HOCHSEEFISCHEN

Alles rund um Flora, Fauna und Naturschutz
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Die Definition liefern die Anbieter dieses 'Sports' in ihrer Werbung. Siehe weiter oben ...

Du gemütlich im kleinen Kahn beim Red-Snapper angeln vor La Digue, während gerade die blutrote Sonne hinter dem Horizont verschwindet.... , da würde ich sogar mitkommen und mit meiner Gitarre die romantische Stimmung unterstreichen... :D
Dirk
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Beitrag von Dirk »

Genau diese Art von "Sport", wie sie von Rolf und Wolfgang Därr beschrieben wurde, meinte ich auch. Kosak hat recht, man sollte sich präziser ausdrücken. Leider habe ich solche "Sportler" auch schon genauso reden hören, wie in dem von Rolf zitierten Prospekt - nicht nur Werbelyrik. Kleine Fische zählen nicht, sondern nur das Bezwingen und der Kampf mit der "Bestie".

P.S.: Bei Tauchern gibt es eine solche einseitige Fixierung auf die "Großtiere", wie Manta, Walhai und Delphine auch, aber die Folgen sind doch meist erträglicher.
knobi

Beitrag von knobi »

kosak hat geschrieben:
knobi hat geschrieben: Oder würdest keinen Hai absichtlich fangen wollen, bzw. einen zufällig anbeissenden ziehen lassen?
...ich würde NIEMALS einen Fisch fangen wollen, den ich anschließend nicht essen kann. Schon allein aus dem Grund kommt der Hai nicht in Frage. Ich bin auch bereit auf den Fang einer bedrohten Art zu verzichten. Als Fischer kann man dies durchaus durch die Wahl des Köders beeinflüssen.
Finde ich gut, Kosak! Somit brauchst Du das hier nicht auf Dich zu beziehen:
knobi hat geschrieben:Wer sich über das rapide Aussterben der Haie in den Weltmeeren bewusst und trotzdem noch auf ein solches Erlebnis scharf ist, hat mit Sicherheit keinen Mangel an hormonell bedingten Urtrieben, wohl aber an Intellekt.
Ein gesundes Verhältnis zum töten von Tieren zwecks Nahrungserwerbs ist gut, man sollte sich aber auch über die Auswirkungen des menschlichen Jagddrucks bewusst sein und vernünftigerweise Arten verschonen, denen z. B. durch solchen Wahnsinn schon genug zugesetzt wird:
Sonst noch Unklarheiten? :?:

Gruss, knobi.
Carsten G.
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Beitrag von Carsten G. »

So, nun mal zurück zum Thema:

Gibt es Interessenten, die in den ersten beiden Juni-Wochen auf den Seychellen sind und Lust haben sich die 400 $ Charter zu teilen, um ein bischen Boot zu fahren. Man könnte vielleicht Silhouette oder Aride ansteuern und nebenbei ein wenig angeln (nicht "Hochseefischen"). Natürlich nur auf kleinere, ungefährdete Arten!

Definition "ungefährdete Arten": Fische die selbst Wolfgang am Strand kaufen und essen würde :-)

Jetzt aber bitte nicht wieder ewige Diskussionen.....
Viele Grüße,

Carsten

"Ich hatte die Wahl zwischen scheinheiliger Demut und ehrlicher Arroganz; ich entschied mich für die Arroganz." (Frank Lloyd Wright)
heinze
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Beitrag von heinze »

Hallo Carsten und alle anderen Jäger...

Zitat:"
- Aber ich kann wirklich auch nichts Anrüchiges am Angeln oder Jagen finden, solange man sich an bestimmte Regeln hält..."
-„Natürlich nicht nur deshalb, sondern auch weil es (mir persönlich) ganz einfach Spaß macht.“

Was ist es für ein Gefühl, wenn man ganz bewusst aus Spass Tiere jagt und tötet? Sorry, dass ich dir diese Frage stelle, aber bei mir ist das bereits „wegzivilisiert“.

Ok, du hast also Spass daran -logisch, du bist ja auch nicht der gejagte....! Du müsstest vielleicht mal versuchen dich in diese Situation hinein zu denken, obschon ich bezweifle, dass du dazu überhaupt fähig bist, weil bei dir scheinbar alles andere dafür "wegzivilisiert" wurde... wach auf Carsten, wir leben im 21. Jahrhundert die Tage der Jäger und Sammler sind vorbei!

So sind wir Menschen nun mal...dumm geboren-nichts gelernt –dumm gestorben!
_________________
Viele nette Grüße,
Heinz
*** Der beste Beweis dafür, dass es im Weltraum intelligentes Leben gibt ist, dass keiner von denen mit uns Kontakt aufgenommen hat....***
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hochseefischen vom Heli aus, das wäre doch etwas für echte Männer :lol:

Leider ein Fake ...

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kosak
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Beitrag von kosak »

Carsten G. hat geschrieben: Gibt es Interessenten, die in den ersten beiden Juni-Wochen auf den Seychellen sind und Lust haben sich die 400 $ Charter zu teilen, um ein bischen Boot zu fahren.
Juni wäre mir doch zu schauckelig. Will nicht die ganze Zeit über dem Reeling hängen :lol:
Carsten G.
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Beitrag von Carsten G. »

"aber bei mir ist das bereits ?wegzivilisiert?."

Na Heinz, dann tust Du mir aber leid...aber solange sonst noch alles dran ist und funktioniert.... ;-)

Aber jetzt ist, finde ich, wirklich gut mit diesem Thema, zumal es langsam unter die Gürtellinie abzugleiten droht. Auf diesem Niveau möchte zumindest ich wirklich nicht weiter diskutieren.
Viele Grüße,

Carsten

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heinze
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Beitrag von heinze »

Hallo Carsten

Ein berühmter Schweizer Politiker hat mal gesagt die Frage vom Stil und Niveau stellt sich immer dann, wenn man keine vernünftigen Argumente mehr hat!
Was aber immer noch nicht klärt, warum du mir meine Frage noch nicht beantwortet hast!?

NOCHMALS:
"Was ist es für ein Gefühl, wenn man ganz bewusst aus Spass Tiere jagt und tötet?

Viele nette Grüße,
Heinz
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kosak
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Beitrag von kosak »

heinze hat geschrieben: NOCHMALS:
"Was ist es für ein Gefühl, wenn man ganz bewusst aus Spass Tiere jagt und tötet?

Viele nette Grüße,
Heinz
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkult ... 98,00.html
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digwaman
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Bourgois

Beitrag von digwaman »

Nur zur Erklärung: Bourgois ist der kreolische Name für Red Snapper und bei Hochseefischen kann man sicher sein, diese Spezies nicht an den Haken zu bekommen, denn er ist ein sogenannter Grundfisch. Beim Hochseefischen hat man es mit "trolling" zu tun und nicht mit angeln.
Zu meinem heutigen Beitrag über den Skipper, der Hochseefischen anbietet: Fangergebnis-5 Bonitos (kleinere Fische aus der Familie der Thune) und 1 Dorade( auf deutsch: Goldmakrele) . :idea:
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kosak
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Re: Bourgois

Beitrag von kosak »

digwaman hat geschrieben:Nur zur Erklärung: Bourgois ist der kreolische Name für Red Snapper und bei Hochseefischen kann man sicher sein, diese Spezies nicht an den Haken zu bekommen, denn er ist ein sogenannter Grundfisch.
Red Snapper ist aber eigentlich ein "Deep-Blue-Fisch". Ist also nur aus größerer Tiefe zu holen und nicht am Korallenriff. Also müsste man doch auf den hohen See hinausfahren oder nicht? Aber eine Makrelle tut es natürlich auch. Ich glaube die kann man sogar roh essen (Sushi auf seychellisch) oder? :lol:
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Gestern um 20:15 kam auf NDR Mare TV. Unter anderem gab es da einen Bericht über Hochseefischen auf St. Maarten (kostet dort übrigens 1.000,- Dollar !! ), der deutlich zeigte, worum es den meisten ( nicht allen ) dabei geht. Zwei reiche, ältere Amerikaner wollten zeigen, daß sie es noch drauf haben. Der Skipper machte die Arbeit, und nachdem ein Fisch angebissen hatte, übernahmen die Amis den Endkampf. Es ging ihnen nach eigener Aussage um Big Fish. Sie zogen dann auch einen Babyhai und einen Wahoo heraus, mit denen sie sich später stolz fotografieren ließen. Weiteres Interesse an den Tieren bestand nicht. Die durfte der Skipper behalten.

Dies nur zur Info. Ich möchte die Diskussion dadurch nicht wieder aufleben lassen. Das ist auch nicht mit 'Angeln auf See' zu vergleichen, wie es Kosak & Co anstreben.

Morgentliche Grüße,
Rolf
Carsten G.
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Beitrag von Carsten G. »

Guten morgen Heinz,

na gut, da Du Dich offenbar etwas entspannt hast und in Deinem letzten Beitrag auf Beleidigungen verzichtest, nehme ich mir noch mal die Zeit, den Reiz am Angeln zu beschreiben Vielleicht kann ich damit ein paar pauschalen Vorurteilen abhelfen.

Ich beschreibe mal kurz einen typischen Angeltag im letzten Jahr:

Sonnabend, um 5.00 Uhr aufstehen, um 6.00 Uhr bin ich, kurz vor Sonnenaufgang, an der Talsperre. Um diese Zeit ist es noch angenehm kühl und unvergleichlich still. Die Talsperre hat einen Umfang von ca. 12 KM, die ich komplett abgehen werde. Alle 100 Meter kämpfe ich mich zum Ufer vor, z.T. durch dichtes Unterholz. Nach einer halben Stunde sehe ich aus wie ein Gärtner in einer Heidelbeerplantage. Manche Stellen sind völlig unzugänglich, bei anderen muss man den Zugang lange suchen. Am Ufer angekommen werfe ich 10-20 mal aus. Die Eintönigkeit und Ruhe dabei hat etwas sehr meditatives und sorgt für große Entspannung. Ich angele meist mit einem Blinker, das ist eine flache Fischnachbildung aus Metall, mit einem oder zwei Drillingshaken. Man wirft damit so weit wie möglich aus und holt sofort wieder ein. Der Blinker wird zumeist entweder unter der Wasseroberfläche oder kurz über dem Grund geführt und imitiert einen langsam schwimmenden kleinen Fisch, also Beute für Raubfische. Diese Fangmethode ist nicht die ergiebigste ? an diesem Tag fange ich überdurchschnittlich: innerhalb von 12 (!) Stunden drei Forellen. Auch als Nichtangler können sich einige vielleicht trotzdem den Enthusiasmus vorstellen, den man empfindet, wenn nach stundenlangen vergeblichen Versuchen endlich ein Fisch anbeißt. Es sind bei Verwendung großer Blinker fast immer auch große Raubfische. Der Drill, d.h. das Heranholen des Fisches ist dann sehr spannend (welche Art von Fisch hat angebissen, wie groß ist er u.s.w.). Er dauert nicht stundenlang, sondern höchstens einige Minuten und ich bin davon überzeugt, das der Fisch so stark mit dem Kampf beschäftigt ist, dass er nicht allzu sehr leidet. Zumindest nicht mehr, als wenn er am nächsten Tag von einem Hecht heruntergewürgt oder im nächsten Jahr an einer Erkrankung verendet wäre. Der Tod gehört zum Leben, das sollte jeder wissen. Den Akt des Tötens empfinde ich als unangenehm und er geschieht so schnell und so schmerzfrei wie möglich für den Fisch. Ich kenne durchaus viele Angler, aber darunter ist wirklich niemand, der aus Lust am Töten angelt, das könnt Ihr mir wirklich glauben. Der Verzehr des Fleisches aber ist dann wieder ein Genuss, eine Bereicherung der Küchenvielfalt und damit auch ein Stück Kultur.

Gut, die Angler haben nicht den besten Ruf und das liegt wahrscheinlich an Leuten (für mich keine Angler!), die morgens um 11.00 volltrunken im Liegestuhl am Forellenteich einschlafen, während der Fisch schon am Haken zappelt. Bitte nicht unterstellen, Angler hätten Lust am Töten. Da verwechselt man uns mit psychisch kranken Menschen und das macht mich wirklich böse und auf dieser Ebene sehe ich einfach keine Diskussionsbasis.

So, nun zu dem Rest:
?Ok, du hast also Spaß daran -logisch, du bist ja auch nicht der gejagte....! Du müsstest vielleicht mal versuchen dich in diese Situation hinein zu denken,?

Du kannst es Dir vielleicht nicht vorstellen, aber natürlich setzt man sich damit auseinander, wenn man selbst Tiere tötet und deren Fleisch isst. Vielmehr als jemand der die Putensalami von Aldi für 5 Euro das Kilo in großen Mengen konsumiert. Man isst den Fisch oder das Fleisch mit viel größerem Respekt und man konsumiert weniger. Meine Großeltern haben früher selbst Schweine gehalten, mit Weide und großem Stall und -glaub mir-, das Schlachten selbst war wirklich keine angenehme Sache. Ich behaupte mal, niemand tut das gern.

?...obschon ich bezweifle, dass du dazu überhaupt fähig bist, weil bei dir scheinbar alles andere dafür "wegzivilisiert" wurde... So sind wir Menschen nun mal...dumm geboren-nichts gelernt ?dumm gestorben!?

Diese Parolen gehören an den Stammtisch....


?wach auf Carsten, wir leben im 21. Jahrhundert die Tage der Jäger und Sammler sind vorbei!?

Ich sammle auch gern Pilze und wie es aussieht, werde ich noch einige Zeit Angeln und sammeln können. Ich weiß wirklich nicht, was Du damit meinst. Ist das 21. Jahrhundert für dich das Zeitalter der Technik, der Massentierzucht oder was ? ?Meine? Talsperre ist in Bezug auf Wasserqualität, Fischbestand und die umgebende Natur in bestem Zustand. Das ist nicht zuletzt Verdienst des Angelvereins. Im oberen Bereich der Talsperre , am Zulauf wurde ein Biotop eingerichtet, wo besonders im Frühjahr von einer Brücke aus ein unglaublicher Fischreichtum beobachtet werden kann. Ganz in der Nähe kann man übrigens auch Him- und Brombeeren sammeln. Also, ich denke wenn wir schonend mit ihr umgehen werden wir an der Natur noch lange Freude haben ? und einige von uns auch am Angeln und Sammeln.

Puhhh....das hat jetzt wirklich Zeit gekostet! Vielleicht konnte ich das Bild vom bösen Angler etwas aufpolieren, wenn ja, dann hat sich die Zeit gelohnt!
Viele Grüße,

Carsten

"Ich hatte die Wahl zwischen scheinheiliger Demut und ehrlicher Arroganz; ich entschied mich für die Arroganz." (Frank Lloyd Wright)
Carsten G.
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Beitrag von Carsten G. »

" Die große Mehrzahl der etwa 1 Million pro Jahr als "Sport" gefischten und getöteten Haie sterben vor den Küsten der USA und deren südlichen Nachbarn in Mittelamerika und in der Karibik - "it is fun!"."

Lieber Wolfgang,

ich will garantiert keine Lanze für das Angeln auf die vom Aussterben bedrohten Haie brechen und würde mich daran auch nie beteiligen. Aber das Thema Internet und Fake hatten wir ja schon und rein gefühlsmäßig halte ich die Zahl von 1 Mio (das wären 2.740 geangelte Haie am Tag) für übertrieben. Aber egal, da kann man sich täuschen. Dennoch: m.E. sollte man alle Infos aus dem Netz immer kritisch hinterfragen. Jeder kann alles behaupten und es gibt haufenweise "interessengeleitete" Informationen...

Aber ich dachte, wenn wir schon Internet-Recherche betreiben, dann richtig! Wenn man im Google nach "Treibnetzfischerei Haie" sucht, stößt man gleich beim 1. Dokument auf folgende Info:

"...so werden jährlich über 100 Mio Haie abgeschlachtet"

Also, auch wenn ich die Jagd auf bedrohte Tierarten ablehne, so sollte man doch wissen, wo die wirklichen Ursachen für das Aussterben der Fische liegt. Einfach damit man sich mit seinem Engagement auf das Wesentliche konzentrieren kann!
Viele Grüße,

Carsten

"Ich hatte die Wahl zwischen scheinheiliger Demut und ehrlicher Arroganz; ich entschied mich für die Arroganz." (Frank Lloyd Wright)
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