betreiben. Gerade dieses vorbildliche Engagement ist es, was viele ökologisch orientierte Touristen veranlasst, ihren Urlaub immer wieder auf den Seychellen zu verbringen. Der dort praktizierte Naturschutz rechtfertigte für viele dieser Menschen den im internationalen Vergleich hohen Preis einer solchen Reise.

Dieses Gleichgewicht ist nun in Gefahr !

Wie wir einem Artikel aus Seychelles Nation Online vom 18.3.2004 entnehmen konnten, entwickelt sich auf den Seychellen gerade ein Handel mit Haiflossen, um den Umsatzrückgang im Bereich der Schwertfisch-Fischerei auszugleichen. Diese Entwicklung ist äußerst Besorgnis erregend und verträgt sich in keinster Weise mit der bisher vertretenen Umweltpolitik, bei der es um den Erhalt bedrohter Arten, wie z.B. der Meeresschildkröten ging .

Viele Haiarten sind durch exzessive Verfolgung, vor allem daber durch Handel mit Flossen längst vom Aussterben bedroht und bedürfen deshalb unseres besomderen Schutzes. Ein gesunder und ausreichend großer Haibestand ist für die Unterwasser-Ökologie unbedingt notwendig, wie längst wissenschaftlich belegt ist.

In einem Land, für welches der sogenannte Öko-Tourismus eine ganz entscheidende wirtschaftliche Rolle spielt, gefährdet der Handel mit Haiflossen aber nicht nur den Bestand dieser außergewöhnlichen Tiere, er gefährdet in gleichem Maße auch die wirtschaftliche Stellung der Seychellen selbst und somit den Lebensstandard aller Seychelloises. Man muß kein Hellseher sein, um abzuschätzen, welche Auswirkungen auf den Tourismus zu erwarten sind, wenn die Seychellen erst durch internationale Kampagnen mit dem Abschlachten von Haien in Verbindung gebracht werden. Schnell wären die bisher gezeigten, vorbildlichen Maßnahmen des Umweltschutzes vergessen und ein kaum wieder gut zu machender Imageverlust zu verzeichnen, der sich noch auf Jahre in sinkenden Touristenzahlen wiederspiegeln würde. Dies kann nicht im Interesse der Regierung der Seychellen liegen.

Wir bitten Sie deshalb, den Handel mit Haiflossen und das damit verbundene ‚finning‘ unter strengste Strafe zu stellen. Wir bitten weiterhin darum, genügend Mittel und Kapazitäten bereit zu stellen, dieses Verbot auch zu überwachen.

Wir wissen, daß Sie dem Umweltschutz sehr offen gegenüberstehen und würden uns freuen, wenn unser Appell Sie erreicht, denn wir wollen auch in Zukunft gern auf den traumhaften Inseln unseren Urlaub verbringen.


Was meint ihr ?

Grüße,
Rolf
knobi

Beitrag von knobi »

Wow, das wirkt beim ersten lesen schon mal überzeugend!

Am Wochenende werde ich das nochmal genauer studieren.

Gruss, knobi.
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Pico
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Beitrag von Pico »

Hi Rolf,
das trifft den Nagel auf den Kopf! Der Text zielt sehr auf die eigenen Interessen der Seychellois, daher sollte das eine durchaus überzeugende Argumentation sein!
Ich kann mich dem Text anschliessen!

Gruß, Pico
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Pico hat geschrieben:Der Text zielt sehr auf die eigenen Interessen der Seychellois
Das war mein vorrangiges Ziel, denn nur wenn klar ist, daß das Abschlachten nicht nur den Haien, sondern vor allem auch dem Geldbeutel ALLER Seychelloises schadet, wird hoffentlich schnell etwas unternommen.

Gruß,
Rolf
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seybrew
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Beitrag von seybrew »

Gut geschrieben, Rolf :!:
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hallo Leute,

Wolfgang hat mir ein paar sehr hilfreiche Tips gegeben. Er selbst ist gerade im Streß und kann sich deshalb nicht so sehr beteiligen. ich will jetzt auch nicht detailliert auf seine Kritikpunkte eingehen. Kurz um geht es darum, den Text noch etwas positiver zu gestalten und vor allem auch wissenschaftlich fundiertes Material zu sammeln, um dem kurzfristigen kommerziellen Erfolg der Fischer einen mittelfristig zu erwartenden Einnahmeausfall bei anderen Fischarten gegenüber zu stellen.

Die (wenn auch milde) Drohung mit dem Touristenausfall soll zwar erhalten bleiben, aber nicht im Mittelpunkt stehen. Sonst besteht die Gefahr, daß die Seychelloises trotzig reagieren.

Ich kann diese Kritik nachvollziehen und werde mich am Wochenende an die Recherche-Arbeit machen. Man soll uns nicht für einen Haufen von sentimentalen Tierliebhabern halten, über die man schmunzelt, die man aber nicht ernst nimmt.

Ich halte keinen davon ab, mich zu unterstützen :lol: , deshalb gibt es jetzt gleich meine private Email-Adresse unter meinem Profil, damit ihr wisst, wohin mit dem Material.

Am Montag gibt es dann einen modifizierten Text.

Viele Grüße und vielen Dank im Namen von Hai-nrich,
Rolf
knobi

Beitrag von knobi »

Hallo Rolf,
das ist super- ich werde am Wochenende ebenfalls weiter recherchieren.

Gruss, knobi.
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Wolfgang hat doch noch Zeit gefunden. Danke.

Mein Statement dazu steht bereits unmittelbar über Wolfgangs Post.

Grüße,
Rolf
knobi

Beitrag von knobi »

WolfgangDaerr hat geschrieben:Man sollte auch die vorhandene Kompetenz in Umweltfragen und in Wirtschaftsfragen nicht unterschätzen. Es ist daher wichtig, dass auch aus dem Schreiben Kompetenz ersichtlich ist. Wenn die kompetenten Seychellois (z.B. bei der privaten Umweltschutzorganisation "Enviro") vom zuständigen Sachbearbeiter im Ministerium um Rat gefragt werden und die sagen, das sei alles nicht fundiert, wird die Sache im Sand verlaufen.
Hallo Oliver Hoerstmeier,

könntest Du Dich vielleicht um Infos über das Ökotouristische Konzept von Palau bemühen?
Die haben den "shark's friend award" bekommen und könnten als Positiv-Beispiel angeführt werden.
Mit Deinem Fachwissen über die Zusammenhänge zwischen Umweltschutz, Tourismus und Volkswirtschaft kannst Du vielleicht konkrete Vorschläge erarbeiten und die wirtschaftlichen Vorteile eines finning- Verbots fachmännisch plausibel machen.

Gruss, knobi.
Zuletzt geändert von knobi am 20 Mär 2004 00:04, insgesamt 2-mal geändert.
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kosak
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Beitrag von kosak »

Rolf hat geschrieben:Kurz um geht es darum, den Text noch etwas positiver zu gestalten und vor allem auch wissenschaftlich fundiertes Material zu sammeln, um dem kurzfristigen kommerziellen Erfolg der Fischer einen mittelfristig zu erwartenden Einnahmeausfall bei anderen Fischarten gegenüber zu stellen.
Ich habe den Text aber erst ein mal auf der Unterschriftsseite online gestellt. So wissen die Leute wofür sie unterschreiben und ihr seid unter Druck, die inhaltlichen Verbesserungen einzubringen :lol:
Vielleicht könnte jemand netterweise noch mal dagegen checken (wg Fehler und so). Bitte diese direkt hier korrigieren (die Texte sind identisch), damit ich die Änderungen ohne Umschweife übernehmen kann: http://www.killerapplication.de/misc/_p ... enBarbarei

Falls es zuviel an Infos wird, könnte man das Ganze immer noch als PDF-Dokument zum runterladen aufbereiten.

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Rolf
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Beitrag von Rolf »

An alle Recherchierwilligen !!

Wir müssen aufpassen, daß wir bei der Fülle von Informationen im Internet nicht zu sehr abschweifen. Deshalb sollten wir sehr gezielt und koordiniert vorgehen.

Informationen über die Bedeutung der Haie für das Ökosystem im allgemeinen sind zwar sehr interessant und für uns sicher Grund genug, daß man diese Tiere nicht verfolgen darf, aber das wird uns nicht weiter bringen.
So etwas wurde schon zu oft versucht und ist stets gescheitert, denn Einsicht hört meist dort auf, wo es um Geld geht.

Ich schlage deshalb vor, wir konzentrieren uns auf fundierte Infos, wie sich die Verringerung der Haipopulation negativ auf die anderen Nutzfischbestände auswirkt. Haie jagen meist verletzte, alte und schwache Tiere und tragen dadurch zu gesunden Beständen bei. Dies ist wiederum sicher im Sinne der Fischer. Wenn wir unwiderlegbare Fakten in dieser Richtung auftreiben könnten, steigen sicher unsere Chancen. Also laßt uns hauptsächlich in Richtung wirtschaftlicher Bedeutung der LEBENDEN Haie forschen, OK ?

Ganz wichtig: wir brauchen genaue Quellenangaben !!!!

Ich stelle mir vor, das existierende Schreiben nur leicht zu modifizieren und um einige der recherchierten Fakten zu ergänzen, ohne näher auf diese selbst einzugehen. Dafür fügen wir dann als Anlagen die Auszüge mit Quellangaben hinzu.

Einverstanden ?

Grüße,
Rolf
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